Wozu braucht man für gepanzerte Autos einen Spezialführerschein?
Kürzlich habe ich einen Bericht über die neue gepanzerte S-Klasse gelesen und darin steht auch, dass man hierfür einen speziellen Führerschein braucht:
Klar, dieses Auto wiegt leer 4,2 Tonnen und damit über 3,5 Tonnen, was die Grenze für den regulären PKW-Führerschein ist.
Allerdings ist das Auto deswegen ja trotzdem kein "LKW" im eigentlichen Sinne, denn es hat dieselben Abmessungen wie eine normale S-Klasse und fährt auch deutlich schneller als ein LKW.
Inwiefern würde es daher Sinn machen, hierfür einen "LKW-Führerschein" machen zu müssen bzw. welche Fähigkeiten über die Klasse B hinaus braucht ein Fahrer, um dieses Fahrzeug fahren zu können?
Jedes Wohnmobil oder jeder Transporter unter 3,5 Tonnen fährt sich mehr "LKW-artig" als diese S-Klasse und dafür reicht auch die normale Klasse B.
Es geht rein nur um dieses zusätzliche Gewicht von 700kg, aber welchen Sinn macht es?
10 Antworten
mehr wie 3,5t darfst eben nicht mit dem B fahren; da brauchst halt einen anderen Führerschein. C1 z.B.
die Fahrer absolvieren Fahrsicherheitstraining um das Fahrzeug auch in extremen Situationen unter Kontrolle halten zu können.
Allein durch das Gewicht wird sich das Fahrzeug deutlich anders fahren, als eine normale S-Klasse.
Nicht zwingend, weil auch alle anderen Komponenten wie z.B. die Bremsen, Reifen etc. stärker dimensioniert sind. Zumindest sind die Unterschiede nicht so grundlegend anders wie zwischen einem PKW und einem echten LKW.
Die Physik lässt sich aber nicht wegdiskutieren. Höhere Masse gleich höhere Trägheits- und Fliehkräfte.
Zunächst einmal, weil die Klasse B auf 3,5 Tonnen begrenzt ist und es damit schlichtweg keine offizielle Führerscheinklasse für dieses Fahrzeug gibt.
Natürlich gibt es eine Führerscheionklasse dafür: C1, also max 7,5 to passt schon.
Doch natürlich gibt es eine offizielle Führerscheinklasse dafür. C1.
Und genau deswegen müsste es für solche Fahrzeuge eben eine Ausnahmeregelung geben und vermutlich gibt es sie auch.
deswegen müsste es für solche Fahrzeuge eben eine Ausnahmeregelung geben
nicht mit dem B - du brauchst zwingend mind. den C1. alles andere wäre bereits eine Straftat - nämlich fahren ohne gültige Fahrerlaubnis
wozu noch weiter diskutieren?
Die StVO hat da wohl keine Unterscheidung:
bis 3,5 t der PkW Führerschein (ich hatte noch den Klasse 3 bis 7,5)
Der Bundesgrenzschutz oder die Polizei wird aber Zusatzberechtigungen haben, bei denen die Fahrer auf Notsituationen trainiert sind.
Wenn du aber privat (oder auch als Privatfirma) so ein Fahrzeug hast, darfst du auch damit fahren mit deinem Führerschein. Ich hab mal jemand getroffen, der als Angestellter von einem Autohaus mal mit solchen Limosinen gefahren ist.
Was ihm in Erinnerung geblieben ist: wenn man die Tür zumacht ist man völlig geräuschisoliert. Man braucht sogar ein Aussenmicro, um mitzubekommen, was draussen vorgeht.
Die StVO regelt da gar nichts. Das regelt die FeV.
Das denke ich mir doch auch.
Es dürfte zwar kaum Privatpersonen geben, die sich so ein Fahrzeug kaufen und es dann auch noch selbst fahren, aber rein theoretisch müsste es auch mit dem normalen PKW-Schein gehen.
Nein. Denn es gibt keinen „normalen PKW-Schein“. Und das Fahrzeug ist nun mal außerhalb der Grenzen der Führerscheinklasse B.
Du brauchst ein Sicherheitstraining und wirst geschult, wie in Gefahrensituationen zu reagieren ist.
Beim Führerschein lernst du ja nicht, was passiert wenn von rechts ne Rakete kommt 😄
Eine Sicherheitstraining ist aber kein Führerschein.
Meine Frage war, wozu man einen eigenen Führerschein braucht.
Und wenn ich mir, nur mal angenommen, so ein Auto privat kaufen würde, kann mir niemand vorschreiben, ein Sicherheitstraining machen zu müssen.
