An wen kann man sich wenden, wenn ein Nachbar Hilfe benötigt sie aber nicht möchte?
Hallo zusammen,
ich falle einfach mit der Tür ins Haus, aber ich weiß wirklich nicht was zu tun ist!
Wir wohnen in einem 3-Parteien-Eigentumswohnungshaus. Der Nachbar unter uns ist um die 60 Jahre alt, alleinstehend. Er hat eine Tochter, die ich in den 12 Jahren aber nicht ein einziges Mal gesehen habe. Es kümmert sich keiner um ihn. Ich habe ihn in den letzten 6 Monaten dreimal volltrunken, nachdem er die Treppe heruntergefallen war, aufgesammelt. Einmal mit Notarzt, weil er eine riesige Kopfplatzwunde hatte. Vor kurzem hatte er einen Schlaganfall (wohl den 2.) und seitdem kann er den linken Arm und das linke Bein nicht mehr bewegen. Er wohnt im 1. Stock und geht rückwärts die Treppe rauf und runter. Gestern hat es wieder "gerumst" - ich bin gleich nach unten gerannt und habe beim Nachbarn im Erdgeschoss den Wohnungsschlüssel geholt. Er war wohl auf der Toilette und ist gestürzt. Alles (!!) war voll Kot einschliesslich dem Nachbarn. Er saß auf dem Boden und kam nicht mehr hoch - er kommt halt NIE hoch, wenn er gefallen ist, meint er. Ich mußte warten bis mein Mann nach Hause kam, denn ich kann ihn auch nicht alleine auf die Beine stellen. Er fährt sogar noch Auto (SCHALTWAGEN) - er meint, das würde schon irgendwie gehen...ich kann nciht verstehen, das er das noch darf und ich kann auch nicht verstehen, wie man ihn alleine wohnen lassen kann. Er will das so....kann er das eigentlich einfach so wollen?? Ich habe kaum noch Lust alleine hier zu sitzen, denn was mache ich, wenn es wieder "rumst"? Oder noch schlimmer: ich ihn irgendwann tot aufsammeln sollte....an wen kann ich mich wenden?
Vielleicht kann mir hier ja wer auf die Sprünge helfen - ich hoffe es sehr und bedanke mich im vorraus.
Hermine
3 Antworten
Es ist gut, dass du dir Gedanken um deinen Nachbarn machst - Ansprechpartner wäre der Soziale Dienst in deiner Gemeindeverwaltung / Stadtverwaltung.
Danke für die Rückmeldung :)
Hoffen wir mal, dass sich für deinen Nachbarn einiges zum Guten wendet.
Das ist eine prima Idee - werde ich am Montag in Angriff nehmen - dankeschön!
der hat ne Tochter und sie sollte sich kümmern.Vielleicht findest du heraus wo sie ist ist und kannst da mal anrufen.
Ferner wenn das nicht funktioniert...könntest du mal mit seinem Hausarzt sprechen der dann auch Schritte einleiten könnte, die dich persönlich dann nicht in Konflikte bringen.
So würde ich es machen.
Unter anderem darfst du nicht vergessen das dieses ein Mensch ist der sich sein Leben so ausgesucht hat und wenn man sich an falsche Stelle wendet, bekommt diese Person vielleicht einen Rechtspfleger und wird dann irgendwo eingesperrt. Also vorsichtig sein mit deiner Handlungsweise und versuche dich in seine Lage zu versetzen ob es dir gefallen würde,wenn man dich ins Altenheim verfrachten würde.
Dankeschön für Deine Antwort!
Natürlich würde ich es auch nicht toll finden, wenn man mich ins Altenheim bringt...er ist ja auch nicht "wirklich" alt, aber er ist eindeutig hilfebedürftig und es macht mir Angst, weil ich nicht weiß was mich beim nächsten Mal erwartet.
Eigentlich ist er auch Herr seiner Sinne, aber ich finde es verantwortungslos mit einer solchen Behinderung einen Schaltwagen zu fahren - egal ob nüchtern oder nicht...
Ich habe mich vor dem Schlaganfall schon einmal erkundigt - um ihm den Führerschein abnehmen lassen zu können muß man ihn in Flagranti erwischen, aber man darf ihn nicht losfahren lassen, wenn man weiß das er betrunken ist - somit macht man sich strafbar....versteh einer die Welt....
Fragen sie mal bei einem Wohlfahrtsverband nach Caritas usw.ob die was unternehmen können. Es kann ja nicht sein ,dass sie auf den Mann aufpassen müssen. Oder, wenn sie eine Telefonnummer der Tochter haben rufen sie bei der an,die soll sich um ihren Vater kümmern.
Da hätte ich auch drauf kommen können - dankeschön!
So: Betreeungsstelle ruft mich morgen zurück - Straßenverkehrsamt ist auch informiert und wird seine Fahrtüchtigkeit prüfen. Danke an alle!!