Berufsunfähigkeitsversicherung erst abschließen, wenn man finanziell gut da steht?
Auf meinen Ratschlag hin, sich möglichst früh um eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu kümmern, weil man ja immer liest, dass man möglichst jung sein soll und keine Vorerkrankungen haben sollte meinte mein Gegenüber: "Ich stecke noch in der Probezeit, da werd ich doch kein Geld in eine teure Versicherung stecken." Liegt er da richtig oder gibt es hierbei eine gute Lösung?
4 Antworten
Die Probezeit beträgt ja nur 6 Monate. Diese Zeit wird er sicherlich noch warten können.
Beim Abschluss gibt es leider viele Fallstricke zu beachten. Wichtige Kriterien für die BU sind die Prozessquote der Anerkennung sowie Ausschluss der abstrakten und ggf. der konkreten Verweisung und noch vieles mehr. Ein Laie findet hier nicht durch und geht hier die Gefahr ein große Fehler zu machen oder bei der falsche Versicherung abzuschließen. Deshalb BU- Versicherung nie ohne Versicherungsmakler. Es geht um sehr viel Geld.
Am 1.1.2008 ist das neue Versicherungsvertragsgesetz in Kraft getreten. Dort wurde Berufsunfähigkeit neu definiert. Demnach ist jemand berufsunfähig: "Wer den zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen ausgestaltet war, ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall nicht mehr ausüben kann.
Diese Definition wird von den meisten Versicherungen so in ihre Bedingungen übernommen. Fazit: Wenn jemand durch Kräfteverfall BU wird, wird ab einem bestimmten Alter immer auch geprüft werden, ob dieser Kräfteverfall altersbedingt sein kann. Diese kundenunfreundliche Bedingung ist meines Erachtens ein zukünftiger Streitpunkt. Allerdings gibt es auch Versicherungen(5x) die bewusst auf diese verschärfte BU-Definition verzichten und bei normalem Kräfteverfall eine BU-Rente zahlen ohne Unterscheidung, ob der Kräfteverfall eine andere Ursache hat als das Alter.
Seit wann kann man in der Probezeit nicht berufsunfähig werden? Wenn es der Traumjob ist, sollte man dies erst recht tun, sonst wird man von gesetzlicher Stelle dazu verwiesen doch bitte einen anderen Sch***job zu machen.
Nein, das ist der falsche Ansatz, eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte in der Tat so früh wie möglich abgeschlossen werden, weil man eben berufsunfähig werden kann und dann finanziell etwas besser dastehen möchte als ohne solch eine Absicherung. Das hat doch nichts mit der Probezeit zu tun - da verdient man doch trotzdem Geld, abgesehen davon ist eine BU nicht so teuer, je nachdem, wie hoch die Rente sein soll. Was sollen denn Leute sagen, die Probezeit haben und dann noch einen Einjahresvertrag, das kann im Zweifelsfall mehrere Jahre bedeuten, in denen man aus den verschiedensten Gründen berufsunfähig werden kann. Ich habe meine bereits während meines Studium abgeschlossen und konnte mir das auch während Probezeiten, Jahresverträgen, Praktikas und Arbeitslosigkeit leisten.
Das ist ein zutreffendes Argument...