WOLKENKRATZER BAUEN ERLAUBT?

13 Antworten

darf man in einer Stadt mit ca. 100.000 - 200.000 einfach einen Wolkenkratzer bauen

Nein, das darfst Du nicht. Was und wie Du bauen kannst, legen die Gemeinden mittels Bebauungsplan fest. Dort wird neben der Nutzungsart auch die Geschoßhöhe und die Bauweise geregelt.

Einen Bebauungsplan für ein Hochhaus wirst Du in keiner Gemeinde finden.

Der Bau ist in der Regel nur über einen sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan möglich. Das bedeutet nichts anderes, als das Du mit dem Anliegen an die Gemeinde / Stadt herantrittst und diese dann entscheidet, ob dies möglich ist.

Die Allgemeinheit hat hier dann aber auch noch ein Mitspracherecht.

Unabhängig davon wird ein Einzelunternehmer kein Hochhaus bauen.

Weiterhin ist es aber möglich, dass die Landesbauordnungen derartige Maßnahmen gleich untersagen. In München darf beispielsweise kein Gebäude höher sein, als die Marienkirche.

Nur so aus Interesse: Warum willst Du in einer Stadt mit 100.000 -200.000 Einwohnern einen Wolkenkratzer bauen? Wer soll den dort nutzen?

Ob ein derartiges Gebäude genutzt wird, hängt in erster Linie von der wirtschaftlichen Lage und dem Mikro- und Makrostandort ab.

Und wie kauft man überhaupt ein Grundstück einer Stadt?

Wie jedes andere Grundstück auch.

Pokentier  10.10.2016, 16:27

DH. Sehr gute Antwort und trifft es ziemlich genau auf den Punkt.

Für deine Frage bezüglich der Wolkenkratzer in einer kleinen Stadt: Der Begriff Wolkenkratzer wird zwar unterschiedlich definiert, aber schaue dir mal das Paradebeispiel Bartlesville, OK, an. Weniger als 100.000 Einwohner und eine beachtlicher Skyline. 

In Deutschland findet man diese Dimnesionen am ehesten noch in Eschborn, einer Vorstadt von Frankfurt a.M.

Nein das darf man nicht. Es gibt Bebauungspläne die vorschreiben was und wie gebaut werden kann. Oft wird auch von einer sogenannten "ortstypischen Bebauung" gesprochen. Dann sind Wolkenkratzer von vornherein unmöglich.  Ein grundstück kann man kaufen indem man einen notariellen vertrag mit dem bisherigen Grundstückseigentümer macht. Anschließend wir der neue Eigentümer ins das Grundbuch eingetragen, das von der Stadt/Kreis geführt wird.

Omikron6  10.10.2016, 10:45

In Deutschland werden die Grundbücher bei den Amtsgerichten geführt.

Die Stadt kann regeln was wo gebaut werden kann. Das tut die Stadt in sogenannten "Bebauungsplänen". Die überlegen, wo zum Beispiel Industriebetriebe sein sollen. Oder an anderer Stelle Wohngebiete. Dabei kann auch geregelt werden wie groß die Gebäude werden (Höhe, oder das Volumen, Geschossflächen, Abstände zu Nachbarhäusern, ..) Die wollen auch mitbestimmen, wie sich das Hochhaus auf das Bild der Stadt auswirkt.

Dann kann man schauen, wo der Bau eines Hochhauses erlaubt ist. Und dann schauen, ob ein Grundstückseigentümer dort ein Grundstück verkauft. Man kann auch einfach zu den Baubehörden gehen und denen sagen, was man vor hat. Die helfen einem eventuell dabei, oder Verändern sogar den Bebauungsplan. Außerdem können sie Ausnahmen machen, von einem bestehenden Bebauungsplan.

Da die Städte es gerne sehen, wenn jemand Geld für den Wohnbau investieren will, werden sie auch dabei behilflich sein, einen Weg für den Bau zu finden. Da sollte man einfach mal einen Termin machen und das Vorhaben mit denen besprechen.

Dann braucht man noch eine gute Baufirma, die Mehrfamilienhäuser oder Hochhäuser bauen kann. z.B. Fa. Standard Bau www.standard-bau.de Die bauen Wohnhäuser massiv aus Stein.

jonsnow24 
Beitragsersteller
 10.10.2016, 10:44

Vielen Dank!

Zu jedem Grundstück gibt es einen Bebauungsplan. Dieser schreibst vor für was das Grundstück genutzt werden darf/kann (Landw. Fläche, Wohnfläche, Wald, Gewerbegebiet usw...)

Du kannst zb nicht einfach ein Feld kaufen und darauf ein Haus stellen. Dazu müsste man erst die Nutzung des Grundstücks ändern und das funktioniert nicht immer. Wenn du einen Wolkenkratzer in ein Wohngebiet stellen möchtest hast du mal sicher 0% Erfolgschance. Wär ja auch arschig wenn einfach wer herkommt und meinen Garten in ständigen Schatten taucht mit seinem Wolkenkratzer...

Du musst das Grundstück also schonmal nach Nutzung aussuchen oder dich bezüglich Widmungsänderung (Nutzungsänderng) und deine Chancen informieren.

Hast du ein Grundstück gefunden auf dem du bauen darfst... gibts nochmal einen festgelegten Bereich am Grundstück auf dem du das Gebäude hinstellen darfst. Es ist nämlich nicht so das der Grundriss so groß sein darf wie meine Bauparzelle. Mindestabstände zu Straße und Nachbargrundstücke müssen ebenfalls eingehalten werden.

Auf jeden Fall ist es ein steiniger Weg für dein Projekt. Ich würde dazu die Hilfe eines kompetenten Grundstückmarklers empfehlen.

ChristianLE  10.10.2016, 11:46

Hast du ein Grundstück gefunden auf dem du bauen darfst

Als Ergänzung: Ein solches Grundstück, bzw. einen solchen Bebauungsplan wird es in Deutschland nicht geben.

Diese geben nämlich nicht nur Nutzungsart, sondern auch die Anzahl der Vollgeschosse vor.

Keine Gemeinde wird hier beispielsweise 20-30 Vollgeschosse beschließen.

So ein Projekt kann nur mittels Vorhaben- und Erschließungsplan (VEP) erfolgen.

VanLure  10.10.2016, 12:14
@ChristianLE

Du hast recht. In manchen Gebieten kann dir der Bebauungsplan sogar vorschreiben in wieviel Flächen deine Fenster geteilt sein müssen und was für ein Dach da draufkommt.

jonsnow24 
Beitragsersteller
 10.10.2016, 10:46

Danke!

Auch wenn dir das Grundstück gehört, musst du dich an den von der Stadt festgelegten Bebauungsplan halten, im Bebauungsplan ist die Geschosshöhe, Dachneigung und das zulässige Baufenster festgelegt.

Du fragst bei der Stadt an, ob du ein Grundstück von der Stadt kaufen kannst. Wenn man dir ein Grundstück anbietet, dann wird der Kaufvertrag zwischen den Vertretern der Stadt und dir vor einem Notar unterschrieben, nach dem Geldeingang von dir wird das Grundstück vom Notar aufgelassen. Auflassung und Eintragung des Eigentumswechsels ins Grundbuch bewirken den Eigentumsübergang.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung