Wie nennt man eigentlich eine Phobie, Steuererklärungen zu machen, bzw. sich mit sonstigen Behördendingen zu befassen?
Dies ist tatsächlich eine ernstgemeinte Frage. Klar jeder haßt das und befaßt sich nicht gerne damit (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Aber gibt es einen Begriff dafür, wenn die Furcht davor pathologische Züge annimmt? Wenn eine Person, sobald sie so etwas erledigen muß, massive Angstzustände bekommt, nur noch hyperventiliert, zittert, so daß das Erledigen kaum noch möglich ist, kein klarer Gedanke mehr gefaßt werden kann, die Person davon schon ständige Albträume hat?
5 Antworten
Faulheit ist glaube ich der offizielle begriff dieser "phobie"
Das ist in dem Fall absolut nicht die Ursache. Die Person, auf die meine Frage abzielt, ist eher superfleißig, bekommt nur in der Situation absolute Panik. Sie hat für die Einkommenssteuererklärung jetzt schon, obwohl nicht gerade hohes Einkommen, einen Steuerberater beauftragt (für eine Arbeitsstunde von ihm muß sie 10 Stunden arbeiten)- nur damit Druck wegegenommen wird. Sie könnte es von ihren Fähigkeiten auch selber. Aber nur die Vorarbeiten lösen schon solche Panik aus, daß nicht mehr händelbar. Für jede Minute, die ihr da abgenommen wird, würde sie lieber eine Stunde sonstig arbeiten.
Du steckst voller Minderwertigkeitsgefühle und denkst, dass Du jedem, der etwas für Dich erledigen soll, voll unterlegen bist.
Denke immer daran, dass Beamte, Ärzte und wohin auch immer Du gehst, auch nur Menschen sind.
Stell Dir Dein Gegenüber in Unterhosen vor und Du verlierst den Riesen - Respekt ;-))
Dann hilft nur, zu jedem wichtigen Gang jemanden mitzunehmen, der unparteiisch ist und darauf achtet, was gesagt wird. Somit hat man einen Zeugen, der dafür sorgt, dass nichts umgedreht werden kann.
Ja, das wird schon gemacht, obwohl manchmal echt schwierig zu organisieren- gebranntes Kind. Oft werden die Begleitpersonen sogar rausgeschickt. Die Person hat da aber schon eine gewisse Wehrhaftigkeit entwickelt, aber wegen der Panik, dann nur noch Stammeln, Zittern.... doch oft ein Einknicken . Und dann wieder!......
Sie verzichtet schon lieber auf diverse gesetzliche Ansprüche, die sie hätte und spart sich das lieber vom Munde ab.
Nur die Einkommenssteuerklärung- die sind unerbittlich- das MUSS gemacht werden- auch wenn im Endeffekt sehr oft eine Steuerlast von exakt 0 bei rauskam (wegen Steuerfreiheit des Existensminimums), in manchen Jahren fiel eine geringe Steuer an (Eingandssteuertsatz),der Steuerberater(ein echt excellenter) hat dann echt nach dem Einschalten diese Steuer noch rückwirkend wieder zurückgeholt (aber natürlich eine entsprechende Rechnung erstellt- war aber durchaus etwas niedriger als die Steuer- lohnte noch finanziell, trotzdem : sogar das war panikauslösend)- aber lieber hätte sie eine Verdoppelung der Steuer, als die Steuererklärung machen zu müssen. Eine Steuerrückerstattung nach eigener Steuererklärung löste auch eine massivste Panikattake aus- nein, kein Witz- weil die zunächst nicht verstanden wurde, es wurde gedacht:eine Falle?....- erst nach der eingehenden Klärung konnte wieder geschlafen werden.
Bis auf Behördenangelegenheiten ist die Person absolut normal, o.k. etwas vermehrt chaotisch, unkonzentriert, aber das, denke ich, nicht im pathologischen Sinne, sondern im oberen Bereich der Norm.
