Wieso haben so viele Menschen kein Verständnis für Arno Dübel?

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Ach Gott, Arno Dübel ... ich weiß nicht, was bei ihm Theater ist und was echt. Ich bin sehr skeptisch -------> einerseits soll er arbeitslos sein, dann "etabliert" er sich als Schlagersänger als Mallorca und Dauergast in irgendwelchen Talkshows, was ja auch durchaus mit Kosten verbunden ist. Das Letzte was ich las war, dass er mit dem Amt wegen fehlender Nachweise zu Einkünften als Schlagersänger Stress hatte und dann war von einem Altersheim die Rede.

Davon abgesehen dürfte seine Lebensweise einfach zu provokant sein, zumal sie mit nichts konform geht, was in der deutschen Gesellschaft propagiert und schon in der Schule vom "Knechten bis zum Umfallen" gelehrt wird. Selbst mein Cousin, mit 42 Jahren Frührentner und schwer krank, hat von vielen Seiten mit Beschimpfungen und Missgunst sowie üblen Beleidigungen zu kämpfen -----> obwohl er durch seine körperlichen Probleme absolut berechtigt zuhause ist und alle Maßnahmen scheiterten. Ich bekam mal von einem gesagt, dass ein 42-Jähriger eigentlich hart arbeiten möge bis er umfällt und eine Familie ernähren müsse anstatt wie mein Cousin Frührentner zu sein. glaubt mir, ihr wollt es nicht wissen wie viele angeblich "ehrbare Bürger" ihn zur Zielscheibe persönlichen Hasses auserkoren haben oder seine Lage der Lächerlichkeit oder Verachtung preisgeben, indem sie ihn als "Nixschaffer" bezeichnen oder als einen, der "nur rumgammelt".. während sie der Meinung sind, man müsse 50 Jahre lang knechten, dem Chef jeden Wunsch erfüllen, eine Familie ernähren, mit 55 idealerweise einen Herzanfall gehabt haben wegen der Arbeitswut & trotzdem noch 10 Jahre durchhalten, "damit der Nachbar nix zum Mosern hat" und man die goldene Ehrenurkunde der IHK mit Anstecknadel zur Rente mitnimmt.

Gut, das ist was Anderes als Arno Dübel, aber das wollte ich nur mal zum Vergleich erklären, wie das Bild in Deutschland ist und wie es sich auch auf Arno Dübel auswirkt.

Ich persönlich gebe zu, dass Arno Dübel mir immer ziemlich egal war bis leicht sympathisch, weil er so direkt auftrat und der Gesellschaft teilweise den Spiegel vorhielt - ich habe bis heute als den Verdacht, das ist eigentlich ein Intellektueller, der die Leute reihenweise veralbern und die Gesellschaft parodieren will.

Teilweise lebt er halt auch das, was viele sagen, dass es nicht ginge und manche sind vielleicht auch neidisch auf ihn, weil er als "Daydreamer" durch den Tag "dübelt" und nicht auf eine Arbeit muss, wo er angepöbelt und gemobbt wird. Ich denke echt, subtiles Neid auf seine Situation & dass er das so durchzieht spielt da sicher eine größere ROlle als man es je zugeben würde (Hand aufs Herz!). Arno Dübel gilt letztlich als eine Art Individualist: Er macht, was er will und viele würden das gern tun, trauen sich aber nicht.. und reagieren dann entsprechend säuerlich auf Leute, die ihr Ding machen, egal in welcher Hinsicht.

Mein Motto ist: Leben und leben lassen. Arno Dübel - dass er auf Kosten der Allgemeinheit lebt, ist natürlich nicht okay, aber man muss das auch mal so sehen - ist für die Gesellschaft deutlich ungefährlicher als irgendwelche dubiosen Typen welcher Herkunft auch immer, wenn er sich in Talkshows setzt und irgendwas daherredet, das zwischen Wahnsinn, Realsatire und letztlich Gesellschaftskritik liegt. Mir ist so jemand, auch wenn er auf Kosten der Allgemeinheit sich einen lauen Lenz macht, tausendmal lieber als irgendein Unruhestifter, der Leute terrorisiert, mobbt, gewalttätig ist oder ein arroganter Pöbler.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Zicke52  26.11.2018, 23:09

Zwischen "Knechten bis zum Umfallen" und "sich von anderen aushalten lassen" gibt es ja wohl noch einige Nuancen.

