Worin besteht das Kontrahentenrisiko bei ETFs?
Man liest bezüglich ETFs häufig von einem gewissen Kontrahentenrisiko, dem ein Anleger ausgesetzt ist wenn er ETFs kauft. Ein solches kenne ich von normalen Fonds nicht, nur von Zertifikaten. Weiß jemand was hier mit Kontrahentenrisiko gemeint ist und was mir als Anleger im schlechtesten Fall passieren kann?
2 Antworten
Das Kontrahentenrisiko taucht vorrangig bei nicht vollreplizierenden ETF auf. Diese Art der ETF bilden den zugrundeliegenden Index synthetisch ab und schließen dazu Termin- und/oder Swapgeschäfte mit anderen Finanzpartnern. Dieses Kontrahentenrisiko ist auf insgesamt max. 10 % des Fondsvermögens begrenzt, wobei auf einen einzelnen Kontrahenten weniger als diese 10 % entfallen. Der Kontrahent hat zumeist noch Sicherheiten hinterlegt.
Das Risiko besteht daher zum einen im Kontrahentenrisiko, das aber nur dann zum Tragen kommt, wenn im Kontrahentenschadensfall die hinterlegten Sicherheiten unzureichend sind und die Auflösung des Swapgeschäftes zu einem (ungedeckten) Verlust aufgrund gegenläufiger Referenzbörse führt. Das Kontrahentenrisiko alleine führt also nicht zum Schaden beim ETF.
Weitere Informationen:
Für Weitere Informationen und zur Möglichkeit des persönlichen Austausches. Die deutsche Börse lädt ein zum ETF-Forum 2010