Wie gendert man Anwalt?
Anwalt*innen mach ja kein Sinn, weil es Feminin Anwältin heißt. Aber Anwältinnen macht auch keinen Sinn, weil da ja dann die maskuline Form komplett wegfällt.
8 Antworten
Anwält*in; es gibt keine empirische Evidenz dafür, dass durch diese Form die Assoziation mit männlichen Vertretern verloren geht.
Sonst alternativ formulieren, z.B. Rechtsvertretung oder gesetzliche Vertretung in Rechtsangelegenheiten, oder die (nicht so tolle) Beidnennung nutzen: Anwältinnen und Anwälte.
Kann man so sehen, wenn man alle Menschen jenseits des binären Geschlechtssystems nicht bedenken möchte.
Ein Mensch jenseits des binären Geschlechtssystems ist ebenso Anwalt, wie ein Mann, oder eine Frau. Selbst die Form "Anwält*in" ist letztlich nur ein Mischmasch aus der maskulinen und femininen Bezeichnung. Auch wenn ich bis heute nicht weiß, was ein "Anwält" sein soll.
Die un(ter)bewusste Assoziation mit "Anwalt" hat aber nunmal einen klaren männlichen Bias. Diesem entgegenzuwirken ist Ziel gendersensiblerer Sprache. Macht man das via Beidnennung, funktioniert das zwar für weibliche Assoziationen, aber nicht für solche jenseits der binären Geschlechterkategorien.
Auch wenn ich bis heute nicht weiß, was ein "Anwält" sein soll.
Das tut mir leid; bei "Anwälte" ist es dir hoffentlich dennoch klar. Es gibt übrigens keine Evidenz dafür, dass Formen wie "Anwält" oder "Ärzt" weniger klare Assoziationen mit entsprechenden männlichen Vertretern auslösen.
Macht man das via Beidnennung, funktioniert das zwar für weibliche Assoziationen, aber nicht für solche jenseits der binären Geschlechterkategorien.
Ich wiederhole, dass selbst die Form "Anwält*innen" letztlich nur ein Mischmasch aus der maskulinen und femininen Bezeichnung darstellt. Es liest sich aus diesem Wort nichts weiter als eine Kurzform der Beidnennung "Anwälte und Anwältinnen" heraus. Dass hier beispielsweise intersexuelle Menschen direkt angesprochen werden, sehe ich nicht.
Es liest sich aus diesem Wort nichts weiter als eine Kurzform der Beidnennung "Anwälte und Anwältinnen" heraus.
Das mag durchaus so sein, wenn man nicht weiß, wofür Sternchen bzw. dessen gesprochene Umsetzung stehen. Solch eine Wissenslücke würde ich allerdings nicht als allgemeingültig darstellen wollen.
Weiß man allerdings wofür das Sternchen steht, so löst die Wortform "Anwält*in" Assoziationen mit sowohl männlichen und weiblichen, als auch mit Vertreter*innen weiterer Geschlechter aus.
Ich weiß, wofür das Sternchen stehen soll - faktisch gesehen, haben wir hier aber nur zwei Wortfetzen, die durch ein Sternchen in eben diese Fetzen gerissen werden. Wir haben die männliche sowie die weiblichen Form und ein nichtssagendes Symbol, durch das ich mich nicht angesprochen fühle. Das Sternchen soll für nicht binäre Menschen stehen, wofür es aber steht, ist die Unfähigkeit einiger Menschen, ein System zu entwickeln, das mit der deutschen Sprache vereinbar wäre. Wenn das Sternchen angeblich so genau nicht binäre Menschen bezeichnen würde, dann gäbe es kein Problem, dieses als Verbindung zwischen der Beidnennung zu verwenden, anstatt die Wörter willkürlich aufzuteilen.
Es ist keine willkürliche Aufteilung; diese geschieht zwischen dem Agens-Suffix <-er> und dem Movierungssuffix <-in>. Im Endeffekt wird das Sternchen also als weiteres Suffix zwischengeschoben. Sicherlich ist das neu; gegen ein Aneinanderreihen von Suffixen spricht im Deutschen allerdings in dieser Hinsicht nichts.
Ärzt*in, Anwält*in = nicht vereinbar mit der deutschen Sprache = Willkür. Darfst du gerne anders sehen, aber ich sehe es so, wie beschrieben.