Ich habe rein gar nichts gegen Leute, die wegen unverschuldeter Arbeitsosigkeit oder Arbeitsunfaehigkeit Unterstützung beziehen, im Gegenteil, ich finde das völlig legitim. Das steht uns zu, dafür zahlen wir schlesslich Abgaben.

Aber für Leute, die zwar arbeitsfähig, aber arbeitsunwillug sind, hege ich keine Sympathie. Man muss sie durchfüttern, ja, damit bin ich einverstanden. Aber damit hat sich's. Und da steckt kein Neid dahinter, denn so möchte ich nicht sein. Mir ist meine Unabhängigkeit lieber.

Übrigens, wenn alle so cool wären und ihr "Ding" machen würden - das heisst: nichts - hätte es sich schnell ausgedübelt. Denn die Geldquelle fiele weg.

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Beitragsersteller
 27.11.2018, 08:41
@Zicke52

Absolut. Allerdings ist die "Unabhängigkeit" von der Du redest auch nur eine Fantasie. Herr Dübel hat einen sichereren Anspruch auf sein Arbeitslosengeld beziehungsweise seine Sozialhilfe als neunzig Prozent der Menschen auf ihren Arbeitsplatz. Wenn der Chef morgen sagt: "Ist nicht mehr, bleibst zu Hause." Dann hat es sich auch auf der Arbeit "ausgedübelt", und man muss gucken wie man an Geld kommt.

Zicke52  27.11.2018, 11:10
@Kartenhalter

Dann hat man aber berechtigten Anspruch auf Arbeitslosengeld, bis man wieder einen Job findet. Ich habe ja nicht geschrieben, dass das nicht passieren kann, aber dass ich Menschen in dieser Situation nicht beneide, weil mir meine Unabhängigkeit LIEBER ist.

Zum Glück ist mir das nie passiert (bin schon in Rente), aber hätte natürlich passieren können. Und genau für solche Fälle ist Arbeitslosengeld gemacht - nicht für Arbeitsunwillige.

Und wie gesagt, Leute wie Herr Dübel können nur leben, solange es Leute gibt, die arbeiten. Aber Leute, die arbeiten, können ohne Herrn Dübel leben.

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Beitragsersteller
 27.11.2018, 12:25
@Zicke52

Wie gesagt, diese "Unabhängigkeit" ist eine Illusion. Du bist als Arbeitnehmer ganz genau so von anderen Menschen abhängig wie ein Arbeitsloser. Die einzige Ausnahme ist hier vielleicht der Selbstständige, der absolut auf eigenen Füßen steht, und sein Geschäft selber führt. Aber dazu gehören nur die Wenigsten.

Dein letzter Satz ist absolut richtig. Diese brauchen dann allerdings wieder einen Arbeitgeber, also jemanden, der sie für die geleistete Arbeit entlohnt, und stehen mit diesem im gleichen Abhängigkeitsverhältnis wie jene "Dübel" mit dem Amt.

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 20:06

Das mit Deinem Cousin ist furchtbar zu lesen und gibt mir einen Gefühlscocktail von Trauer, Wut und Unverständnis. Nach reiflicher Überlegung kann ich aber sagen: Es sind die sogenannten Menschen, anders habe ich es nicht erwartet. Schafsköpfe mit einer angeborenen Schlechtigkeit, die einem manchmal die Sprache verschlagen kann.

Sehr schöner Text und kann da voll und Ganz zustimmen. Der Hass der auf diesen Menschen projiziert wird ist von phänomenaler Größe. In Wahrheit denke ich auch, dass die meisten ihn beneiden, sei es jetzt wegen seiner "interessiert mich nicht" Haltung, oder wegen seiner Arbeitslosigkeit.

