Wie kommt man an Kostenvoranschläge?
Hallöle,ich möchte eine Wohnung kaufen,welche renovierungbedürfig ist und hätte dafür gerne einen Kostenvoranschlag gehabt.Also habe ich auf myhammer mal nachgefragt,unzwar genauso,dass unmissverständlich klar sein dürfte,dass ich diese Info brauche ,um einen Finanzierungsplan für den Kauf der Immobile erstellen lassen zu können.Es antworteten zwar einige Handwerker,diese wollten aber die Wohnung erst besichtigen(hatte den link von immo24 reingesetzt und die Bilder waren eigentlich aussagekräftig),wollten genaue Deckenhöhe,oder Küchengröße....Ich möchte doch nur wissen,ob ich eher 5000 oder 10000 oder 15000 € veranschlagen muss.Das einzig konkrete Angebot kam von einer Reinigungsfirma,welche die Wohnung für 6500€ reinigen würde..Also wenn schon Putzen so teuer sein sollte,kann ich mir eine Wohnung abschminken.Kann das wirklich sein??
2 Antworten
Einen Kostenvoranschlag zu erstellen, bedeutet für den Handwerker Zeit und Arbeit. Besteht für ihn keine Aussicht auf eine spätere Auftragserteilung, kann er sich diese Zeit und Arbeit getrost sparen.
Bei myhammer treiben sich viele Scharlatane herum, die ihren Beruf nicht erlernt haben, schlechte Arbeit abliefern, für spätere Gewährleistungsansprüche nicht mehr erreichbar sind und den Kunden manchmal auch das Geld aus der Tasche ziehen. Siehe die 6500 Euro Reinigungskosten. Für diesen Betrag kann grob über den Daumen gepeilt eine Reinigungskraft 160 Stunden lang dein Haus putzen. Das sind 4 Wochen mit je 5 vollen Arbeitstagen.
Und wie kalkuliere ich dann die Kauffinanzierung,wenn man weder vom Makler,der finanzierenden Bank oder den Handwerkern Auskunft über Renovierungskosten erhält?Ich bin ratlos...
Eine Möglichkeit ist, einen Architekt/Bauleiter zu beauftragen, eine Kostenschätzung über die notwendigen bzw. geplanten Renovierungen zu erstellen.
Oder mal die entsprechenden Handwerker direkt ansprechen. Also nicht über diese komischen Portale im Internet, sondern den Handwerker aus der näheren Umgebung, mit dem man vernünftig Auge in Auge sprechen kann. Vielleicht ist es möglich, gegen Bezahlung von ihm eine grobe Übersicht über die zu erwartenden Kosten zu bekommen. Es ist eben für den Handwerker ein Aufwand von 1-3 Stunden (je nach Dimension der vorgesehenen Arbeiten) ein Aufmaß zu erstellen, die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen, das Angebot zu kalkulieren, Materialpreise einholen. Nur für so einen Finanzierungsplan, ohne Aussicht auf einen späteren Auftrag für diese Arbeiten, ist das eben für den Handwerker verlorene Zeit und verlorenes Geld.
Eine kleine Aufwandsentschädigung für so eine Kostenschätzung von etwa 30-100 Euro wäre angemessen, je nach Aufwand. Und wenn alles klappt und es später doch für den Handwerker zu einem Auftrag kommt, kann ja für diesen Fall ausgehandelt werden, die Kosten für die Kostenschätzung dem späteren Rechnungsbetrag wieder gutzuschreiben. Dann hätten doch alle was davon.
Und nicht vergessen, bei den Kosten immer etwas Luft nach oben lassen. Meist wird es am Ende aus allen möglichen Gründen doch teurer als vorher gedacht.