Zwei Tage Dauer einer Überweisung in Zeiten von Online Banking noch akzeptierbar?

10 Antworten

Die Laufzeit hängt davon ab, auf welchem Wege der Auftrag erteilt wurde (bei Aufträgen in Papierform verlängert sich die zulässige Laufzeit um einen Tag) und wann er bei der Bank eingegangen ist.

Ein papierlos erteilter Auftrag, der morgens bei der Bank zur Bearbeitung vorliegt, kommt mittlerweile oft noch am gleichen Tag auf dem Empfängerkonto an, sonst spätestens am folgenden Geschäftstag. Laufzeiten von zwei Tagen oder mehr sind nicht mehr üblich.

Der Vergleich mit einer E-Mail hinkt übrigens, da Zahlungsdaten zwischen den Banken nicht ständig ausgetauscht werden sondern üblicherweise im Rahmen von Batch-Prozessen (Stapelverarbeitung) in bestimmten Zeitfenstern. Dieses Verfahren ist kostengünstig und zuverlässig.

Sheryl 
Beitragsersteller
 31.12.2015, 16:40

Es ging von Anfang an nur um Online Banking.

Dieses Verfahren welches du beschreibst mag vielleicht kostengünstig und zuverlässig sein, aber es klingt aufwendig und sehr altmodisch. Viele Bezahldienste zeigen ja mittlerweile, dass es auch anders geht.

Rolf42  31.12.2015, 17:24
@Sheryl

Nein, es ist nicht besonders aufwendig und deswegen kostengünstig. Es ist zwar altmodisch, aber gerade weil es es sich schon lange bewährt hat, hält man daran fest.

Alle Zahlungen ständig online unter den Banken auszutauschen und entsprechend zu verrechnen, wäre wesentlich aufwendiger. Es wäre sicherlich technisch möglich, aber dazu müssten erst mit großem Aufwand neue Verfahren und Abläufe etabliert werden, was in einem Geschäft, das kaum etwas einbringt (welcher Bankkunde zahlt für eine Überweisung?) verständlicherweise vermieden wird.

Als Kunde bin ich mit den derzeitigen Laufzeiten zufrieden. Kaum eine Zahlung ist so dringend, dass sie in Sekunden beim Empfänger sein müsste, und günstige Konditionen mit kostenfreien Übeweisungen sind mir lieber, als wenn ich für jeden einzelnen Vorgang zur Kasse gebeten würde.

Das Problem ist, dass bei einer EMail ein einzelner Datensatz von einem Server auf einem anderen zur Verfügung gestellt wird.

Würde jeder Datensatz einer Überweisung einzeln durch Deutschland geschickt, würde das einen immensen Mehraufwand bedeuten. Daher gibt es gewisse "Schnitte" und auch gewisse Umwege ( z.B. über Clearingssysteme der Zentralbank ).

Natürlich denkt man als Kunde, der nach dem Vesper gemütlich am PC sitzt und um 20 Uhr in seienm Onlinebanking eine Überweisung erfasst, dass ist erledigt. Aber keine Bank der Welt könnte rein technisch um 20 Uhr noch mit der Zentralbank etwas machen. Also gilt so eine Überweisung schon mal wie am Folgetag erteilt.

Und dann ist es noch eine Frage, wer welche Tage wie zählt. Wenn jemand wie gesagt Montag 20 Uhr einen Auftrag erteilt, der Mittwoch 14 Uhr noch nicht beim Empfänger ist, sind das natürlich schon drei Tage , aber wenn man ehrlich ist , nicht wirklich.

Sheryl 
Beitragsersteller
 31.12.2015, 16:51

Da klingt interessant, danke für die Info.

Wenn ich eine Überweisung von meiner Bank zur gleichen Bank schicke ist diese eine Sekunde später beim Empfänger, selbst am Sonntag um 2:00 Uhr Nachts. Daher klingt das mit den Umwegen für mich sehr nach Ausrede bzw. vorgeschobenem Grund.

FrageSchlumpf  02.01.2016, 21:48
@Sheryl

Oh, also eigene Kontoüberträge ja. Dass es sogar bei fremden Konten in der Bank geht, spricht für die Bank. Hast dir ne gute ausgesucht.

