Wie kann ich eine Gehaltsvorstellung im Nachhinein erhöhen?
Guten Abend!
ich bewerbe mich aktuell um eine neue Stelle und habe nun bezüglich der Gehaltsfrage ein kleines Problem. Gefragt war zur Bewerbung das gewünschte Jahresgehalt. Ich habe eine Gehaltsvorstellung eher im unteren Bereich des Durchschnitts angegeben, da ich in eine andere Branche wechsel und ich zur SIcherheit kein zu hohes Startgehalt angeben wollte.
Im ersten Vorstellungsgespräch wurde der Gehaltswunsch nochmal wiederholt, welchen ich bestätigte - im zweiten Vorstellungsgespräch zu beginn dann nochmal. Kurz darauf wurde mir aber gesagt, dass das Jahresgehalt nicht auf 12 Monate sondern auf 13 Monate gerechnet werden (12 Monate fix, das 13. je nach Grad der Zielerreichung).
Jetzt ist aber das Problem, dass ich monatlich so schon weniger raus bekommen würde als zuerst gedacht (auf 13 Monate gerechnet erhalte ich monatlich einen geringeren Betrag) - und bei Gehaltsvorstellungen ist es ja meist so, dass der Arbeitgeber zudem nochmal runter handelt - in dem Fall wäre ich weit unter meinen Vorstellungen.
Wie kann ich hier am besten vorgehen ohne meine Bewerbung dadurch zu gefährden? Ein weiteres Vorstellungsgespräch habe ich nicht mehr. Sollte ich genommen werden, erhalte ich einen Anruf (bei dem Wohl auch das Gehaltsangebot durchgegeben wird)
Besten Dank im Voraus für Tipps!
5 Antworten
"Kurz darauf wurde mir aber gesagt, dass das Jahresgehalt nicht auf 12 Monate sondern auf 13 Monate gerechnet werden (12 Monate fix, das 13. je nach Grad der Zielerreichung)."
Ich frage mich jetzt, warum Du zu diesem Zeitpunkt nicht sofort reagiert - und einen angepassten Gehaltswunsch geäußert hast.
Jetzt im Nachhinein kommt eine Korrektur wohl etwas seltsam rüber.
Nun weiß ich nicht, was Du daraufhin (und vorher) denen gesagt hast. Im Prinzip haben sie die Spielregeln zu Deinen Ungunsten geändert. Du könntest nun also sagen, "Ich habe Ihnen mein Fixgehalt für 12 Monate genannt, dazu kommen selbstverständlich noch leistungsbezogene Komponenten. Denn es ist schlechterdings unmöglich, bei unbekannten Zielerfüllungsmaßstäben ein Jahresgehalt mit variablen Bestandteil zu nennen." Dies hätte Dir natürlich auch schon vorher einfallen müssen. Aber wenn die Nachverhandeln, kannst Du das doch auch tun, schließlich gehört Verhandeln sicherlich auch zu Deinem neuen Job.
Das Bruttogehalt ist ja nur ein Aspekt. Eine andere bzw. weitere Variante wäre, nicht-gehaltliche Wohltaten des Arbeitgebers zu verlangen, z. B. Gruppenversicherungsschutz, Extra-Urlaubstag(e), Fahrtkostenzuschuss, Benzingutschein etc.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich in dem Moment überrumpelt fühlt und nicht sofort schaltet. Insofern würde ich das nochmal ansprechen.
Ich bin auch nicht sicher, ob das ein geeigneter Arbeitgeber ist, der im Nachhinein die Rahmenbedingungen so ändert. Du hast ohnehin schon ein niedriges Gehalt angegeben und dass soll jetzt noch auf 13 Monate verteilt werden und kann dann in Teilen noch reduziert werden, wenn das Ziel nicht erreicht wird.
Du solltest Deine Forderungen noch einmal erhöhen und damit begründen, dass Dir nicht bewusst war, wie das Gehalt verteilt wird.
Nachverhandeln solltest Du vor Antritt der Stelle nicht mehr. Vielleicht ist gerade Deine niedrige Gehaltsvorstellung der Grund, dass man dir als Branchenfremden den Job gibt.
In der Probezeit kannst Du erkennen, ob dir der Arbeitsplatz gefällt und dem Arbeitgeber zeigen, was er an dir hat. Danach kann du ihn ruhig noch mal bezüglich des Gehalts ansprechen.
Natürlich sind Arbeitsplatzverhandlungen immer auch ein Lernprozess.
Keine Frage, im Job steckt auch eine Chance. Andererseits ist die Probezeit die Zeit in der man sich auch über den Arbeitgeber klar werden kann. Wenn es seine Art ist, Mitarbeiter "über den Tisch zu ziehen", dann ist die Probezeit richtig, sich nach einem neuen Job umzusehen. Ich würde den Job annehmen und GLEICHZEITIG sagen, dass dir diese Art nicht gefallen hat. Das nennt man Klarheit. Allerdings, das Wort "Jahresgehalt " ist doch eindeutig, oder ?