Kann jede Bank alle Konten eines Kunden bei anderen Banken einsehen?
Viele betreiben heute Banken-Hopping und unterhalten Konten/Depots bei mehreren Banken, wo sie die jeweils günstigeren Bedingungen finden und um zu diversifizieren. Die traditionelle 'Hausbank' hat doch bald ausgedient. Frage: kann prinzipiell jede Bank alle Konten/Depots eines (neuen) Kunden einsehen und Kontobewegungen kontrollieren? Das wäre Datenschutz-technisch bedenklich. Eine Tagesgeld-Bank, bei der man keine anderen Konten (beantragt) hat, geht es doch eigentlich nichts an, wo man sonst noch Konten hat und was man finanziell sonst macht. Trotzdem verlangen manche TG-Banken das Referenz-Konto bei der 'Hausbank'. Warum? Wird evtl. auch eine Schufa-Anfrage gemacht und würde die Anfrage in die Bewertung eingehen?
2 Antworten
Die Banken haben abgesehen von Auskünften die die Schufa gibt keinerlei Recht zu wissen, was du sonst noch auch anderen Banken hast. Bankgeheimnis. Außerdem sind die doch auch Konkurrenten und werden sich bestimmt nicht gegenseitig helfen die Kunden besser zu binden. Sie werden vielleicht versuchen mehr Informationen zu bekommen, aber ein Recht darauf haben sie nicht.
Klingt gut! Die Meinungen über dieses Thema gehen aber, wie in den Antworten ersichtlich, auseinander. Die Banken-Praxis ist scheinbar kaum noch zu durchschauen. Banken haben kein Recht, sie nehmen sich das, wie man seit der Bankenkrise sieht.
Nein, die Bank kann nicht die Konten des Kunden bei anderen Banken einsehen. Wieso würden Banken denn ansonsten in großen Aktionen ihre Kundschaft um Übertragung von Depots oder Konten bei anderen Banken bitten? Wenn die wissen würden, wo ihre Kunden anderenorts noch Vermögen deponiert haben, brauchten sie die Kundschaft doch nur gezielt anzusprechen. Und wieso versuchen insbesondere Filialbanken ständig, durch angebliche Vermögensberatungsaktionen den Gesamtstand des Kundenvermögens zu erfragen? Auch das wäre bei Kenntnis anderer Vermögenswerte überflüssig.
Davon unterscheiden muß man natürlich, was die Bank aus ihren eigenen Unterlagen an Erkenntnissen ziehen kann. Es ist ja nicht so, als ob ein überwiesener Betrag datenmäßig "weg" sei. Vor 20 oder 30 Jahren noch verschwand in solchen Fällen der Buchungsvorgang dann im Bankarchiv unter riesigen Papierbergen. Im Computerzeitalter aber speichern Banken solche Vorgänge zur jederzeitigen Abrufbarkeit.
Deine Frage zum Tagesgeldkonto wundert mich schon etwa: Wie könnte man denn von einem reinen Tagesgeldkonto Transaktionen vornehmen ohne Referenzkonto? Dann wäre es nämlich kein Tagesgeldkonto mehr, sondern ein Girokonto mit vielleicht ganz anderen -und im Zinsbereich viel schlechteren- Konditionen. Außerdem ist ja ein deutliches Sicherheitsmerkmal, wenn Überweisungen nur an ein bestimmten Referenzkonto gehen dürfen. Das macht Internet-Betrügerrn das Leben schwer.
Dass jede Kontoeröffnung, auch die eines Tagesgeldkontos, nur mit Schufa-Anfrage vollzogen wird, dürfte doch bekannt sein. Angeblich soll die Zahl von Konten durchaus in die Schufa-Bewertung mit eingehen.
Ja, bei dem Banken-Nebel ist das kein Wunder.
Da hast du was gründlich falsch verstanden. Beim Antrag auf ein Tagesgeldkonto wird von diversen (deutschen) Banken ausdrücklich verlangt, als Referenzkonto das Giro bei der HAUSBANK anzugeben. Nur, was ist eine "Hausbank" (früher hieß das wohl: langfristige Kundenbindung und 'alles aus einer Hand' incl. Kredite und Depot) und was ist wenn man eine solche nicht braucht/hat? Man kann doch mehrere Girokonten haben und meine Transaktionen mal hier mal dort machen. Ich habe den Eindruck, manche Banken wollen den Kunden fest unter KONTROLLE haben, vor allem sein Einkommen, sich selbst aber nicht in die Karten gucken lassen bei ihren schmutzigen Geschäften – siehe aktuell gerade wieder mit den Zinsabsprachen (Libor Affaire)!!! Was für eine Arroganz! Die Banken müssten um Vertrauen werben, nicht die Kunden.