Ich kann nicht verstehen, wieso sich Menschen freiwillig versklaven lassen, todunglücklich werden und sich dann auch noch vorlügen, es sei alles in Ordnung. Ich glaube, diese Unstimmigkeiten die dies verursacht werden einfach mit aller Gewalt auf den nächsten nicht ganz so konformen Menschen mit alternativem Lebensstil entladen. Für so viele Menschen geht es nur um Geld, Luxus, Arbeiten, Drogen und Sex, alles externe Sachen, die einen niemals glücklich machen können. Die soziale Programmierung wird strikt und ohne ein mal darüber nachzudenken befolgt, auch wenn sie nichts zum Lebensglück beiträgt ... und dann wundert man sich über die hohe Depressions- und Selbstmordrate ...

Ich tu mich mit dieser "Persönlichkeit" schwer... es gibt mit Sicherheit viele solcher Menschen in D, doch diesen hier so medienwirksam zu pushen verbreitet für mich eher den Eindruck, das dies ein Provokateur ist.

Klar, die Haltung an sich finde ich höchst verwerflich und ist das Beste Argument für Sachleistungen, oder Staffelung der H4-Sätze nach Beitragsjahren.

Das es solche Menschen gibt, und diese teils mehr werden, ist jedem bekannt. Man soll sich ja nur aufregen, anstelle dieses Problemfeld anzugehen... andererseits zeigt er der Gesellschaft auf, wie toll diese "Null-Bock-Einstellung" ist und regt immerhin zum nachdenken an, ob es hier wirklich so fair zugeht.

Zu Dübel selbst -> Kein Verständnis... so wurde ich nicht erzogen.

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 12:59

Mir geht es aber weniger um seinen Status als Sozialhilfeempfänger, als um seine generelle Lebenseinstellung: Suchst Du persönlich den Sinn Deines Lebens in der Arbeit? Könntest Du ohne Arbeit glücklich sein?

MickyFinn2  26.11.2018, 13:02
@Kartenhalter

Wenn es nach mir ginge, sollten jene die nicht arbeiten auch nichts zu fressen bekommen... aber auf Kosten anderer leben ist nicht richtig... so weit sollte der moralische Kompass noch vorhanden sein.

P.S. Erwerbslose die unverschuldeter Dinge keine Beschäftigung aufnehmen können, oder schlicht zu alt sind ausgenommen.

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:05
@MickyFinn2

Ich glaube, Du verstehst meine Frage nicht so ganz:

Könntest Du ohne Arbeit glücklich werden? Verstehst Du, dass er ohne Arbeit ein ganzer Mensch ist, mit Freude am Leben? Oder ist das Dir unverständlich?

MickyFinn2  26.11.2018, 13:11
@Kartenhalter
Könntest Du ohne Arbeit glücklich werden?

Ja... wenn ich mein Auskommen rechtmäßig erworben habe, von dem ich trotz Beschäftigungslosigkeit, lebe (und sei es wegen eines Lottogewinns).

Verstehst Du, dass er ohne Arbeit ein ganzer Mensch ist, mit Freude am Leben?

Der weiß nicht was es bedeutet zu arbeiten... was er von sich gibt ist, durch Gewohnheit selbst eingeredetes Geblubber. Er bezeichnet es zwar "Leben", ist es m.E. jedoch nicht... ich kaufe ihm nicht ab, das er ein erfülltes Leben führt. Insgeheim träumt er von reisen in andere Länder, von einem riesigen Fernseher, eine Hütte in der Schweiz.. etc. Der Typ ist für mich nicht glaubhaft.... er betreibt Selbstbetrug.

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:12
@MickyFinn2

Es ist also schlicht und einfach unmöglich für Menschen ohne 70-Zoll-Fernseher, Reisen in exotische Länder, Ferrari vor der Haustür und Eigenheim restlos glücklich zu sein?

MickyFinn2  26.11.2018, 13:21
@Kartenhalter

Wie verhält es sich mit reisen, kulinarische Abwechslung, Eventbesuche, div. Freizeitaktivitäten? Nicht zwingend materiell, aber wünschenswert. Ich glaube jeder Mensch hat eine innere "To-do-Liste" die er abhackt.. und je nach Lebenssituation wird sie größer, aber meist kleiner.

Wenn man zu viele "Dies-werde-ich-auf-jeden-Fall-machen"-Posten streichen muss, dann ist man nicht restlos glücklich, sondern findet sich einfach nur mit seinem armseligen Leben ab und gaukelt einem vom Glücklichsein vor...

