Wie groß sind meine Chancen auf eine Erwerbsminderungsrente?

13 Antworten

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Zuerst einmal solltest du wissen, dass auf irgendwelche Krankheiten hin keine EMR (Erwerbsminderungsrente) genehmigt werden, sondern auf die Einschränkungen die du durch deine Krankheiten bekommen hast. Wenn dem so ist, solltest du deine Ärzte aufsuchen und mit ihnen besprechen, was dich so alles im Alltagsleben einschränkt. Wenn die Ärzte den Antrag zur EMR befürworten, dann stellst du den Antrag auf EMR und gleichzeitig einen Antrag auf Schwerbehinderung. Den Antrag auf Schwerbehinderung kannst du Online runterladen und selbst ausfüllen.Bei der Antragsstellung für die EMR kannst du dir einen Berater der DRV vor Ort nehmen( kann ich dir nur empfehlen einen zu Rate zu ziehen). Es gibt diese Berater auch in deinem Gemeindehaus / Rathaus. Dort einfach mal nachfragen oder du gehst direkt zu der DRV. Dein AG wird auf jedenfall darüber informiert, dass du einen Antrag auf EMR gestellt hast, da er ein Formular dafür ausfüllen muss. Um diese Geschichte kommst du nicht drumherum.Wenn du alles erledigt hast, beginnt das warten auf die Dinge, die da kommen werden. Der Schwerbehindertenausweis hat keine Auswirkungen auf die Feststellung deiner EMR. Und nein, du kannst keine TEMR (Teilerwerbsminderungsrente) stellen. Die DRV allein entscheidet (nach Vorlage von Unterlagen durch Gutachter, Ärzte etc.), wie groß dein Leistungsvermögen ist. Das kann eine volle EMR sein oder eben eine TEMR. Zu dem MDK deiner KK musst du auch nicht, da diese nichts mit der Rente zu tun haben. Eins solltest du noch wissen, es ist ein Haufen Papierkram zu erledigen. Der Antrag auf EMR hat alleine schon ca. 26 Seiten (müsste ich sonst nochmal nachzählen) .Egal was du tun willst, Schreibkram ist viel und Pflicht und lass dich nicht zermürben. Es gibt genügend Anlaufstellen die dir helfen werden.Ich wünsche dir erstmal alles Gute und gute Besserung.

Dickie59  03.04.2016, 13:39

Die Berater heissen Versichertenälteste und haben eine Grundlagenausbildung für Antragsstellungen, kaum Erfahrungen über einen Verlauf derBearbeitung des Antrages und den Verlauf eines Widerspruches, es sei denn, sie kommen aus der Schiene der Versichertenvertreter und haben in den Widersprüchsausschüßen mitgewirkt.

Beste grüße

Dickie59

Hallo horstbrack63,

Sie schreiben unter anderem:

Wie groß sind meine Chancen auf eine Erwerbsminderungsrente?

Antwort:

Ihre Chance auf einen erfolgreichen Verlauf Ihres Antrags auf Erwerbsminderungsrente sind so gut oder schlecht, wie Ihre eigene Krankenakte aufgebaut ist!

http://www.deutsche-rentenversicherung.de/cae/servlet/contentblob/232616/publicationFile/49858/erwerbsminderungsrente_das_netz_fuer_alle_faelle.pdf

Denn:

Die meisten Verfahren, Begutachtungen, Entscheidungen, auch vor den Sozialgerichten, werden nach Aktenlage entschieden!

Demzufolge ist die Qualität und Aussagekraft Ihrer eigenen Krankenakte der Schlüssel zu Erfolg oder Mißerfolg!

ich bin 53 (M) Jahre alt und arbeite seit 35 Jahren in der Industrie (Metall)

Antwort:

2016 - 53 = ca. 1963 geboren!

Wer nach dem 1.1.1961 geboren ist, hat in der DRV keinen Vertrauensschutz wegen Berufsunfähigkeit und muß für die Bewilligung einer vollen Erwerbsminderungsrente an Hand der eigenen Krankenakte glasklar nachweisen, daß die Leistungsfähigkeit auch für leichte Tätigkeiten am allgemeinen Arbeitsmarkt auf Dauer, auf unter 3 Stunden pro Arbeitstag abgesunkenj ist!

Leichte Tätigkeiten sind laut DRV:

Pförtner, Museumswärter, Nachtportier und viele weitere, leichte Tätigkeiten!

Sie müßen also glaubhaft nachweisen, daß Sie auch derartige leichte Tätigkeiten dauerhaft nur noch unter 3 Stunden ausüben können!

 und arbeite seit 35 Jahren in der Industrie (Metall). 

Antwort:

Da Sie nach dem 1.1.1961 geboren sind, spielt Ihre bisherige Tätigkeit keine Rolle!

Letztes Jahr hatte ich meine zweite Schulter-OP!Diagnose: Stark arthrtotisch veränderte Schultergelenke!Auch meine beiden Handgelenke schmerzen inzwischen verstärkt! Mein Hausarzt meinte wörtlich:Ich hätte mich in den letzten 35 Jahren bei der Arbeit "kaputt" gemacht! Auch das rechte Knie "knirscht" schon beim Treppensteigen! In meinem Job muss ich überwiegend "Überkopf" arbeiten!Bin z..Zt. A.U.da ich meinen rechten Arm nach der Schulter-OP ( Januar 2014) sehr schlecht und auch nur unter Schmerzen heben kann. Weiterhin wurde bei der OP auch die aufgefaserte Sehne "repariert"!Bin also "gelenkmäßig" schon ein halbes Wrack!!!

