Zu welchem Zeitpunkt sollte eine Preisverhandlung beim Hauskauf erfolgen?
Hallo Zusammen,
wir möchten ein Haus kaufen, das wir bereits besichtigt haben. Dem Verkäufer haben wir bereits mitgeteilt, dass wir das Haus gerne kaufen möchten. Einen konkreten Preis haben wir nicht genannt, also steht erstmal der vom Verkäufer der angegebene Kaufpreis im Raum. Finanziell wäre der Kaufpreis für uns auch machbar und wir haben auch bereits nach einem ersten Termin mit der Bank (weit vor der Besichtigung das Hauses) eine mündliche Finanzierungszusage für ungefähr diese Preisklasse erhalten.
Der Verkäufer möchte nun eine schriftliche Finanzierungsbestätigung von Bank. Natürlich möchten wir gerne noch über den Preis verhandeln. Es gibt viele Interessenten aber ein Versuch schadet ja nicht. Wann macht das am meisten Sinn? Wenn man die Bestätigung der Bank vorliegen hat und man quasi in der nächsten "Runde" ist? Oder tatsächlich jetzt schon? Habe ein wenig Angst, dass man dann automatisch bei der engeren Wahl rausfällt... Und den Verkäufer interessiert doch sicher erstmal, ob man sich den Preis leisten kann, den er sich vorstellt und nicht den, den wir uns vorstellen können. Oder?
Danke für eure Antworten!
8 Antworten
Und den Verkäufer interessiert doch sicher erstmal, ob man sich den Preis leisten kann, den er sich vorstellt und nicht den, den wir uns vorstellen können.
Den interessiert nicht nur, ob ihr euch den Preis leisten könnt, sondern auch, ob ihr den Preis tatsächlich bezahlen werdet. Wenn ihr erst später damit raus rückt, dass ihr weniger bezahlen wollt, wird er ganz schön sauer sein. Wenn es viele Interessenten gibt, wird da am Preis wahrscheinlich auch kaum was zu machen sein, es sei denn, er wäre sehr hoch gegriffen. Am Markt besteht momentan eher eine größere Nachfrage als das Angebot her gibt.
So was macht man persönlich.
Du gehst zu einem Kaffeetisch zum Verkäufer und sagst ihm, dass Du mit der Bank gesprochen hast und alles gut aussieht (das freut den Verkäufer und er wird locker).
Dann sagst Du ihm , dass Du noch etwas genauer mit ihm reden willst und fragst Du nach den Nebendingen wie Auszug, Einzug, Übernahme Möbel, welche Reparaturen anstehen usw. Und in diesem Gespräch kannst Du ihm auch den Wunsch nach einem kleinem Rabatt auf den Tisch legen.
Da Du jetzt ein Gesamtpaket verhandelst (also die Übernahmebedingungen und Rabatt) wird das natürlich ein komplexeres Gespräch aber es sind alles Dinge die geklärt werden müssen. Und wenn bei den Übergabebedingen mit evtl. Verbleib von Möbeln und Zeiten alles für Dich optimal ist dann bist Du bei dem Rabatt großzügiger und wenn das alles nicht so perfekt ist dann musst Du halt auf einem finanziellen Ausgleich beharren.
In diese Verhandlung gehören auch: Welcher Notar, Sonderbedingungen im Notarvertrag usw. - und erst wenn alles geklärt ist und jeder zufrieden ist wird der Kaffeetisch aufgehoben.
Und in einem persönlichen Gespräch wirst Du (bei entsprechender Verhandlungsführung) auch einen Eindruck bekommen wie viele konkrete andere Interessenten da sind.
Na ich kann Dir sagen wie wir das bei unserem Haus gemacht haben :- )
Satz.
Wir würde das haus sofort zum Preis von xxxx nehmen....
Gleich nach der Besichtigung haben wir dem Verkäufer ein Angebot gemacht und zwar 15000€ unter seinem Angebot ( ich hatte den Wunsch den Preis des Hauses so um 10000€ zu senken )
Der Verkaufer hat mir dann ein gegenangebot gemacht und letztendlich haben wir unser Haus 12500€ günstiger bekommen.
Erst dann habe ich natürlich erst die Bankzusage zukommen lassen.
Klar auch wir hätten den angegebene Preis bezahlen können, aber so haben wir halt 12500€ gespart.
Da der Verkäufer ja Eure Finazierung sehen will, gehe ich mal davon aus, dass IHR in der engeren Auswahl seid.
Du musst ja nicht gleich um 15000€ handeln, aber ich würde auf jeden fall in die Verhandlung gehen und wenn es nur wenige 1000€ sind.
ich hab auch gedacht, dass wir bei der Wohnung (die wir vor einigen Wochen gekauft haben) noch am Preis drehen könnten- war aber nicht wirklich der Fall. Der Zeitpunkt ist prinzipiell erstmal nebensächlich- wichtig ist die Nachfrage nach dem Kaufobjekt bzw. der reelle Wert. Du schreibst, dass es schon mehrere Interessenten gibt- je nach Region und Preislage des Objektes kaufen die Leute aktuell wie "blöd" - aus eigener Erfahrung und der mehrerer Freunde kann ich nur sagen, dass Handeln da in vielen Fällen schwierig bis unmöglich geworden ist. Um das genau zu beurteilen bräuchte man aber natürlich erheblich mehr Detailinformationen. Dann hoffe ich, dass ihr mit der Bank nach März 2016 gesprochen habt, nach der neuen EU-Kreditrichtlinie haben sich die Maßstäbe für die Kreditgewährung nämlich deutlich verändert.