Nur, wie soll es gehen, wenn Geld von der Volksbank Fürstenfeldbruck zur Sparkasse nach Buxtehude soll. Wie soll das funktionieren, wenn bei beiden Banken und allen dazwischen geschalteten Clearingbanken alle schlafen, wenn die Überweisung erteilt wird.

Ich halte für solche Fälle zwei Tage ( also z.B. Montag erteilt, Dienstag gutgeschrieben ) nicht für mörderisch langsam.

Warum sollte es? Meine bucht werktags zur vollen Stunde zwischen 08.00 und 17.00 Uhr und wenn ich 1 Minute zuvor auslöse, ist das Geld 1 Minute danach auf dem anderen Konto. Meine weitere bucht rund um die Uhr minutengenau. Wird ein anderes Institut zwischengeschaltet und ist der Auftrag bis 17.00 Ihr ausgelöst, ist der Betrag am folgenden Werktag um 08.00 Uhr zu sehen. Deine Sorgen kann ich nicht bestätigen.

Sheryl 
Beitragsersteller
 31.12.2015, 16:24

Das klingt gut, wenn ich eine Überweisung von meiner Bank zur gleichen Bank schicke ist eine Sekunde später beim Empfänger, selbst am Sonntag um 3:00 Uhr Nachts.

Aber sobald eine andere Bank dazwischen kommt kann es sich zwei bis drei Tage ziehen, wenn Feiertage dazwischen liegen noch viel länger.

Die Frage ist jetzt bei welcher Bank bist du denn?

zwei bis drei Tage sind definitiv erlaubt, meistens geht es schneller, aber wenn nicht, muss man sich damit abfinden und das vorher entsprechend einplanen; lt. Gesetzgeber ist das absolut zumutbar. Im Übrigen ist das auch von Bank zu Bank verschieden

Sheryl 
Beitragsersteller
 31.12.2015, 16:28

Das es so ist weiß ich ja selbst, ich kann auch damit leben, es ist nur nicht mehr zeitgemäß einen Grund von wegen Buchungszeiten oder Zahlläufe zu erfinden und so diese Dauer zu rechtfertigen.

Wenn ich eine Überweisung von meiner Bank zur gleichen Bank schicke ist eine Sekunde später beim Empfänger, selbst am Sonntag um 2:00 Uhr Nachts, warum sollte es bei einer fremden Bank in Zeiten vom Internet langsamer gehen?

Die Frage war mehr nachdem warum, was jetzt interessant wäre, ob es in anderen EU Ländern ähnlich steinzeitlich zu geht.

Auch, wenn es nicht mehr aktuell sein sollte:

Gibst du im Online Banking am Montag um 22Uhr einen Auftrag ein, muss diese Überweisung erst am Mittwoch bei der Empfängerbank gutgeschrieben werden, da hast du deine 3 Tage, wobei es natürlich nur 2 sind, wenn man es genau nimmt.
Warum?
Es gibt Cut-Off-Zeiten (meist ca. 17Uhr, legt die Bank in den AGB fest) nach denen keine Aufträge mehr ausgeführt werden. Das ist der Punkt an dem alle aufgelaufenen externen Überweisungen gesammelt weitergeleitet werden.

Zwischen zwei Verschiedenen Banken ist ein Clearingsystem zwischengeschaltet, das für die Kommunikation und den Datenaustausch zuständig ist. Die Buchungen laufen dann über die jeweilige Zentralbank. Eine Überweisung vor cut-off muss und wird dann innerhalb von 24h beim Empfänger gutgeschrieben.
Man muss dabei wissen, dass die Banken Konten bei der jeweiligen Zentralbank unterhalten und somit faktisch keine eigenen haben, es MUSS also über diesen Punkt laufen.
(Deine Bankleitzahl ist übrigens die Kontonummer deiner Bank bei der Zentralbank)

Wenn du innerhalb einer Bank überweist, spielen Cut-Off-Zeiten keine Rolle, da es kein Clearingsystem geben muss.