Anwtort:

Die Auflistung von Beschwerden ist bei weitem nicht ausreichend, sondern in Ihren Arzt- und Entlassungeberichten muß ganz klar und sehr detailliert beschrieben werden, wie sich Ihre einzelnen Beschwerden im Gesamten und Fachübergreifend, dauerhaft auf Ihre Leistungsfähigkeit auswirken!

Einen Schwerbehindertenausweis habe ich noch nicht(beantragt!).

Antwort:

Schwerbehinderung hat auf die Bewilligung einer vollen Erwerbsminderungsrente in der regel so gut wie keinen Einfluß!

Es gibt durchaus Schwerbehinderte mit GDB 80 und mehr, denen keine Erwerbsminderungsrente bewilligt wird!

Allerdings verhilft Ihnen eine GDB Einstufung zu Anspruch auf sogenannte Nachteilsausgleiche, je nach Höhe des GDB!

http://www.behindertenbeauftragte.de/DE/Themen/Soziales/Renten/Erwerbsminderungsrente/Erwerbsminderungsrente.html

Frage mich ernsthaft,wie ich so bis zur Rente"durchhalten" soll-kann-muss????? Habe ich eine Chance auf eine Erwerbsminderungsrente,oder kann ich das gleich vergessen? Wer hat Erfahrung? Bzw. wie muss ich jetzt vorgehen?

Antwort:

Eigene Krankenakte laut dem Roten-Faden aktualisieren, optimieren!

Rechtsschutzversicherung mit Sozialrechtsschutz sicherstellen, Wartezeit 3 Monate bis Antragsbeginn berücksichtigen!

Mitgliedschaft im VDK sicherstellen, dadurch Rechtsbeistand bereits außergerichtlich!

http://www.erwerbsminderungsrente.biz/ihre-hausaufgaben/fruehrente-beantragen-und-der-rote-faden/

https://www.youtube.com/user/hubkon/videos

https://youtube.com/watch?v=lT893J4l_Co

Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit

Konrad

Ich würde in einen Sozialverband eintreten (SoVD oder VDK). Die sind immer auf der Seite des Rentenantragstellers und helfen, einen Anspruch auf Rente "durchzuboxen". Kann lange dauern, aber egal. Alleine nur mit den Ärzten schafft man das nicht.

Was hindert Dich daran einen Erwerbminderungsantrag zu stellen.

Sprich mit Deinen behandelnden Ärzten darüber und sieh zu, dass sie mit ihren berichten hinter Dir stehen.

Stell Dich auf eine erste Ablehnung ein und suche damit dann einen Sozialverband, oder VdK auf, die in Deinem Namen Widerspruch einlegen werden und Dich notfalls vor dem Sozialgericht vertreten. 

Das Ganze kostet Dich ca. 60 € Jahresbeitrag und das ist das Einzige, was Du bei einer endgültigen Ablehnung in den Sand setzen würdest.

Wichtig: Stell sofort einen Antrag auf Schwerbehinderung, denn danach wird im Rentenantrag gefragt.

Auch dabei ist Dir dann der Sozialverband behilflich.

Dafür hast Du noch wichtige Dinge durchzuführen. Eine der schlimmsten Stufen ist der Besuch des medizinischen Dienstes der Krankenkassen die nur einen Auftrag haben der von den Krankenkassen bezahlt wird, und das ist Dich arbeitsfähig zu beurteilen. Lade Dir über das Internet Broschüren wie "Der MdK kommt" oder Fragen des MdK bei Besuch und bereite Dich auf die Fangfragen vor die Dir dort gestellt werden. Achte auf Anweisungen wie "fassen sie mal mit beiden Händen hinter den Kopf und danach mit den Händen hinter den Rücken". Wenn Du das machst war es das schon für Dich.

steefi  28.03.2016, 17:09

es stimmt sicherlich das der medizinische Dienst nicht gerade dein Freund ist, aber gegen belegbare Tatsachen kann der auch nix machen, vielleicht sollte man beim Besuch dort auch Atteste seines Arztes mitbringen.

extrapilot350  28.03.2016, 17:12
@steefi

das musst Du sowieso, aber es nützt nichts. Aufpassen welche Fragen gestellt werden und alles was ihr mit ist nicht so schlimm bezeichnet, ist für den MdK ein Ablehnungsgrund. Wichtig ist Deine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, Du kannst alleine nicht richtig aufstehen, Treppen steigen, Schwierigkeiten beim Haushalt, wirst schnell müde und schlapp usw. Du musst darstellen dass Du ohne Hilfe nicht mehr leben kannst.

turnmami  28.03.2016, 17:20
@extrapilot350

Der medizinische Dienst ist aber auch nicht dämlich. Die wissen, wie die Versicherten gerne "übertreiben". Das nützt aber idR auch nichts.

steefi  28.03.2016, 17:40
@turnmami

genau, dämlich sind die auch nicht, du musst für die vor Allem glaubwürdig sein. Also wenn du zu sehr übertreibst glauben die dir überhaupt nix mehr.

extrapilot350  28.03.2016, 17:45
@steefi

na ihr habt ja die absolute Erfahrung mit dem MdK. Bestimmt macht ihr das täglich und seid bei solchen Besuchen dabei. Deshalb könnt ihr hier auch so argumentieren, sonst wäre euer Kommentar doch nonsens. Dämlich ist der MdK nicht, dämlich sind die Kranken die sich nicht auf so einen Besuch vorbereiten und denen dann die Pflegestufe oder Rente abgelehnt wird, weil sie ja solchen glauben die mit dem MdK nicht zu tun haben.

suziesext06  28.03.2016, 19:14

DH für so ne fundierte Expertenantwort  :)