Sehe ich anders, da es anders ist. Die gleichen Wörter im Plural sind ebenfalls zu trennen als <Ärzt><-e> und <Anwält><-e>. Linguistisch gar kein Problem; der jeweilige Stamm ist identisch mit dem in der gegenderten Form.
Sehe ich anders, da es anders ist.
Und weil es in jedem Fall so ist und dies auch offensichtlich ist, wurde das Gendersternchen in die offiziellen Rechtschreibregeln aufgenommen...nicht.
der Anwalt, die Anwältin, die Anwälte, die Anwältinnen
Das ist alles nicht neu und kommt ohne Gendersternchen und andere Sprachvergewaltigungen aus. Das einzig Neue dabei ist, dass nun der Plural "Anwälte" nur noch für männliche Personen gilt, während er bisher als generisches Maskulinum auch Frauen einschloss. Aber die wollen das ja nicht wahrhaben und behaupten das Gegenteil.
Aber die wollen das ja nicht wahrhaben und behaupten das Gegenteil.
Ja, stell dir vor: Frauen sind keine Männer. Was für eine neue Erkenntnis.
Es geht nicht darum, dass das eine neue Erkenntnis (für mich) wäre, sondern dass ihre genderfeministischen Aktivistinnen behaupten, dass das generische Maskulinum Frauen ausschließen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Und durch Gendersternchen und Binnen-I werden vor allem die Pluralformen nun rein akustisch und optisch zu rein weiblichen Formen und die männlichen Versionen werden unter den Tisch gekehrt bzw. die weibliche Form überbetont. Von Gleichheit keine Spur. Nicht mit mir.
Sag ich doch. Wie entsetzlich für die Jungs. Na ja, jetzt bekommt ihr mal die Medizin zu schmecken, die die Frauen seit hunderten von Jahren schlucken mussten. Finde ich das traurig? Nein.
Jaja, Medizin. So ein Unsinn. Das generische Maskulinum war nie eine Medizin, die Männern Frauen aufgezwungen hätten. Sprache entwickelt sich auf allerbreitester Basis in der Gesellschaft und zu dieser gehörten stets auch Frauen. Es waren immer die MÜTTER, die ihrem Nachwuchs die MUTTERSPRACHE beibrachten. Das wollen wir doch mal nicht vergessen.
Aber die wollen das ja nicht wahrhaben und behaupten das Gegenteil.
Wer ist die?
Kannst du nicht lesen?
... während er bisher als generisches Maskulinum auch Frauen einschloss. Aber die wollen das ja nicht wahrhaben
Kann sein?
Niemand behauptet, dass sich das generische Maskulin nur auf Männer bezieht. Es hat jedoch einen Einfluss darauf, was für Assoziationen (unbewusst) gemacht werden.
Bitte erzähle das jemandem, der dich ernstnehmen kann.
Kannst auch einfach sagen, dass dir damit die Argumente ausgegangen sind ^^
Ich hatte nie die Absicht, irgendwelche Argumente mit dir auszutauschen.
Mit Dahika scheinst du jedoch Freude an der Diskussion gehabt zu haben? ^^
Gute Nacht.
:)
Komischerweise kommen diese Assoziationen bei mir (weiblich) nicht!
Und deine persönliche Erfahrung widerlegt all die wissenschaftlichen Studien über das Thema. Genau.
weil da ja dann die maskuline Form komplett wegfällt.
Ja und? Bei "Anwälte" fällt die weibliche Form komplett weg. Aber das ist ja nicht so schlimm, oder? Mitgemeint zu sein, haben die Frauen hinzunehmen, das war immer so. Aber wenn Männer mitgemeint sind, dann geht die Welt unter.
Bei "Anwälte" fällt die weibliche Form komplett weg.
Die Anwälte - ist doch weiblich?
Die Lösung, bei der auf die in meinen Augen bescheuerten Gendersternch*innen verzichtet wird: Man benutzt die Beidnennung.
- Anwalt, Anwältin
Gern auch andersherum.
Gruß, earnest
Indem man die Form der Beidnennung wählt. Gendersternchen sollte man eh nicht benutzen, da dies nicht barrierefrei ist und man damit Menschen ausgrenzt.
Die (nicht so tolle) Beidnennung ist aber sehr viel toller.