Offener Imobilienfonds: Verkauf der Anteile über die Börse möglich oder nicht?
Meine Mutter möchte bei der Volksbank das bestehende UnionDepot auflösen und dazu die Anteile eines offenen Immobilienfonds (WKN: 980551) verkaufen lassen durch die Bank (kein eigener Depotzugriff). Der Bankberater sagt, das geht nur über eine Rücknahme der Anteile durch die Fondsgesellschaft und das dauere etwa 12 Monate. Der Fonds wird schon über 24 Monate gehalten.
Ist ein täglicher Verkauf über einschlägige Börsen nicht genau so möglich? An der Börse in Stuttgart werden offensichtlich ausreichend Anteile gehandelt. Wie vorgehen gegenüber der Bank?
3 Antworten
Die Aussage des Beraters ist teilweise richtig. Wenn man über die Fondsgesellschaft verkauft gibt es wirklich Haltefristen von 24 Monaten, wenn der Fonds nach dem 21. Juli 2013 gekauft wurde. Dann gelten auch die 12 Monate, bis der Verkauf ausgeführt wird. Wurden die Anteile vorher gekauft, können sie börsentäglich verkauft werden, aber nur, wenn das Volumen von 30.000 nicht überschritten wird. Größere Volumen müssen immer 12 Monate vor Verkauf verbindlich angekündigt werden. (Steht ausführlich im Kundeninformationsblatt zum Fonds)
Ansonsten ist der Fonds an allen Börsen täglich handelbar. Problem sehe ich nur, wenn Deine Mutter den Fonds direkt im Uniondepot hat und nicht im Bankdepot, denn da kann es durchaus sein, dass vom Uniondepot kein Handel über Börsen möglich ist, sondern nur in-house, also per Rücknahme über die Fondsgesellschaft.
Deshalb wäre es ratsam, die Fondsanteile in ein Bankdepot oder Brokerdepot zu übertragen, und dann dort über die Börse zu verkaufen.
Die aussage des "Bankberaters" ist falsch:
https://kurse.boerse.ard.de/ard/fonds_einzelkurs_uebersicht.htn?i=164152
Der Fond wird gehandelt und ist börsentäglich veräußerbar.
Aber ich hätte da einen anderen Vorschlag: Man kostenlos jedes Depot übertragen, und es gibt sehr preisgünstige online Broker. (smartbroker) Der Verkauf wäre dort deutlich günstiger.
Der Antwort von @qtbasket ist an sich nichts hinzuzufügen, außer meiner Meinung:
Bei so einer "Beratung" würde ich noch Montag mit meinem Depot zu einer anderen (online-)Bank wechseln, das ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, wird aber, wie schon erwähnt, zusätzlich mit ersparten Kosten belohnt.
https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/
Mit etwas Vorbereitung würde ich dann auch mit evtl. vorhandenen weiteren Konten ebenfalls umziehen.
Ich persönlich habe auch schon einige "Umzüge" hinter mir wegen deftiger Service-Probleme und bin jetzt seit geraumer Zeit komplett bei der DKB. Das ist in der Summe für mich das kosten- und kundenfreundlichste Angebot.
Wenn man allerdings eine Filiale in der Nähe haben möchte, funktioniert es mit der DKB nicht, aber auch dafür gibt es Alternativen.
Ich bin gerade bei der DKB weg, 10€ pro trade, viel zu teuer -Smartbroker will 4€ haben, und für L&S sogar 0 € - da kann man fast alles handeln.
Das muss jeder für sich entscheiden. Ich bin eher Langfristanleger mit etwas größeren Einzelaufträgen, da fallen €6 Differenz nicht besonders ins Gewicht.
Dafür habe ich, unterm Strich das für mich günstigste Handling, denn weitere Kosten für Girokonto, Kreditkarte, Barabhebungen fallen nicht an und ich habe das ganze "Finanzmanagement" bequem online unter einer Oberfläche. Mehr brauche ich persönlich nicht.
Die Aussage ist nur bedingt falsch, denn es kommt sehr darauf an, wo die Anteile verbucht sind und ob die Buchungsstelle Börsenhandel ermöglicht. Ich gehen davon aus, dass die Anteile im Uniondepot liegen und dann gibt es diese Fristen wirklich. Steht alles in den wesentlich Anlegerinformationen!