Als Kind täglich geschlagen worden?
Hallo ich wurde im Alter 2-12 fast täglich geschlagen grundlos oder für Kleinigkeiten extrem brutal. Und ich hab es einfach alles vergessen gehabt komplett. ich hatte in Erinnerung so 3-5 mal höchsten geschlagen wurde so hatte ich es in Erinnerung. Aber ich hab mich gestern Abend bekifft und aufeinmal war es so wie eine Schublade die aufging. Ich konnte mich aufeinmal nach und nach Perfelzer erinnern wie brutal ich jahrelang täglich geschlagen wurde. Wie kann sowas sein das Gras solche Erinnerung mich wieder perfekt erinnern lässt. Ich hab das alles als Kind als ein Spiel angesehen geschlagen zu werden hab mir eingeredet und so verdrängt. Ich hab jetzt extrem Hass auf diese Person. Und denke werd das niemals verzeihen mehr können obwohl ich Jahre lang so tat als wäre nichts. Ich weis jetzt auch ich kann perfekte Verbindung setzten wieso ich solche Verhalten Störung bekommen habe. Wie extreme Aggression wenn ich unnett angefasst oder geschubst werde. Und das ich die Person vor allem auf sie extrem aggressiv gegen über vorallem bin mit 0 liebes Gefühl obwohl sie meine Mutter ist.
ich bin jetzt volljährig und lebe nicht mehr bei ihr aber das kam einfach alles hoch und wolte die Erinnerung mit euch teilen.
4 Antworten
Hier geht in Bezug auf Verdrängung einiges Durcheinander. Du hast als Kind angefangen, zu verdrängen und aus den brutalen, täglichen Prügel in deiner Erinnerung eine Art Spiel gemacht, damit du diese lange Zeit der Gewalt überhaupt überstehen konntest.
Wenn in den kommenden Jahren irgend ein Ereignis diese nicht zugänglichen Erinnerungen plötzlich in dein Bewusstsein gespült hätten, wärst du vielleicht so geschockt, dass das damit verbundene Gefühl dir wie eine Art Explosion im Hirn die eigentliche Erinnerung sofort wieder verdrängt hätte. Wenn du dann allmählich wieder zur Ruhe gekommen wärst, würdest du die gerade hochgekommenen Erinnerungsbilder nicht mehr richtig erkennen können bis auf das Wissen, das da gerade etwas Unerträgliches in dir abgelaufen ist.
Therapeuten kennen dieses Phänomen, dass ein Klient während eines Gesprächs plötzlich erschrickt, Angst bekommt, zu weinen beginnt und nicht mehr weitersprechen kann.
Nach der Sitzung geht der Klient immer noch sehr aufgewühlt nach Hause und versteht (salopp formuliert) die Welt nicht mehr. Eine Woche später bei der nächsten Therapiestunde fragt der Klient den Therapeuten, was denn in der letzten Therapiestunde passiert sei, denn er habe es vollkommen vergessen, er erinnert sich nur noch an Angst, starkes Erschrecken... sonst an nichts.
Die meisten Therapeuten werden jetzt inhaltlich nicht berichten, was vorgefallen ist, sondern warten, bis diese Erinnerung vielleicht ein paar Wochen später wieder an die Oberfläche kommt, dann aber meistens an der Oberfläche bleibt und anschließend langsam aufgearbeitet werden kann.
Cannabis hingegen (wie auch Halluzinogene wie LSD) lässt diese Schranke verschwinden, hinter der solch schlimmen Gewalterinnerungen verborgen waren, außerdem wird jetzt die damit verbundene Angst nur noch sehr schwach oder gar nicht empfunden. Du beschreibst die Wirkung sehr genau und zutreffend.
Bei LSD kann aber auch das Gegenteil passieren, was dazu geführt hat, diese Droge nicht mehr versuchsweise Menschen mit Traumata zu geben, um an die Erinnerung heranzukommen. Darüber gibt es Literatur, die davon berichtet.
Hypnose ist ebenso geeignet, um an verdrängte Erinnerungen dranzukommen.
Dass du jetzt starken Hass empfindest, ist verständlich, bringt dich aber nicht weiter, denn Hass nagt an dir und kann dich auf die Dauer krank machen und zu unüberlegten Handlungen hinreißen lassen.
Deine Aufgabe besteht darin, nach der Erinnerung allmählich wieder zur Ruhe zu kommen und ein paar Schritte rückwärts aus der Situation zugehen, bis eine Distanz entstanden ist, die es dir erlaubt, immer ruhiger die damaligen Geschehnisse ansehen zu können, bis deine persönliche Betroffenheit dich nicht mehr einschränkt.
Eine Methode, die ganz gut funktioniert, um die schlimmen Erinnerungen zu beruhigen, ist eine Übung im autogenen Training:
Nachdem die Einstiegsübungen des autogenen Trainings dich in den gewünschten Entspannungszustand gebracht haben, stellst du dir vor, dass du an der anderen Seite des Raumes stehend dich selbst beobachtest. Dabei sprichst du in Gedanken zu dir "ich, der einfachnurnice, beobachte den zweiten einfachnurnice, der da hinten liegt und sich gerade die schlimmen Ereignisse erinnert". Es bist also nicht du, der das fühlt, sondern dein zweites ich, das du beobachtest... durch diesen Trick, eine Kettenbildung, kannst du dir grässliche Dinge ansehen, ohne unmittelbar betroffen zu sein, da du nur dein zweites Ich beobachtest, welches die Qualen noch einmal erlebt. Ich hoffe, dir etwas geholfen zu haben. Bei Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung.
So. das ist genug geschrieben und ich hoffe, dass du mit meinen Erklärungen etwas anfangen konntest.