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:23
@MickyFinn2

Gibt es auch Menschen, die ohne " "Dies-werde-ich-auf-jeden-Fall-machen" Listen zurechtkommen? Menschen, die es schätzen weder in einem Kriegsgebiet noch in Hungersnot zu leben? Menschen, die vielleicht sogar etwas weiter als wir sind und wissen, dass alle externen Güter dazu verdammt sind zu enttäuschen und man sich hinterher doch nur vom Leben betrogen fühlt? (Deshalb so viele reiche Selbstmörder) ... wer weiß wer weiß ...

Superreich  30.11.2018, 16:33
@Kartenhalter

Der Sinn meines Lebens liegt nicht in der Arbeit, da liegt nur die Quelle meines Lebensunterhalts - den Arno Dübel wird mir nichts abgeben, damit ich Brot kaufen kann.

Hallo Kartenhalter,

Arno Dübel ist im Endeffekt ein Schmarotzer. Jemand der sich keiner Verantwortung bewusst ist und auch nicht bereit ist etwas zu unserem System beizutragen, welches zwar nicht perfekt ist, aber doch genug Menschen ein angenehmes Leben ermöglicht.

Wenn jeder seine Ansichten vertreten würde wären wir wieder im Mittelalter und könnten jeglichen Fortschritt vergessen.

Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Meinung weiterhelfen, dir ein Bild zu verschaffen.

Lg Chris

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:03

Ok, das ist eine Meinung. Aber was hältst Du davon, dass er glücklich ist ohne zu arbeiten? Kannst Du das nachvollziehen?

ChrisAntwort  26.11.2018, 13:28
@Kartenhalter

Ich denke das er im Moment der Aussage Glücklich war, als er die Aufmerksamkeit zur gänze bekam. Allerdings gibt dir eine Arbeit nicht nur finanzielle Mittel, sondern eben auch Soziales ansehen, ein gutes Selbstwertgefühl da man weiß das man etwas beitragen kann und vor allem Respekt.

Er wird es meines Erachtens nach sehr schwer im Alltag haben, da er sehr wahrscheinlich von seinen Mitmenschen als DER Schmarotzer schlecht hin betrachtet wird.

Wie würdest du dich fühlen wenn alle (inkl. dir) gemeinsam an einem Projekt arbeiten und dann gibt es da noch den einen der zwar auch ein wenig gezahlt bekommt....allerdings irgendwo im Abseits steht und ein Interview gibt wie Glücklich er mit der Situation ist.

Dementsprechend kann ich es nicht nachvollziehen geschweige denn glauben.

Lg Chris

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:31
@ChrisAntwort

Naja, wir waren ja alle mal in der Schule: Würdest Du wirklich unglücklich sein, wenn Deine Mitschüler die Projektarbeit für Dich machen und Du trotzdem eine gute Note erhältst? Verstehe den Ansatz da nicht so recht.

ChrisAntwort  26.11.2018, 13:43
@Kartenhalter

Hierbei geht es mir nicht um den einen Schüler sondern um die anderen die mitgewirkt haben...wie denkst du geht es den Mitschülern, die genau Wissen das Sie eigentlich weniger zu tun hätten und nicht so einen großen Aufwand betreiben müssten wenn da nicht dieser Schmarotzer wäre...

Aus der Perspektive des Schmarotzers ist es natürlich angenehm....allerdings ist hier die Frage wie lange es sich die fleißigen Schüler gefallen lassen. Ich persönlich bin ja der Meinung das solche Sozialschmarotzer kein Geld sondern lediglich Wohnraum, Essen und Trinken zur Verfügung gestellt bekommen sollten damit sie einen ansporn haben etwas aus Ihrem leben zu machen.

Auch ist es ein Teil der Reifens aus der Denkweise heraus zu kommen das die Welt sich um einen höchst persönlich dreht...sondern das man die Fülle sieht und den nutzen versteht...

Hiermit beende ich die Diskussion da du dich nicht wirklich mit dem Thema auseinandersetzen willst. Es geht nicht darum eine Sichtweise zu Verteidigen....sondern viele Sichtweisen kennen zu lernen um dann an dem Problem arbeiten zu können.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei dein Leben auf die reihe zu bekommen und hoffe das du nicht so endest wie Arno Dübel.

