Tilgung von Hauskredit bei steigender Inflation.
Ich habe ein hypothekendarlehen 180T€ auf 15 Jahre fest zu 4.29%. Wir sind im Jahr 3 des abbezahlens. Unser Ziel war in 15 Jahren alles abbezahlt zu haben. Bisher hatten wir 1% Tilgung und haben jedes Jahr die volle Sondertilgung 9000€ geleistet. Wir habe gerade noch die Tilgungsrate auf 4% angehoben. Ich frage mich nun was die richtige Strategie bei steigender Inflation ist. Schnell abbezahlen oder langsam?
Wer kann mir dafür einen plausiblen Ansatz geben?
2 Antworten
Wenn die Inflationsrate wirklich auf lange sicht höher wäre, dann wäre schnell tilgen nicht klug. Ausserdem habt ihr ja auch sehr günstige Zinsen, auch kein anreiz schneller zu tilgen.
Nur haben wir im Moment unter 1 % udn mit deutlich höheren Raten ist erst zu rechnen, wenn es mit der Wirtschaft wieder bergauf geht. Auch dagegen seid ihr dageschützt, denn dann werden die Zinsen hoch gehen um die Inflation zu bekämpfen.
nur das mit der 4 % Tilgungsrate würde ich mir wieder überlegen.
Wenn Ihr mit diesen jährlichen Sondertilgungen weitermacht, würdet Ihr auch bei 0 % sonstiger, regelmäßiger Tilgung eher als in 15 Jahren das Darlehn abbezahlt haben.
Ihr wißt nicht, ob Ihr auch künftig die Sondertilgung von 9 T€ aufbringen könnt. Und die Tilgungrate von 4 % (statt 1 %) verpflichtet Euch auch zur Zahlung dieser höheren Annuität. Ihr gebt damit ohne Not finanziellen Spielraum auf, den Ihr mit den Sondertilgungen (max. 5 %/Jahr nehme ich an) bei 1 %iger Regeltilgung hättet.
Inflation: Wenn Euer Bruttoeinkommen lediglich mit der Inflationsrate steigt, habt Ihr - "dank" unseres progressiven Steuertarifes - netto weniger als die Inflation ausmacht. Euer finanzieller Spielraum, der durch das Nettoeinkommen definiert wird, sinkt daher.
Genau deshalb wäre es aus meiner Sicht nicht sinnvoll, die höhere 4 %ige Tilgungsquote verpflichtend zu wählen, sondern die einprozentige mit den jährlich maximalen Sondertilgungen.