Eigene "Trauerrede" zu Lebzeiten selbst verfassen möglich?
Hallo, liebe Community. Diese Frage bewegt mich seit geraumer Zeit. Ich habe zwangsläufig an mehreren Beerdigungen teilnehmen dürfen/müssen. Die Letzte vor wenigen Tagen. Eines stört mich persönlich nach wie vor. Hinterbliebene, voll von Trauer,sollen dem Grabredner/Pfarrer Rede und Antwort stehen und aus dem Leben des Verblichenen erzählen, damit die Nachrede verfasst werden kann.
ABER niemand weiß doch besser über sein Leben Bescheid, wie der Verblichene selbst. Darf man zu Lebzeiten seinen Beisetzungs- Trauerfeier -Nachruf selbst verfassen und hinterlegen? (Rechtsanwalt, Notar? so wie ein Testament?)Ich würde es für mich so wollen, dass ich meinen Lieben noch ein paar "fröhliche" Minuten schenke, in dem ich mich persönlich verabschieden kann, wo ich an lustige Momente erinnern und den Schmerz verblassen lassen will. Die Worte so verfassen, dass die Zurückbleibenden wirklich das Gefühl haben, dass wir uns irgendwann wiedersehen. Ist dies hier möglich in Deutschland? Hat jemand Erfahrungen oder gibt es gar Gesetze, die das ausschließen, dass man sich mit eigenen Worten verabschiedet.....
14 Antworten
hallo, bin zwar nen bißchen spät dran, aber es ist zu mindest eine Entlastung für alle, wenn ein paar Zeilen deinerseits vorliegen. Ob der Pfarrer, wenn es eine kirchl. Bestattung ist, sich dann allerdings nehmen läßt zusätzlich was zu sagen, sei dahingestellt.Aber ich habe es erlebt, dass jemand einen langen Brief verfasst hat, der dann verlesen wurde und man hat gemerkt, wie sehr das der " Trauergemeinde" gefallen hat.Es wurde noch lange darüber gesprochen.Mach mal ruhig, und tu es nicht zu gut weg, dass man es auch findet. Gruß Blacky04
Das war in diesem Fall der Ehemann. Gruß
Wüßte nicht warum das verboten sein sollte, auf der einen Seite finde ich es auch schräg, das ein Pfarrer, den du unter Umständen nur ein paarmal im Leben überhaupt gesehen hast, dann über dich etwas berichten soll.
Andererseits kann ich persönlich ganz auf den Hokuspokus verzichten, also auch auf eine Grabrede an sich.
Die Leute die mich gut kannten brauchen keine Nachdenkhilfe, auch nicht von mir selbst, die werden sich ihre eigenen Gedanken machen.Ich kenne es leider nur so, dass immer einer geredet hat, von einer Person, die er nicht kannte und meinte sich hineinversetzen zu müssen.
Jeder hat doch die Person anders erlebt und seine eigenen Gedanken und Emotionen, ich glaube das was "der da vorne" (Pfarrer) redet ist nur Anstoß und man hat ganz schnell seine eigenen Gedankensplitter.
Lieber zu Lebzeiten sich öffnen und nicht wenn es eh zu spät ist sagen wie sehr man hofft sich mal wieder zu sehen.
Was ich dabei ganz interessant finde, "wird man die ganzen Deppen, auf die man gut verzichten konnte, dann auch wiedersehen?".
Aber sie verpacken das ganze Paket äußerst dramatisch, da ist man recht schnell in dem Strudel aufgezwungener Gedanken.
Das hängt sehr von dem ab, "der da vorne steht". Und das weiß man heute ja noch nicht.
Hallo, es gab schon viele Beiträge zu dieser Frage, aber ich möchte doch noch ein Paar Worte dazu sagen. 1.- Reden bei der Beisetzung kann jeder, muss natürlich abgesprochen werden. 2. Ich würde so eine "eigene Trauerrede" - oder " Abschiedsrede" nicht bei einem Notar hunterlegen - ist ja kein Testament in dem Sinne. Die kann ja auch von der Familie aufbewahrt werden. 3. Ich schreibe z.Z. so was ähnliches für meine Schwägerin, die im Sterben liegt, und mich gebeten hat die "Abschiedsrede" (so hat sie es selber genannt) zu schreiben und auch vorzulesen. 4. Für mich selber überlege ich auch sowas ähnliches zu tun. Ich denke, dass ich es sogar auf Tonband / CD mit entsprechender Musik aufnehme, und das es dann abgespielt werde kann. Also meine eigen gesprochene Abschiedsrede. Was meint ihr dazu?
Find ich eine gute Idee und ich wüsste nicht, wieso das nicht erlaubt sein sollte.
Kennst du das Buch: "P.S. ich liebe dich"? Da geht es darum, dass er Krebs hat und weiss, dass er sterben wird und dann vor seinem Tod Briefe für seine Frau schreibt, die er bei seinen Schwiegereltern hinterlegt. In den Briefen stehen dann lustige Begebenheiten und Aufträge, damit seine Frau wieder ins Leben zurückfindet.
Ich finde, dass das mit den vielen Briefen und Aufträgen ein wenig übertrieben ist, aber einen Abschiedsbrief zu schreiben und da einen Lebenslauf bzw. eine Trauerrede beizufügen find ich eine gute Idee, weil das den Angehörigen viel Kraft geben kann.
Übrigens finde ich es schön, dass du dir darüber Gedanken machst, was aus deinen Lieben wird, wenn du mal nicht mehr da bist.
Vielen Dank auch Dir für Dein liebes Feedback.P.S. ^^ Diesen Titel -PS Ich liebe Dich - hab ich schon mal was darüber gehört- noch nicht gelesen. LG
Gibt es übrigens auch als Film, soll aber (wie so oft) im Vergleich zum Buch sehr schlecht sein.
Ich wüsste nicht was dagegen spricht. Ich hatte da irgendwie noch nie drüber nachgedacht, aber ich finde die Idee schön! :)
Ich habe bisher auch noch nicht darüber nachgedacht aber der letzte Redner war so "gut", dass die Trauerfeier unterbrochen werden mußte, u den Notarzt für eine nahe Verwandte zu rufen. Und so wünsche ich mir das einfach nicht.
Holla, na das ist dann nicht so fein.Ich finds einfach auch deshalb eine gute Idee, weil: Wenn jemand gestorben ist, ein naher Verwandter, dann ist man glaub ich ja auch so sehr in der Trauer drin, dass man vielleicht auch gar nicht so das ganze positive sieht. Und irgendwie sind das dann auch etwas verzerrte Bilder des verstorbenen. Bestimmt nicht schlecht oder so, aber dennoch vielleicht nicht so ganz richtig. Und wenn man selbst einen Text verfasst, dann kann man ja eben seinen Angehörigen nochmal Mut mitgeben. Ihnen dadurch mitteilen, dass das Leben so wie es war mit seinen Höhen und Tiefen schön war und dass die sich keine Sorgen machen müssen und, ach keine Ahnung... Das ist ein echt schwieriges Thema! Aber nochmal: Ich danke für die Idee, denn die ist wirklich bezaubernd, ein wenig traurig vielleicht, aber trotzdem schön.
Dann hast Du es also persönlich erlebt und es wurde gestattet. Darf ich fragen wer den Brief verlesen hat. Der Redner oder ein Familienmitglied/Freund etc.?