Amputation bei drohendem Nierenversagen gegen den Willen eines 15 Jährigen möglich oder nicht?
Mein 15 Jähriger Cousin wurde bei einer Operation am Schienbein mit Krankenhauskeimen infiziert erst sah es so aus als hätte er das schlimmste überstanden er ist auch wieder wach und sein Körper schafft es sogar die Keime langsam zurückzudrängen. Gestern hat der Arzt ihm aber mitgeteilt dass seine Nieren das maximal noch 2 Wochen mitmachen es aber im besten Fall ein Monat dauern würde bis sein Immunsystem die Bakterien so weit zurückgedrängt hat dass die seine Nieren halt nicht weiter vergiften. Jetzt will der Art ihm das eine Bein überm Knie amputieren er will das nicht aber seine Eltern wollen das unbedingt ?
Er könnte doch auch einfach an die Dialyse und dann sein Bein behalten. Überleben würde er auf jeden Fall. Und ein anderer Arzt sagte dass es sogar eine Chance gibt dass er nicht für immer an die Dialyse muss sondern halt nur erstmal. Deswegen meine Fragen er ist 15 können die ihn zwingen oder nicht ?
Ich versteh nicht wie man als Eltern so egoistisch sein kann. Statt sich mal testen zu lassen ob sie ihm nicht wenns schief geht einfach neue Nieren spenden können ist ja möglich. Lieber kein Risiko eingehen und das eigene Kind zum Krüppel machen wollen
9 Antworten
Urteilst du da nicht etwas vorschnell? Sicherlich fällt auch den Eltern so eine Entscheidung absolut nicht leicht. So wohl der die Amputation befürwortende Artz kann sich irren als auch der andere. Es ist nichts schwieriger als eine richtige Entscheidung zu treffen und zu entscheiden was richtig ist.
So einfach wird das mit der Dialyse auch nicht sein. Sind die Nieren geschädigt ist das nicht so einfach. Ebensowenig wie eine Nierentransplatation. Auch die stellt ein Risiko dar, vergiss das nicht. Auch dann wenn sie von den Eltern kommt.
Und letztlich: Ja die Eltern dürfen das entscheiden,mit 15 ist er noch minderjährig
Wie die eine rebeelierenden Patienten (hier Teenie) in den Op bringen würden weiß ich auch nicht. Aber sicherlich gibt es da Methoden.
Ich bin kein Arzt aber diese sagen ja auch "nur" die nieren KÖNNTEN sich erholen.... und wenn nicht? Was wenn er dann den Eltern vorwürfe macht? Vielleicht nicht gleich sondern erst in 10 Jahren? (Hättet ihr nicht dafür sorgen können.....)
Wie auch entschieden wird: Es kann "richtig" oder "falsch" sein. Wer bestimmt das? Gute Frage. Vielleicht wird nie geklärt ob diese oder jene Entscheidung richtig war. Aber die Eltern müssen die Entscheidung treffen
Weder das Leben an der Dialyse noch das Leben mit Transplantat ist problemlos. An der Dialyse hat man große Einschränkungen bzgl. Trinkmenge und Ernährung und oft geht es den Patienten auch während der Behandlung nicht gut. Transplantierte müssen starke Medikamente nehmen und ein Transplantat hält auch nicht ewig. Bei meiner ehemaligen Zimmerkollegin in der Nachtdialyse wurde die Niere, die sie von ihrem Vater im Alter von 10 Jahren erhalten hatte, nach 9 Jahren abgestoßen, außerdem war ein kleines Karzinom im Transplantat.
Die Ärzte konnte die Amputation mit einem Reserveantibiotikum verhindern
Trotzdem wollen sie es ihm abschneiden nur wegen der Scheiß Nieren. Aber die kann man doch ersetzen ein Bein nicht
Ich glaube nicht, daß du in der Lage bist hier zu entscheiden, ob dein Cousin amputiert werden muß oder nicht, ob seine Nieren bald versagen oder nicht.
Oder verfügst du über so gute medizinische Kenntnisse, daß du hier deine Meinung und deine Kenntnisse so abgeben kannst?Daswage ich zu bezweifeln.
Es geht hier längst nicht mehr alein um die Nieren. Wenn der Körper so richtig von den MRE verseucht ist, kann es sogar passieren, daß deinem Cousin das Bein amputiert wird und er trotzdem stirbt. Auch eine Dialyse kann nicht alles rückgängig machen. Das geht auch nur bei bestimmten Erkrankungen.
Also, bevor du hier Halbwissen verstreust, sprich mit deiner Tante und deinem Onkel darüber und frage noch mal richtig nach. Sie allein entscheiden, nicht du. So übel wie das auch wäre.
So schwarz- weiss wie du die Frage formulierst, ist die Situation nicht.
Eine Amputation ist der letzte Ausweg um Organversagen zu verhindern.
Den richtigen Moment zu finden und wissen wie lange man zuwarten kann ist einfach wahnsinnig schwer.
Einfach so können Eltern nicht über den Kopf des Jungen entscheiden.
Letztendlich können sie sich aber schon durchsetzen oder die Klinik oder der Junge beantragen eine superprovisorische Entscheidung durch das Familiengericht.
Fragt sich immer wie es mit der Krankheitseinsicht und Fähigkeit bestellt ist, die Lage wirklich realistisch einschätzen zu können.
Die erste Wahl ist je nach Blutwerten sicher auch einmal an die Dialyse zu gehen. Doch geht es eben nicht nur um die Nieren, es droht multiples Organversagen. Was den sicheren Tod bedeutet.
Um wirklich die Lage beurteilen zu können, muss man die Situation sehr genau kennen.
Egoistisch sind die Eltern sicher nicht!
Die Eltern entscheiden das und nicht du. Es wird Gründe geben das der Arzt meint das ist notwendig. Er wird das nicht machen sei er sein neues Chirugenbesteck ausprobieren will. Die Eltern haben das Recht sich eine 2.Meinung zu holen was ich raten würde. Ansonsten ist es ihre Entscheidung
Wie wollen die das denn machen. Ihn gegen sein Willen in den Op schieben wenn er sich wehrt. Das ist doch Folter. Und ein Arzt hat doch gesagt dass sich seine Nieren durchaus erstmal wieder erholen können. Und dann erst in 30 Jahren endgültig kaputt gehen oder vielleicht auch nie. Ist doch nicht gesagt dass er jetzt für immer an der Dialyse bleiben müsste