Das nennt man in so einem Fall nicht Phobie, sondern "schlechte Erfahrungen".
Viel wichtiger als die Namensgebung ist aber die Frage, was kann man dagegen tun? Und wenn ja, zahlt das die Krankenkasse?
Sollte man auf jeden Fall behandeln, bevor es, je nach Persönlichkeit, entweder zum Suizid oder zum Amoklauf führt.
Klar, schlechte Erfahrungen waren der Auslöser, aber was da jetzt abläuft ist echt nicht mehr normal- vor allem die Generalisierung- Das Finanzamt WAR NICHT der Auslöser.
Wie könnte man überhaupt sowas behandeln, das wärte dann die nächste Frage gewesen.
Ich halte auch weder Suicid noch Amoklauf bei so einem Fall für total weltfremde Gedanken- ich glaube es in diesem Fall zwar nicht(oder halte es besser für AUSGESCHLOSSEN!, weil bei der Person auch noch andere gesunde Gedankenmuster vorhanden sind, die so etwas ausschließen würden, vor allem eine enorme Empathie und fast Gutherzigkeit. Suicid wohl auch nicht, weil sie DAS Verwandten etc. nicht antuen würde
Aber ganz ehrlich, bei anderen Personen könnte wohl u.U. beides eintreten und wäre echt als Gedanke nicht GANZ von der Hand zu weisen. Ich könnte mir irgendwie vorstellen, daß bei anderen Personen so etwas ausgelöst werden könnte, punkto Suicid kenne ich leider sogar eine Person, wo etwas ähnliches der Auslöser gewesen sein muß. Die Person war insgesamt durchaus wehrhaft gewesen und ich bewunderte sie geradezu für den unermüdlichen Kampf gegen die Behörden, fragte mich immer, wie sie das eigentlich schaffte- echt, ich hatte in diesem Fall NUR Bewunderung.
Und dann: plötzlicher Suicid- ich habe den bis HEUTE nicht verwunden - ist meine Bürde, die ich seitdem mit mir schleppe- hätte ich es doch irgendwie verhindern können? Anderes Thema, aber trotzdem nicht SOO weit von diesem Thema entfernt. Ob da bei den Behördensachen erledigen so eine Panik mitspielte, weiß ich ehrlich nicht. Mir fehlte da die Beobachtung. Aber DER Suicid ist nicht anders erklärbar- als behördenausgelöst. Es hätte keinen! anderen Grund gegeben.
Hast Du irgendwelche Ideen zu wirksamen Behandlungsmöglichkeiten im konkreten Fall? Ich bin da echt schon verzweifelt. Diese Behördenphobie ist generalisiert >(das Finanzamt war NICHT Auslöser- es war ein anderes Amt, wo sie sich echt aufgerieben hat. Mit dem Amt hat sie gar nicht mehr zu tun- zum Glück- ehrlich, DA war Verzweiflung eine vollkommen NORMALE Reaktion. Ich habe das ganze mitverfolgt, auch, soweit ich es konnte, unterstützt....
Aber diese Generalisierung! Wie kann man damit Umgehen? O.k. das Finanzamt macht ständig Druck( Mit einer Bezeichnung des Leidens und Anerkennung könnte man u.U. den DRUCK wegnehmen, den das Finanzamt macht und damit zur enormen Erleichterung beitragen). Die Person ist durchaus gewillt, Steuern zu zahlen und bei verspäteten Erkärungen auch Zinsen, wenn eine Steuerschuld bestehen sollte. Nur der Druck ist unerträglich. Und die ganzen Zwangsgeldandrohungen!!!! Wenn es mit dem Zwangsgeld dann erledigt wäre, würde die Person das Zwangsgeld zahlen und fertig
In der Vergangenheit wurden sogar gelegentlich einfach Steuer- SCHÄTZUNGEN vorgenommen- mit natürlich viel höherem Einkommen als wirklich, aber war bezahlbar- wenn es damit erledigt ist.... sie hat nicht! widersprochen
Aber im Moment könnte sie DEN Aufschlag, der bei einer Steuerschätzung anfiele, nicht mehr bezahlen- egal wie gewendet. Die Steuer wäre wohl dann höher als das Einkommen Von irgendwas muß mensch ja leben. Wenn bei der Schätzung nur erinfach ein 50% Aufschlag bei den Einnnahmen gemacht würde, würdeb sie das noch verkraften, aber in der Vergangenheit waren die Aufschläge 200 - 300 Prozent. Und die Zwangsgeldandrohungen alleine- echt happig, für sie nicht mehr bezahlbar.
