Wie verhält man sich bei einer Trauerfeier?
Hallo Leute,
ein guter Freund von mir ist in sehr jungen Jahren an Krebs gestorben. Jetzt am Samstag ist die Trauerfeier, die ausschließlich eine Trauerfeier ist und noch keine Beisetzung. Da ich in meinem Leben bis jetzt noch nicht mit dem Tod konfrontiert worden bin und demnach auch noch nie an solchen Zeremonien teilgenommen hab, weiß ich nicht genau wie ich mich jetzt entsprechend verhalten soll. Also dass ich mich schwarz anziehen muss ist denk ich klar; ist ein weißes Hemd zum schwarzen Anzug okay? Dazu eine Krawatte in einer dezenten Farbe... Wie ist das mit kleinen Geschenken für die Eltern? Schenkt man bei Trauerfeiern eine Kleinigkeit? Was ist mit Beileidskarten? Sollt ich vll so eine Karte an die Eltern verschicken? Sie kennen mich eigentlich kaum... habe sie eins zwei mal getroffen. Und was erwartet mich bei dieser Feier? Reden vom Pfarrer? und gemeinsames beten? Erzählen die Familie und Freunde auch vor allen etwas über den Verstorbenen? Sollte ich vll dann auch etwas sagen, und mir schon Worte zurecht legen?
Wie gesagt ist das meine erste Trauerfeier dieser Art und ich weiß nich was richtig ist. Hoffe ihr könnt mir helfen!
Vielen Dank!
5 Antworten
Dunkler Anzug mit weißem Hemd ist völlig ok. Von Dir wird nichts erwartet. Du kannst den Eltern eine Karte schicken, musst du aber nicht. Einfach hingehen, an der Feier teilnehmen (es wird wohl eine Pfarrer reden – kommt immer darauf an. War er in der Kirche oder nicht?), den Eltern dein Beileid aussprechen und wieder gehen. Manchmal wird man hinterher noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Ich denke er war er in einer Kirche, die Feier ist auf jedenfall in einer Kapelle auf einem Hauptfriedhof... keine Ahnung ob katholisch oder Evangelisch. Danke für deine Antwort!
Mit der dezenten, angemessenen Kleidung liegst du traditionell richtig. Bevorzugt ist dunkle / schwarze Kleidung angemessen. Wenn du den Betreffenden wirklich gut kennst, kannst du einen Kranz etc. kaufen (keine Geschenke an die Eltern, Grabschmuck wie z.B. ein Gesteck). Du mußt üblicherweise keine Rede halten und wenn - formulier dir lieber wenige, aber herzliche Worte als Abschied (und sei es nur für dich). Bei den engen Verwandten (Eltern, Geschwister) erwartet man, das du dein Beileid bekundest. Weniger ist meist mehr d.h. es genügt wenn du "mein herzliches Beileid" sagst. Die Eltern wissen das zu schätzen. Ansonsten verhältst du dich wie alle anderen, man läuft hinter den Verwandten, aber nicht ganz am Ende. Eventuell wird eine kurze Andacht gehalten, vielleicht auch ein kurzes Gebet (am Grab), üblicherweise werden dort auch Erde / Blumen ins Grab gegeben. Kurzum: Man kann eigentlich nichts verkehrt machen. Verhalte dich so, wie du es dir bei deiner Beerdigung bzw. der eines lieben Verwandten wünschen würdest. Mein Beileid zu deinem Verlust.
Da es nur eine Trauerfeier ist, wie er sagt, wird es nicht bis zum Grab kommen, sondern in der Kapelle bleiben.
geschenke macht man nicht - ist ja kein geburtstag. wenn dann eine beileidskarte an die hinterbliebenen. je nach zugehörigkeit zum verstorbenen kann man einen kleinen geldbetrag in den umschlag tun für einen späteren blumengruss.
weisses hemd und schwarzer anzug ist in ordnung. keine farbige Krawatte. hier ist schwarz angesagt oder garkeine. ausnahme ist natürlich wenn der verstorbene oder seine angehörigen etwas anderes verfügt haben.
Schwarzer Anzug, wenn möglich schwarze Krawatte. Beileidskarte ist durchaus angebracht, Geldbeilagen üblich (im Rahmen des Möglichen). Trauerfeier und Beisetzung kosten eine Menge Geld, die Hinterbliebenen freuen sich immer über eine kleine Finanzspritze. Karte kann auch verschickt werden, aber normalerweise gibt man die bei der Feier ab.
Nach der Feier den Eltern persönlich Dein Beileid bekunden und zum Beispiel erwähnen, dass Du ihren Sohn immer in guter Erinnerung halten wirst. Oder was in der Art.
Die Trauerfeier kann unterschiedlich ausfallen. Es kann eine Rede vom Pfarrer geben, wenn die Familie gläubig ist oder eine Rede von einem Bestattungsunternehmensbeschäftigten. Es wird Musik gespielt und vielleicht sagen auch Angehörige oder Freunde noch was, es kann auch ein gemeinsames Gebet geben.
Du bist sicher nicht der Einzige, der zum ersten Mal bei einer solchen Feier ist, insofern: Schau einfach, was die anderen machen.
Ach ja: Handys verbieten sich während der Feier von selbst.
Der Ablauf kann natürlich bei jedem individuell gestaltet werden. Wahrscheinlich wird ein Pfarrer durch die Trauerfeier führen, predigen und auf jeden Fall etwas über den Verstorbenen erzählen. Da der Ablauf vorher durch die Familie mit dem Pfarrer geplant wird, sind von ungeplanten Reden eher abzusehen. Wenn nichts mit dir besprochen wurde, musst Du auch nichts sagen. So eine Trauerfeier ist mehr ein gemeinsames zurückdenken an den Verstorbenen, vielleicht wird sogar zu einem Leichenschmaus geladen. Entweder zu Hause oder ein einer Gaststätte können die Trauergäste mit den Hinterbliebenen eine Kleinigkeit essen und trinken, da kannst Du für dich entscheiden, ob du dran teilnimmst, je nach dem wie gut du den Verstorbenen kanntest und der Familie nahe stehst. Eine Karte kannst Du nach der Trauerfeier bei der persönlichen Beileidsbekundung bei den Eltern abgeben, oder wenn sie das nicht wollen bei einer Person die die Karten einsammelt (Tante, Pfarrer o.ä.). Geld kannst du beilegen, musst du in dem Alter aber nicht. 5€ - 15€ sind passend.