3.000€ Stromnachzahlung aufgrund falscher Schätzungen in den letzten 5 Jahren...
Hallo,
mein Freund hat gestern eine sehr dicke Rechnung von seinem Stromanbieter erhalten und zwar soll er rund 3.000€ Strom nachzahlen, das sind mal eben 1,5 Bruttomonatsgehälter von ihm. Und so wirklich wissen wie nicht, wie er das nun bezahlen soll. Im Endeffekt müssen wir schon deutlich sagen, er er diese Nachzahlung nun selbst verschuldet hat, aber dennoch besteht ein wenig die Hoffnung, dass evtl. auch der Stromanbieter eine kleine Mitschuld trägt. Daher würde ich die Sachlage hier gerne mal schildern, in er Hoffnung, igendjemand hat noch einen Tipp für uns.
Also mein Freund hat ein Haus von seinem Opa auf dem Land geerbt. Dieses Haus hat er vor 5 Jahren beim Stromanbieter gemeldet. Der Strom ist für die Grundversorgung des Hauses (also inkl. Heiz- und Kläranlage) sowie für damals 2 Single-Männer-Haushalte mit zusammen ca. 200qm. Alles in allem wurde vom Anbieter ein Abschlag in Höhe von 84€ berechnet. Diesen Abschlag hat mein Freund nun all die Jahre monatlich bezahlt und seinem Untermieter anteilig in Rechnung gestellt. Einmal im Jahr kam dann ein Kärtchen vom Stromanbieter an die alte Anschrift meines Freundes (also nicht zu Liefer- und Wohnanschrift, sondern zu seinen Eltern, wo er vorher gewohnt hatte), dass er zu Hause nicht erreicht worden wäre und daher bitte den Zähler ablesen solle. Dies hat er dann all die Jahre wirklich verschlammt... Daraufhin wurde sein Stromstand dann wohl immer geschätzt und bei der Jahresrechnung stand dann unterm Strich immer eine 0. Damit hat er dann auch seinem Untermieter die Nebenkostenabrechnung gemacht. Dieses Jahr war mein Freund dann zufällig zu Hause als jemand zum Stromablesen kam. Dabei kam heraus, dass er nun insgesamt knapp 14.000kwh mehr verbraucht hat, als es in den letzten Jahren geschätzt worden ist. Daher hat es nun eine Jahresrechnung für das letzte Jahr über diese 14.000kwh erhalten und muss nun 3.000€ nachzahlen.
Meine Hoffnung bzw. Frage ist nun folgende: - Reicht es aus, wenn jemand vom Stromanbieter einmal unangekündigt vorm Haus steht und dann eine Postkarte an die falsche Anschrift schickt? Und das jahrelang? Oder hätte der Stromanbieter sich da nicht doch mal etwas genauer erkundigen müssen, v.a. wenn das Jahrelang so geht? - Können die wirklich die kompletten 14.000kwh für dieses Jahr in Rechnung stellen? Müsste das dann nicht zumindest auch teilweise für die letzten Jahre nachberechnet werden? Und ist das dann wirklich so noch nachforderbar? Mein Freund kann ja nun nicht mehr bei seinem alten Untermieter hingehen und nun für die Jahre die Stromkosten nachfordern. - Was ist mit diesen extrem niedrigen Abschlagszahlungen, die vom Stromanbieter ausgerechnet wurden? Meiner Meinung nach hätte denen das schon auffallen müssen, dass das deutlich zu niedrig ist. - Hat jemand eine Ahnung was v.a. die Kläranlage (das Haus ist nicht an einen Abwasserkanal angeschlossen) ca. im Jahr an Strom verbraucht? Und evtl. auch die Heizanlage (Pellets)? Danke!
9 Antworten
Hat jemand eine Ahnung was v.a. die Kläranlage (das Haus ist nicht an einen Abwasserkanal angeschlossen) ca. im Jahr an Strom verbraucht? Und evtl. auch die Heizanlage (Pellets)? Danke!
