Wie sich einen Bauernhof leisten?
Hallo,
ich beobachte schon ein paar Jährchen den Markt bzgl. Bauernhäuser. Mein persönlicher Traum wäre ja mal irgendwann selbst sowas besitzen zu können.
Doch die Preise sind inzwischen echt unrealistisch hoch (ca.1.000.000€), aber offensichtlich gibt es dafür die Käufer. Weiß jmd. wie sich die Leute sowas finanzieren?
Ein normaler Angestellter wird sich sowas schätzungsweise nicht mehr leisten können. Oder gibt es dazu auch 'Alternativen'?
Hat jmd. von euch Erfahrungen und mag mal berichten?
Einen bewirtschafteten Betrieb oder einen resthof ohne Landwirtschaft?
Resthof!
9 Antworten
ich beobachte schon ein paar Jährchen den Markt bzgl. Bauernhäuser. Mein persönlicher Traum wäre ja mal irgendwann selbst sowas besitzen zu können.
Da ist der Zug aber längst abgefahren. Bauernhöfe waren etwa bis Ende der 90er Jahre noch zum Teil günstig zu haben, danach war der Markt dafür mehr oder weniger leergefegt. Was noch im Angebot war, war meist so sanierungsbedürftig, dass Abriss und Neubau billiger kam.
Doch die Preise sind inzwischen echt unrealistisch hoch (ca.1.000.000€), aber offensichtlich gibt es dafür die Käufer.
Klar, wieso auch nicht? Kapital ist ja massenweise vorhanden.
Weiß jmd. wie sich die Leute sowas finanzieren?
Eine andere Immobilie verkaufen und den Rest über 20 Jahre abzählen. Oder gleich alles in Cash. Alltag.
Andererseits gibt es zweifellos genügend Angebote abseits der Ballungszentren, etwa in Mecklenburg-Vorpommern, oder Sachsen / Sachsen-Anhalt, wo die Menschen wegziehen mangels Perspektiven.
Ein normaler Angestellter wird sich sowas schätzungsweise nicht mehr leisten können.
Doch, aber nur unter der Bedingung, dass er schon ca. € 500.000.-- als EK mitbringt. Und davon gibt es eben reichlich Kandidaten. Das sind die Nutznießer der Vorgängergeneration, die eben beizeiten Vermögen angespart haben.
Ja, ich hätte das Glück eine zeitlang auf einem Reiterhof leben zu können. Der meinte er habe seine Wiesen für 2000dm gekauft😂 inzwischen haben die Baulandwert von weiß nicht wie viel...schon krass
Doch die Preise sind inzwischen echt unrealistisch hoch (ca.1.000.000€), aber offensichtlich gibt es dafür die Käufer.
Wenn es Käufer gibt, sind die Preise wohl nicht unrealistisch ;)
Weiß jmd. wie sich die Leute sowas finanzieren?
Es bringen inzwischen schon sehr viele Leute Eigenkapital mit. Die Generation, die jetzt allmählich anfängt ihre Besitztümer zu vererben, hat eine sehr effektive Wertsteigerung betrieben und hinterlässt richtig Werte. Meine Eltern kamen z.B. wirklich aus dem Nichts und werden meinem Bruder und mir später mal ein hübsches Haus hinterlassen.
Gleichzeitig sind die Zinsen sehr niedrig. Du musst heutzutage nicht mehr effektiv das doppelte von der finanzierten Summe an die Bank überweisen (was meine Eltern mit 7-8% Zinsen tatsächlich getan haben).
Wenn wir mal rechnen, finanzierte Summe 1.000.000 € über 40 Jahre, sind 25.000 pro Jahr. Dazu 1 % Jahreszins, also nochmal 10.000 drauf. 35.000 € pro Jahr macht eine Monatsrate von 2916 €.
Ein kinderloses Akademikerpaar (mit entsprechend 2x Vollzeit-Verdienst im Bereich um 80-100k) kann sich das leisten. Auch ohne Eigenkapital.
Ein normaler Angestellter wird sich sowas schätzungsweise nicht mehr leisten können. Oder gibt es dazu auch 'Alternativen'?