Lg Chris

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:47
@ChrisAntwort

Naja, ich gebe hier das Thema an, es ist meine Frage. Das Thema ist: Kann man ohne Arbeit glücklich werden? (Behandelt am Beispiel Arno Dübel) ... Ich denke schon. Aber jedem das seine. Liebe Grüße.

ChrisAntwort  26.11.2018, 13:51
@Kartenhalter

Ich denke ebenfalls das man ohne Arbeit glücklich werden kann....doch wenn man in seiner aktuellen Arbeit nicht glücklich ist hat man etwas falsch gemacht und sollte sich unbedingt einen Job suchen der es einem ermöglicht sein Hobby auszuüben und dementsprechend Freude an der Arbeit zu haben.

Hatte anscheinend deine Frage leider falsch interpretiert. War keine Absicht.

Lg Chris

Er vertritt natürlich sehr provokant, seinen arbeitsfreien Lebensstil. Aber wenn ich diesem Menschen ins Gesicht schaue und in seine Augen, sehe ich einen Menschen, der kein sehr schönes Leben hatte. Seine Augen strahlen kein Glück aus. Sein Gesicht ist gezeichnet von Unzufriedenheit und vermutlich Alkohol.

Ich glaube er redet sich da selbst etwas schön, um nicht den letzten Lebenswillen zu verlieren. Ich empfinde Mitleid mit solchen Menschen. Denn von der Schönheit des Lebens, wissen sie meist nichts.

Kartenhalter 
Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:04

Ich glaube, dass das seinem Drogenkonsum zu schulden kommt. Ich halte ihn nicht für einen unglücklichen Menschen, ganz im Gegenteil. Er lacht viel und lacht herzlich und jeder Tag ist sein. Ich finde den Drogenkonsum problematischer als seine Lebenseinstellung, die finde ich eigentlich ganz cool.

JeanMarie50  26.11.2018, 13:09
@Kartenhalter

Menschen nehmen keine Drogen, wenn sie glücklich und zufrieden sind und keine tiefgreifenden Defizite in ihrem Leben empfinden. Soweit ich weiß, besteht sein Leben hauptsächlich aus Fernsehen schauen und Dosenbier. Ich denke, dass Leben hat mehr zu bieten. Und ich schätze ihn so intelligent ein, dass er das auch genau weiß.

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Beitragsersteller
 26.11.2018, 13:10
@JeanMarie50

Oh oh oh, da haben wir aber sehr viele unglückliche und unzufriedene Menschen in Deutschland.

"Ein knappes Drittel der Erwachsenen in Deutschland raucht. In Deutschland rauchen laut Epidemiologischer Suchtsurvey 2015 ca. 29 Prozent der Erwachsenen, das entspricht ungefähr 20 Millionen Menschen."

-Google

Wie viele Leute trinken, das traue ich mich gar nicht erst nachzuschauen.

Der Grund ist in Religion, Philosophie und Ethik zu finden.

Der Kategorische Imperativ „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Immanuel Kant) ... ist Allgemeingut. Er wird auch als Lebensmaxime kaum irgendwo angezweifelt.

Ähnliches ist auch in vermutlich allen Religionen, irgendwie auch in jeder Erziehung zu finden.

Es ist also normal, dass man aufgrund seiner Erziehung (erst mal) negativ reagiert, wenn sich jemand nur von anderen aushalten lässt (muss ja nicht Hartz IV sein), weil es keinen gäbe, der andere aushält, wenn das alle machen würden.

Es ist also weder so, dass die Menschen seine Ansichten nicht verstehen noch muss jeder arbeiten. Derjenige, der sich aushalten lässt, sollte nur nicht davon ausgehen, dass alle davon begeistert sind, weil fast alle anders erzogen wurden. Nur kann man sich ja Freunde suchen, die es gut finden, wenn man viel Zeit hat.

Menschen, die nicht arbeiten aber ihr Leben lang ihr Erbe verprassen, haben mit der Anerkennung ihres Lebensstils auch von manchen Menschen Probleme. Sie tun sich - je nach Erbe - nur leichter, sich mit Leuten zu umgeben, die das gut finden.