Ist es möglich das meim Portfolio überdiversifiziert ist?
Auf die Frage wie ich denn mein Geld am besten anlegen solle, bekommt man meißtens die Antwort, dass es sehr wichtig sei es gut zu diversifizieren und deshalb wären Fonds vorallem ratsam. Ist es denn auch möglich das mein Portfolio überdiversifiziert ist. Das mir also eine weitere Streuung auch Nachteile bringt?
5 Antworten
Diversifizieren dient der Risikostreuung, was zu einer Minderung der Risiken führt. Je nachdem, wie man diversifiziert, kann die Minderung der Risiken eine Minderung der Chancen im selben Umfang bewirken. Wenn man das übertreibt entsteht eine Aufteilung, die keine Chancen mehr beinhaltet. Da die Fonds Kosten haben, erwirtschaftet man dann logischerweise eine gleichmäßige negative Rendite.
Manche gar nicht so unbekannte Vermögensverwalter legen stark in die Richtung an. Deren Kunden verwechseln die nur minimale Beteiligung an Rückschlägen an den Märkten mit gutem Management und geben sich mit allerdings sehr stabilen 0,0 bis 1 % Rendite zufrieden.
Als Normalanleger macht man das aber höchstens absichtlich und zeitlich befristet. Da ist mehr das Risiko, dass man meint, diversifizieren zu müssen und deshalb auf Themen setzt (in den letzten beiden Jahrzehnten z. B. Japan) und diese gegenüber anderen nicht übergewichtet (wie z. B. Emerging Markets) obwohl man eigentlich an diese Themen gar nicht glaubt.
Die Frage ist recht allgemein. Entsprechend sind auch die schon vorliegenden Antworten mit vielen vernünftigen Ansätzen/Ratschlägen. Also Überdiversifizierung ist eine rechte Falle wie Überoptimierung. Das funktioniert kaum in der Praxis. Man braucht da viel Zeit und Verstand für die Pflege, was letztlich nur nervt und auch deshalb kaum mehr einbringt, wenn überhaupt. Also sinnvoll vorgehen und sich in der einschlägigen Fachpresse (was z.B. dauerhaft erfolgreiche Vermögensverwalter tun) umsehen. Da gibt es viele sinnvolle Empfehlungen für den richtigen Mix. Preiswert kann man sich dann auch was auf ETF-Basis zusammenstellen und schwimmt dann stets mit dem jeweiligen Index, den die meisten Fondsmanager ohnehin nicht überbieten
Überdiversifizieren kann man nicht. Allerdings kann man ein Klumpenrisiko bekommen ohne es zu wissen.
In vielen Fonds sind die gleichen Werte vorhanden weil sie Standardwerte sind oder eben geratde beliebt. Und so kann es vorkommen, dass eine bestimmte Branche in 5 oder 6 Fonds die ich aus Diversifizierungsgründen investiert habe überproportional vertreten ist.
Also ist es erforderlich sich näher mit den jeweiligen Investitionen seiner Fonds auseinanderzusetzen.
Ab einem bestimmten Punkt der Diversifikation, also bei einem breit gestreuten Portfolio tritt keinerlei positive Risikominderung durch das hinzufügen weiterer Anlagen auf. Ab diesem Punkt kann durch Transaktionskosten sogar ein negativer Einfluss hinzukommen.
Diversifizieren heißt nichts anderes, als fürs Risiko und den Ertrag zu streuen. Asien sollte mit 5-10% drin sein, Sicherheit zu 15%, BlueChips ein großer Teil und noch paar Rohstoffe etc. So steht Deine Anlage auf mehreren Füßen, Du bist in mehreren Märkten dabei (je nachdem, welcher grad gut läuft) und minimierst Risiken. Auf das Prinzip hat Mr. Markowitz 1990 den Nobelpreis bekommen, kann also nicht soooo falsch sein. Ich wende es teilweise an und habe damit gute Erfolge. Überdiversifizieren wäre evtl. möglich, weil Du Dein Geld auf zu viele Beine verteilst oder innerhalb der Beine Doppelungen und Überschneidungen hast.