Es gibt tatsächlich nicht wenige Höfe ohne Nachfolger. Deren Eigentümern es z.T. auch wirklich am Herzen liegt, dass der Betrieb weitergeführt und nicht "an irgendwen" veräußert wird. Da kann man vielleicht einen Deal machen, dass man den Hof bewirtschaften und später übernehmen darf, wenn man die älter werdenden Eigentümer versorgt. Allerdings solltest du nicht unterschätzen, was es kostet, jemanden in heimischer Pflege zu haben, wenn man selbst auf dem Acker unterwegs ist.
Ja, sorry ich vergesse von Zeit zu Zeit, dass man auch was anderes als Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurswissenschaften und Naturwissenschaften studieren kann.
Ich habe nicht den Wunsch, dass die Erbschaft schon fällig ist wenn ich ein Eigenheim plane. Ich will noch 'ne Weile was von meinen Eltern haben ;) War nur ein Beispiel, was da an Wertschöpfung drin lag.
Echt? XD
Ja das stimmt. Aber immerhin hat man dann was, womit man den Kredit z. B. schneller abbezahlt bekommt. Nur irgendwie fühl ich mich bei dem Gedanken frustriert, dass bei mir das Glück auch einfach ein bisschen mitspielen muss. Weißt du was ich meine? :)
Wo suchst du denn und willst du einen intakten Bauernhof kaufen, der bewirtschaftet wird? Bewirtschaftete Höfe kann man verpachten und damit Geld einnehmen. Deshalb sind die Preise hoch. Es ist eine Anlage, die Rendite abwirft. Wenn du das Geld nicht aufbringen kannst, dann kannst du auch einen nicht mehr bewirtschafteten kaufen. Allerdings würde ich ihn bloss langzeitmieten. Als Langzeitmieter ist man in einer guten Position, wenn die Mietsache nicht mehr intakt gehalten wird. Als Eigentümer müsste man den Unterhalt selber finanzieren und dazu Rücklagen bilden.
Bewirtschaften lassen ;)
Richtig bewirtschaften ist nicht mein Standbein. Grundsätzlich steht im Vordergrund drauf wohnen zu können und Freiraum für Freizeit zu haben. Also etwas größer als ein EFH mit etwas Land.
Nebenbei Ferienlager anbieten können, dass wäre toll. Also etwas Platz für eine Weide. & Ponys. Aber das ist ja nicht richtig bewirtschaften. eher Liebhaberei.
Als Anlageobjekt ist ein Bauernhof für 1 Mio., der noch bewirtschaftet werden könnte, unrealistisch. Da müsstest du 3/4 des Preises als Hypothek aufnehmen und nur das Land bewirtschaften lassen. Das sollte man hinkriegen.
Sonst, wenn du nicht 750'000 aufnehmen kannst, würde ich einen Hof suchen, der nicht mehr bewirtschaftet wird. Und sowas kaufen und instandstellen.
Aber Höfe, die noch bewirtschaftet werden können, sind keine Anlage, sondern Renditeobjekte und im Preis viel, viel höher.
Ah okay, verstehe. Danke.
Du kein Ding ich hätte noch einen abzugeben, 4 Maststallanlagen aus den 80er Jahren, Wohnhaus aus den 70er Jahren, kein Land. Nur die Hofstelle.
Okay?
Ach ja keine Pferdehaltung, kein Reitbetrieb.
Okay
Ich schätze da laufen Kredite und sie müssen ja auch selbständig durch Produktion verdienen. Durch Vieh oder Ernte, das es so irgendwie läuft ☹️ und genügend eigen Kapital. Meistens geht ein Hof von Generation zu Generation weiter. 🤷
Krass...ich werde als zukünftige Akademikerin sicher keine 80k im Jahr verdienen & ein Haus wartet auch nicht auf mich^^. Schade aber auch, aber freut mich für dich umso mehr! Ist schon echt ein Vorteil, so eine Erbschaft.
Dann werde ich wohl auf Sympathie setzten müssen, komme ja nicht drumrum ;) hachja ich drück mir einfach mal selbst die Daumen für in 7 Jahren hehe ^^