Das Sicherheitstraining ist auch nicht vorgeschrieben. Die Westentaschenjournalisten von NTV sehen den C1 halt schon als Spezialführerschein an. Problematisch wird eher der Nachweis sein, dass man das Ding nicht missbraucht. Also einer von den Guten ist, wie die das nennen.
Wozu sollte man es denn missbrauchen können? Es ist ja keine Waffe, sondern immer noch ein Fahrzeug.
Und verhindern, dass auch einer von den "Bösen" sich so ein Fahrzeug zulegt, wird man sowieso nicht können.
Die Bosse der Unterwelt haben meist einen guten Leumund, weil sie die "schmutzige" Arbeit von ihren Handlangern machen lassen und man ihnen selten was nachweisen kann.
Und falls doch, kann so ein Fahrzeug auch problemlos von einem Strohmann gekauft werden.
Der einzige "Missbrauch", den ich mir vorstellen kann wäre, dass man sich damit leichter einer Polizeikontrolle entziehen könnte.
Aber den Selbstschutz als solchen halte ich bei jedem Menschen für legitim, egal ob "gut" oder "böse".
Und verhindern, dass auch einer von den "Bösen" sich so ein Fahrzeug zulegt, wird man sowieso nicht können.
Nicht bei allen, aber bei einigen schon. Wofür ein Fahrradschloss, wenn man ohnehin jedes knacken kann? Warum kann man sich dann hierzulande Waffen nicht frei kaufen, wenn man sie auf dem Schwarzmarkt eh erhält?
Wozu sollte man es denn missbrauchen können? Es ist ja keine Waffe, sondern immer noch ein Fahrzeug.
Wenn das SEK ein Fluchtfahrzeug nicht stoppen kann, oder die Bundespolizei den Terroristen hinter seinem S-Guard nicht ausschalten kann, dann fragt bestimmt jemand(meist die Opposition), wie der SO EINFACH an so ein Fahrzeug kommen kann. So läuft das nunmal, für alles muss es eine rechtliche Absicherung in Form einer Verwaltungshürde geben.
Warum sollte man als Privatmann in Gefahrensituationen kommen, die einen ballistischen Schutz erfordert....?
Erst fragst Du warum man einen extra Führerschein/Training braucht für die Karre und dann stellst Du den Sinn der Karre für Privatleute insgesamt infrage??
Erst fragst Du warum man einen extra Führerschein/Training braucht
Hab ICH nicht...
Und ich stelle den Sinn für Privatleute nicht in Frage, sondern ein Training zur Abwehr von ballistischen(gegen Raketen hilft das Ding nämlich nicht) Gefahren.
Auch wenn das Gesamtgewicht sich in Grenzen hält, ist es im Gegensatz zu einem Wohnmobil oder LKW auf eine kleinere Fläche verteilt. Das kann das Fahrverhalten einer gepanzerten Limousine schon erheblich verändern. Z.B. beim Bremsen oder schnell um Kurven fahren.
Aber irgendwie ist es tatsächlich kurios: Ich dürfte mit meinem 3-er Führerschein einen 7,5 Tonner fahren bei dem man den Verkehr aus der Vogelperspektive sieht und auch diese Friedhofs-Dreiräder (die ich mit Sicherheit auf die Seite legen würde), aber keinen PKW mit Panzerung.
Natürlich darfst du mit deinem alten 3er eine gepanzerte S-Klasse fahren.
Es gibt ja keine eigene Führerscheinklasse für gepanzerte Fahrzeuge, sondern es geht hier nur um das Gewicht.
du hast den alten 3er bis 7,49T - damit kannst auch die gepanzerte Limo fahren, die kannst dir auch als Ottonormalbürger kaufen; das Ding kostet bloß um die 547.400 Euro
Ist das so ungewöhnlich? Ich hätte den alten 3-er für die häufigste Führerscheinklasse gehalten die im Umlauf ist. Noch vor B.
den die Jüngeren halt nicht haben, das zGG ist eben auf 3,5T reduziert worden.
mit dem alten 3 durftest auch Motorräder bis 125ccm fahren, obwohl du keinen Motorradführerschein erworben hast ...
Nein, die 125er darfst Du auch nur mit der Klasse 3 fahren, die bis zu einem gewissen Stichtag ausgestellt wurde. Die Klasse 3 gab es aber noch länger, demzufolge auch sehr viele, die die Klasse 3 haben oder hatten und keine 125er fahren dürfen.
Wenn Du den alten 3er hast, dann darfst Du auch eine gepanzerte S-Klasse fahren.
Richtig, aber nur weil das Ding mehr als 3,5 Tonnen wiegt, wird es ja deswegen nicht zum LKW. Es fährt sich vermutlich wie eine normale S-Klasse, da ja auch alles andere, z.B. die Bremsen, deutlich stärker dimensioniert sind.