Muss ein Anwalt moralisch handeln?
Wenn ich mir einen Anwalt hole weil ich einen Fehler gemacht habe. Ist es dann Sache vom Anwalt meine Tat best möglichst zu verschleiern um mich „rauszuhauen“ oder ist er in irgendeiner Form moralisch dazu verpflichtet das Recht einzuhalten.
Könnte ich beispielsweise die volle Wahrheit beim Anwalt sagen und dann hoffen dass er seinen Job macht auch wenn das bedeuten würde dass meine Verdiente Strafe eventuell komplett ausbleiben würde?
8 Antworten
Ja. Er sollte nach besten Wissen und Gewissen handeln. Falls die Beweislage nicht zu wiedersprechen ist, also eindeutig, ist es seinen Job die Strafe so niedrig wie möglich zu drucken.
Zum Beisiel mit mildernde Umstände, keine Vorstrafe, schwere Kindheit, soziale Umfeld, usw.
Einen Anwalt sollte man die Wahrheit sagen.
Der Anwalt muss in deinem Interesse handeln. Wenn du ihm sagst, dass du etwas getan hast, aber ihm auch sagst, dass du auf unschuldig plädieren möchtest, dann darf er nicht vor Gericht sagen, dass du es getan hast.
Er muss versuchen dich rauszuhauen, wenn du das möchtest.
Er wird dir dazu raten bei der Wahrheit zu bleiben um eine mildere Strafe zu bekommen, aber wenn du dem nicht zustimmst, dann ist er dazu da dich freisprechen zu lassen.
Du kannst zugeben, dass du der größte Drogenbaron Deutschlands bist und dein Anwalt dürfte das niemandem sagen.
Ja, es gibt durchaus gesellschaftliche und auch bedeutende Standesnormen seines Berufs, gegen die er nicht verstossen darf.
Der Anwalt hat die Pflicht, seinen Mandanten optimal zu verteidigen. Der Anwalt darf natürlich nicht selbst lügen oder Beweise fälschen, aber wenn sein Mandant das tut, wird er dieses in einem guten Licht dastehen lassen, bzw. die Aussage als begründeten Zweifel an der Tat bewerten.
Nein, er muss legal das beste für seinen Mandanten tun, auch wenn er dessen Tat verabscheut.