Allianz Startpolice und Unfallversicherung als Junglehrerin (Beamtin auf Probe) noch sinnvoll?
Liebe Community,
Ich bin Lehrerin (Beamtin auf Probe) und frage mich schon länger, wie sinnvoll für mich noch die zwei folgenden Versicherungen (a + b) sind. Auch nach langer Recherche und Durchsicht aller Unterlagen finde ich besonders die Allianz Startpolice sehr undurchsichtig und überlege nun, wie es mit dieser Versicherung weitergehen soll.
a) Die Kosten für die Allianz Startpolice (abgeschlossem im Jahr 2005) betragen aktuell ca. 160 Euro vierteljährlich. Dabei setzt sich die Allianz Startpolice (Dynamischer Zuwachs 5 %; Endalter: 63) aus
- Zukunftsrente Klassik: ca. 120 € (aktuell Garantierente von ca. 110 € oder Garantiekapital 28.890 €). Dabei wird Kapitel mit „durchschnittlich“ 3,4 % (vor Abzug von Kosten) verzinst.
- Berufsunfähigkeitsrente Plus: ca. 30 € (aktuell Garantierente von ca. 200 € monatlich)
- Beitragsbefreiung Plus: ca. 10 €
zusammen.
Aus meiner Sicht klingt der Zinssatz an sich erstmal in Ordnung, aber ich bin da skeptisch und könnte mir vorstellen, dass andere Formen der Altersvorsorge sehr vielversprechender wären. Den BU- Anteil empfinde ich im Vergleich als sehr gering und ich frage mich, wie sinnvoll als Beamtin das überhaupt ist (Stichwort: Dienstunfähigkeitsversicherung).
Ich bin mir nun nicht sicher, ob ich diese (auch in der besonderen Situation als zukünftige Beamtin) Startpolice weiterlaufen, kündigen bzw. – nach einiger Recherche – eventuell auch versuchen sollte, diese mit rechtlicher Unterstützung widerrufen zu lassen. Allerdings möchte ich natürlich durch Kündigung oder ggf. Widerruf aber auch keine (zu großen) Verluste machen.
b) (Private) Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzahlung (Allianz, abgeschlossen 2010); Versicherungsbeitrag aktuell ca. 24 € im Monat.
Macht eine Unfallversicherung als Beamtin wegen dadurch bestehender anderer Absicherungen überhaupt noch Sinn? Ich überlege gerade, ob ich diese Unfallversicherung deshalb (und nach meiner Einschätzung aus den Finanztip-Infos zu Unfallversicherungen) kündigen sollte.
Ich wäre sehr dankbar für Einschätzungen und Kommentare, insbesondere zur ersten Versicherung. Bei Bedarf kann ich gerne noch weitere Infos liefern.
Vielen Dank und sonnige Grüße
Paulina
3 Antworten
Hallo Paulina,
du bist nun leider in einer Station in deinem Leben angekommen, dass die BU Versicherung für eine Beamte, die nicht BU werden kann - sondern nur dienstfähig - und das über den Amtsarzt.
BU wird der Arbeitnehmer, der zu 50% seine zuletzt ausgeübte Tätigkeit nicht mehr ausüben kann.
Ich habe zwar auch schon 2 Rentenanträge für Beamte erfolgreich umgesetzt, die waren dann vollständig dienstunfähig.
Was ist, wenn du teildienstunfähig wirst?
Die Kopplung mit einer Lebensversicherung halte ich für unzweckmäßig, die Beitragsbefreiung geht in Ordnung (bei BU).
Die Chancen zukünftig noch wesentlich Überschüsse auf ein festverzinstes Produkt zu kommen, ist kaum vorstellbar. Die Allianz gehört sogar zu den Versicherern die laufende Renten reduzieren.
Eine Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr wird schon seit Jahrzehnten von den Verbraucherverbänden als unzweckmäßig dargestellt, ist es auch.
Die Unfallleistungen sind in der Regel zu niedrig, da der Beitrag zum Sparplan zu hoch ist. Deine Unfallleistungen kosten bei dem jetzigen Monatsbeitrag gerade mal um die 6-8 €. (Maklerprodukt)
Das Gefühl, man bekommt die Beiträge zurück ist Unfug, denn der Beitragsanteil für die Unfallleistung ist immer weg.
Der erhöhte Beitrag kann sinnvollerweise anderweitig eingesetzt werden.
Bei Vorliegen dieser Tatsachen empfehle ich meinen Kunden den Ausschluss der BU-Barrente und wenn der Zinssatz über 3% (Aktuelle Inflation über 4%!) diesen beizubehalten.
Parallel dazu der Abschluss einer DU-Versicherung, passend zu deiner Vergütungssteigerung (es darf keine Überversorgung vorliegen, ansonsten kürzt der Dienstherr seine Ruhebezügen wegen Dienstunfähigkeit), hier mit der Teildienstunfähigkeitsklausel bei den Versicherern DBV (AXA), Condor (Teilzeitklausel)
Die Unfallversicherung beenden (Kündigung 3 Monate immer vor Hauptfälligkeit) und eine Risikounfallversicherung abschliessen, das spart Beiträge.
Entsprechend deiner Vergütungssteigerungen die Versorgungslücke im Alter berechnen und dazu die geänderte Allianzversicherung einbeziehen...
Beste Grüße
Dickie59
Ich bin auch Beamtin und war 42 Jahre im Schuldienst. Und ich finde folgende Versicherungen sinnvoll;
Unfallversicherung Berufsunfähigkeitsversicherung
Rechtsschutzversicherung Haftpflichtversicherung plus Lehrerhaftpflicht
Die Absicherung als Beamtin ist so toll auch wieder nicht. Und außer der Betufsunfähigkeitsversichetung habe ich die anderen auch gebraucht.
Das gehört in der Tat auf den Prüfstand, denn die A. ist ja nun nicht gerade stark für den öffentlichen Dienst, es müssen Gewinne her, für die Aktionäre, nicht fpr die Kunden.
Sei es KV, PH, HR, RS, DU, und andere, Kfz sowieso, zumindest sollten die aus Coburg zum Vergleich gerechnet werden.