> weil bei der Person auch noch andere gesunde Gedankenmuster vorhanden sind
Das ist hilfreich, aber keine Garantie - die meisten Selbstmörder und Amokläufer haben das auch.
> hätte ich es doch irgendwie verhindern können?
Vielleicht hättest Du das gekonnt. Du hättest dazu nur das Wissen haben müssen, das Du heute hast - aber wenn das zu langdauernden Selbstvorwürfen führt, solltest Du dagegen auch was unternehmen.
>(das Finanzamt war NICHT Auslöser- es war ein anderes Amt,
Dann bleiben nur noch Sozial- oder Jugendamt... ist aber vermutlich egal, welches Amt es war.
> Hast Du irgendwelche Ideen zu wirksamen Behandlungsmöglichkeiten im konkreten Fall?
Hausarzt ansprechen, den gewaltigen Leidensdruck schildern, Überweisung zum Psychotherapeut. Ich denke, mit sechs Wochen stationärem Aufenthalt ließe sich das soweit in den Griff bekommen, dass sie zwar nicht geheilt ist, aber damit leben kann.
Privat versichert zu sein ist in dem Fall von Vorteil, als Kassenpatient kann es Monate dauern, bis sie einen Termin bekommt.
Was das Finanzamt betrifft: Es gibt auch Steuerberater. Gegen Gebühr (und die ist billiger als die Zwangsgelder und Verspätungszuschläge) nehmen die einem fast die ganze Arbeit ab.
gibs sowas...? http://www.angstkrankheiten.de/
Interessanter Link. Vor WAS Leute Angst haben können- ich staune. Aber dieses scheint da noch nicht aufgenommen zu sein (bei Erstdurchsicht)
Angst vor Steuern wäre der Logik nach "Tributophobie."
Vor Behörden "Auctoritophobie."
Es ist da nicht die Angst vor Steuern, die werden gerne gezahlt, soweit entsprechendes Einkommen da, (und das deutsche Steuersystem ist da ja auch insoweit in Ordnung)-sondern die Panik bei der Handlung der Erstellung der Steuererklärung.
Arachnophobien und sonstige Phobien sind ja genauso unlogisch
Es sind gar nicht direkt Minderwertigkeitsgefühle. Daß das auch nur Menschen sind, ist voll bewußt. Nur diese Personen haben eine enorme MACHT, können alles , was man sagt, gegen einen auslegen. Jeder kleinste Fehler/Ungeschicklichkeit in irgendeiner Formulierung kann sonstwas auslösen. Und das ist dann nie mehr heilbar. Und solche Beamte können einem das Leben zur Hölle machen(egal, ob legal oder illegal)- ist geschehen. Es war NICHT das Finanzamt- muß ich zu deren Ehrenrettung sagen, auch wenn die mit Zwangsgeldandrohungen.... einen enormen Druck erzeugen.
Die Person hat entsprechende Behördenerfahrungen gemacht, wo jedes Wort im Munde umgedreht wurde (nicht mit dem Finanzamt, da lief eigentlich alles o.k), aber diese Angst aus anderen Erfahrungen hat sich generellasiert. Zeitweise hatte die Dame schon einen Betreuer(freiwillig, kein gerichtlich bestellter)) für Amtsangelegenheiten,echt teuer, aber diese Möglichkeit gibt es am Wohnort nicht mehr.