Grüße, Dalko
Das freut mich. Ich habe aus meiner Vergangenheit berichtet, denn ich habe ähnliches erlebt, hatte gebrochene Knochen, Verbrennungen an der Haut, bin stundenlang in einen engen Wandschrank gesperrt worden. Ich habe irgendwann sogar zu lachen begonnen, wenn man mich blutig schlug. Das war übrigens meine Mutter, tolle und sehr schöne Frau, eine Dame der besseren Gesellschaft, sie hat Opern gesungen und trauerte Hitler nach.
Folgen: normalerweise ein Einzelgänger, beobachtend, wenn jemand zu nah gekommen ist, Unwohlsein, Misstrauen, gefolgt von Wutausbrüchen. Mit 12 habe ich mir beigebracht, wie man Bomben baut, habe mehrere Prototypen in meinem Wohnort gezündet, ich erlebte Gefühle zwischen Allmachtsfantasien bis hin zu... es fällt mir schwer, es genau zu beschreiben. Danach habe ich damit aufgehört, wohl wissend, wozu ich in der Lage wäre, falls...
Mit 15 besorgte ich mir eine Axt und versteckte sie in meinem Zimmer, falls mein Stiefvater mich mal wieder nachts aus dem Bett prügeln würde... ich habe sie nie verwendet. Mit 18 von zu Hause abgehauen, man war damals erst mit 21 volljährig.
Drogen, Shit und LSD, bin auf den Horror gekommen, Flashbacks, und beim Versuch, vom Balkon in die Lüfte zu fliegen, von einem Freund daran gehindert worden.
Zwischendurch eine "Zwangstestung" meiner Psyche, dazu gehörte auch ein Intelligenztest, wäre beinahe im Knast oder Psychiatrie gelandet.
Der IQ irgendwo bei 160, jetzt wusste ich, dass ich intelligent sein soll, hätte den mich testenden Psychologen am liebsten aus dem Fenster gehauen, denn ich war davon überzeugt, gerade verars..t zu werden. Da hatte ich wohl einen leichten Rückfall in alte Zeiten;-)
Mit 25 mein Abitur nachgeholt, dann studiert, gleichzeitig mit einer vieljährigen Therapie begonnen und den ganzen Scheiß aufgearbeitet, immer wieder Qualen durchlitten mit fürchterlich schmerzhaften Erinnerungsprozessen.
Den ersten Kontakt zu Mutter und Stiefvater erst mit 36 zugelassen, meinen Hass hatte ich wie beschrieben so weit abgebaut, dass es möglich war, mit ihnen an einem Tisch zu sitzen. Ein leichter Anflug eines liebevollen Gefühls gemischt mit Trauer ist nur noch einmal gekommen an dem Tag, wo sie gestorben sind. Bei der Beerdigung war ich nicht anwesend, sondern bin allein in den Wald gegangen.
Jetzt bin ich ein alter Sack, habe in meinem Leben noch viele schöne Dinge erlebt, der alte Horror aber immer im Hintergrund, aber entschärft. Ich durfte anderen Menschen in ihrer Not helfen, ertrage es nicht, wenn ich Gewalt sehe, werde innerlich eiskalt und fähig, das notwendige zu tun...
Ich habe nie an eigene Kinder gedacht, ich wollte nichts von mir und meinen Eltern an Nachkommen weitergeben, nur einen Hund habe ich mir angeschafft, der mich liebt, den ich nie geschlagen habe... und eine Frau habe ich auch, muss manchmal aber vorsichtig sein, denn (selten) erinnert sie mich an meine Mutter... also wieder einmal Entspannungsübungen bzw. Meditation und die Kette bilden, herunterkommen... gequältes Grinsen.
Das war der zweite und letzte Teil meiner Geschichte, vielleicht hat es dich in deiner Selbsterkenntnis noch etwas weiter gebracht. Wenn du vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft einen Psychologen suchen könntest, um mit ihm über deine Erlebnisse mit deiner Mutter zu reden, hätte ich ein gutes Gefühl und würde mich sehr darüber freuen, dass ich einem Menschen in Not, die ihm bis jetzt verborgen gewesen und durch Cannabis (welch tolles Kraut) endlich zugänglich geworden ist, habe helfen dürfen.
Grüße, Dalko
Tja, eine Möglichkeit wäre dass du von allein nie runterfährst sondern immer unter Stress stehst und somit nie über irgendetwas nachdenkst oder verarbeitest was bei dir abgeht.
Nicht gut.
Ja ich bin wirklich meisten Dauer beschäftigt
Auf jedenfall Ärztlichen Beistand. Wenn man sowas erlebt haben sollte.
das war nichtmal ansatzweise die Frage.... xD
Das geht weil Gras und die meisten anderen Drogen die Schranken zur Verdrängung aufheben, eben durch Hormone, Bluthirnschranke bla bla bla...
Stell es dir so vor. Deine Verdrängung ist wie eine Tür mit fetten Ketten, und auf einmal gehste da mit ner Dampfwalze durch.
Danke es war wirklich wie du es beschreibst
Deshalb immer vorsichtig bei Drogenkonsum sein. ^^ Man kann Drogen zu allen möglichen Dingen nutzen, aber das schwerste und sinnvollste ist Verarbeitung.
Es hat mir wirklich extrem geholfen es fühlt sich gut an das wieder genau zu wissen was war. Als wäre Stein weniger. Auch wenn dafür die Person noch mehr hasse.
Ja das mit dem Hass solltest du auch noch versuchen zu verarbeiten, sonst wird es dich am ende selbst auffressen, ich verstehs ziemlich gut, aber es wird nur dir selbst schaden.
Wow danke für deine Naricht sie hat mir wirklich sehr sehr weiter geholfen