...und die Pflanzenlampen für die Cannabisplantage?! 14.000kwh sind schon ziemlich schräg. Selbst mit Nachtspeicheröfen und Durchlauferhitzern kommst Du auf keine 8000 Kilowattstunden.
Auf der anderen Seite stehen alle Zählernummern auf dem Vertrag. Da geht man natürlich einmal zwischendurch in den Keller und schaut, ob die Verbrauchszahlen halbwegs stimmig sind. Ratenzahlung dürfte das Maximum sein, worauf sich Euer Stromversorger einlassen wird. Der Rest ist als Lehrgeld zu verbuchen.
14.000kwh sind schon ziemlich schräg. Selbst mit Nachtspeicheröfen und Durchlauferhitzern kommst Du auf keine 8000 Kilowattstunden.
Na na...rechne mal nach!
Es sind 14.000 kWh für 5 Jahre. Das ist ein Defizit von 2800kWh pro Jahr zu den bereits verbrauchten kWh. So an den Haaren herbei gezogen sind die Werte ja nicht. Eine Plantage verbraucht deutlich mehr!
Nicht der Stromanbieter muss sich um alles kümmern, sondern dein Freund. Er ist ein Vertragsverhältnis eingegangen, welches Rechte und Pflichen mit sich bring. Die kann er in seinem Stromliefervertrag nachlesen. Darin steht auch, dass er einmal jährlich den Zählerstand zu ermitteln hat, dass er Änderungen unverzüglich mitzuteilen hat (Anschrift) und das er sich um die Höhe das Abschlagsbetrages selbst zu kümmern hat. Ob da ein Untermieter wohnt, interessiert keinen. ER ist Vermieter und hat sich darum zu kümmern.
Er kann jetzt noch einen Ratenvertrag aushandeln, wenn er den Betrag nicht auf einmal zahlen kann aber zahlen muss er. Schließlich hat er alles an Pflichten versäumt, die ihm auferlegt waren. Jeder weiß, dass einmal im Jahr jemand kommt um den Zähler abzulesen.
Die Kopf in den Sand-Methode ist bereits in den letzten 5 Jahren schief gegangen, jetzt sollte er den Popo in der Hose haben und seinen Pflichten nachkommen.
Der Stromanbieter könnte einem Ratenplan zustimmen; die künftigen Abschläge sollten dringend angepaßt werden. Soweit ein Mietverhältnis besteht, kann der Mieter teilweise mit den Kosten für das letzte Jahr noch belastet werden, wenn der Mietvertrag das zuläßt; auch hier ist dringend die Anpassung der NK Vorauszahlung erforderlich,bzw. der Mieter zu verpflichten, den Zähler auf seinen Namen und die Hausadresse anzumelden (übliches Verfahren). - Sie scheinen nicht allzuviel zu vermieten und durchwandern nun einen Lernprozess!?!
Dies hat er dann all die Jahre wirklich verschlammt...
Da ist das Problem. Nicht der Lieferant ist in der Bringschuld, sondern der Bezieher.
Oder hätte der Stromanbieter sich da nicht doch mal etwas genauer erkundigen müssen, v.a. wenn das Jahrelang so geht?
Nein, das muss der Lieferant nicht. Es genügt, wenn er irgendwann einmal den Zähler abliest, und dann den Differenzbetrag zur Aktenlage in Rechnung stellt. Aber bei einem Haus mit 200 qm, Heizung, Kläranlage und 2 Singlehaushalten von Stromkosten auszugehen, die nahe am Abschlag von 84 Euro liegen, ist schon sehr blauäugig. Ich habe in einem 2-Personen-Haushalt 9000 kw/h im Jahr.
Sorry, aber dein Freund ist selbst an der Misere schuld. Er hätte jährlich ablesen müssen. Der Stromanbieter hat leider das Recht diese Summe einzufordern, da der Strom ja verbraucht wurde. Dein Freund sollte aber schnellstmöglich mit seinem Stromanbieter reden. Wenn er die Gesamtsumme nicht auf einmal zahlen kann, kann man sich auf Ratenzahlung einigen.