Ja, das stimmt natürlich. Hier in der Gegend ist der Immobilienmarkt wirklich sehr angespannt und ich befürchte auch das Handeln gar nicht möglich ist. Aber vielleicht ist es ja einen Versuch wert? Ich möchte ja nur, dass ich damit beim Verkäufer nicht direkt raus bin. Denn ich würde seinen Preis ja auch zahlen (können), was die Finanzierungsbestätigung dann ja auch zeigt.
Ja, wir haben im Mai 16 mit der Bank gesprochen also alles gut.
sehr gut- aber nochmal, man muss für die Verhandlung sehr exakt die Marktsituation einschätzen können- bei uns ist z.B. der Immobilienmarkt so im Mittelfeld- trotzdem sind mehrere Freunde von uns aktuell bei Kaufangeboten überboten worden. Es gibt dabei so viele individuelle Faktoren, dass hier niemand seriös beurteilen kann ob man in dem Fall überhaupt handeln kann oder nicht. Wenn der Markt wirklich so angespannt ist, Vergleichobjekte bei euch nicht mehr kosten und die Immobilie perfekt passt würde ich tendenziell sagen, dass ihr am besten den aufgerufenen Preis bezahlt.
Dem Verkäufer haben wir bereits mitgeteilt, dass wir das Haus gerne kaufen möchten. Einen konkreten Preis haben wir nicht genannt, also steht erstmal der vom Verkäufer der angegebene Kaufpreis im Raum.
Nun ja, wenn der Verkäufer einen Preis genannt hat und ihr "nur" gesagt habt, ihr möchtet kaufen, dann wird der davon ausgehen, dass ihr zum gewünschten Preis kaufen wollt.
Der Verkäufer möchte nun eine schriftliche Finanzierungsbestätigung von Bank.
Natürlich. Für den ist ja klar, dass der Preis von Euch so angenommen / akzeptiert wurde.
Wann macht das am meisten Sinn? Wenn man die Bestätigung der Bank vorliegen hat und man quasi in der nächsten "Runde" ist? Oder tatsächlich jetzt schon?
Normalerweise verhandelt man nicht am Schluss, sondern gleich zu Beginn. Zumindest fragt man mal, was da preislich noch möglich ist.
Habe ein wenig Angst, dass man dann automatisch bei der engeren Wahl rausfällt...
Wer verkauft, verkauft an den, der das meiste zahlen will.
Und den Verkäufer interessiert doch sicher erstmal, ob man sich den Preis leisten kann, den er sich vorstellt und nicht den, den wir uns vorstellen können. Oder?
Ihr habt dem Verkäufer doch bereits gesagt, dass ihr kaufen möchtet - ohne Einschränkungen zu nennen. Wenn ihr jetzt nachverhandelt und er andere Interessenten hat, die den gewünschten Preis zahlen, seid ihr raus.
Naja aber wenn unsere Preis immer noch über dem der anderen liegt, sind wir doch nicht raus?
Wenn mir einer sagt er kauft und dies ohne Einschränkung, gehe ich davon aus, dass er zum von mir genannten Preis kauft.
Wenn einer dann wenn es um den Vertrag geht plötzlich verhandeln will, ist diese Person für mich nicht mehr vertrauenswürdig und auch nicht mehr mein Käufer.
Es gibt ja scheinbar mehr Interessenten. Die Nachfrage ist hoch.
Verhandelt wird direkt. Nicht nach der Zusage zum genannten Preis.
Ich habe nicht geschrieben, dass wir ohne Einschränkung kaufen, sondern dass wir das Haus gerne kaufen möchten.
Wir gehen doch quasi gerade erst in die Verkaufsverhandlungen...
Ich hatte mir gedacht, dass ich dem Verkäufer die Finanzierungbestätigung der Bank über den von ihm genannten Betrag sende und wenn ich dann in die nähere Wahl komme (denn es gibt ja bestimmt auch andere, die jetzt mit der Bank sprechen und sich eine Bestätigung hole) über den Preis verhandele. Ich rede ja nicht von 20.000 € Differenz. Eher so 5.000 - 10.000 €.
Zu den konkreten Verhandlungen kommt es doch erst, wenn klar ist, ob die Bank überhaupt finanziert. Liege ich da so falsch?
Mach wie Du willst. Üblicherweise wird über Geld nicht erst am Schluss gesprochen.
Danke jedenfalls für deine Antworten! "Zum Schluss" wäre das ja auch nicht. Sondern bevor wir natürlich die finale Zusage erhalten und der Vertrag geschrieben wird.
in dem Punkt liegst du falsch- üblicherweise verhandelt man den Preis und prüft dann die Finanzierung
Komisch, das steht hier anders:
also ggf. bin ich ja zu blöd- unter dem link finde ich das aber nicht bestätigt. Und selbst wenn- nicht alles von irgendwelchen Internetseiten glauben- es ist natürlich kein Gesetz aber überlicherweise gibt man ein Angebot ab und klärt dann die konkrete Finanzierung. Das gebietet auch die Logik- die Bank braucht den exakten Kaufpreis- sind es dann später z.B. einige tausend Euro weniger verändern sich auch die Konditionen und man müsste eine erneute Finanzierungsanfrage stellen- würde doch irgendwie keinen Sinn ergeben?
Wir hatten erstmal auf eine konkrete Preisangabe verzichtet, um nicht direkt durch das Raster zu fallen. Ich kann total schwer abschätzen, was die anderen so geboten haben. Und eigentlich würden wir ja auch den von ihm gewünschten Kaufpreis zahlen. Aber weniger wäre natürlich immer schöner :-)