Wie findet ihr es, dass der Zensus verpflichtend ist?
In ganz Deutschland findet aktuell - wie alle paar Jahre - der Zensus statt. Dieser ist eine Art Volkszählung. In den Befragungen, die von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt werden, geht es z.B. um die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen, die Staatsangehörigkeit, um das Geschlecht oder um den Beruf. Damit kann beispielsweise zukünftig auch besser geplant werden, ob mehr Kindergärten, Schulen etc. gebaut werden müssen.
Mehrere Millionen Menschen wurden zufällig ausgewählt. Diejenigen sind auskunftspflichtig, sie dürfen ihre Auskunft also nicht verweigern, sonst droht ein Bußgeld. Dies ist übrigens mit unseren Gesetzen vereinbar.
Findet ihr die Auskunftspflicht in Ordnung oder seht ihr das kritisch?
77 Stimmen
29 Antworten
Wenn sich die Leute aussuchen könnten ob sie mitmachen oder nicht, würde das das Ergebnis verfälschen.
Über die Folgen denken viele natürlich nicht nach.
Aber wenn's dann so liefe, dass die eher bildungsfernen und ärmeren Menschen aus Unlust nicht teilnehmen und das Ergebnis dann lautet "die Deutschen haben alle Abitur und verdienen mindestens 50.000 € im Jahr", dann würden sich gerade jene Umfragenverweigerer beschweren, dass das nicht stimmen kann.
Dass die Daten vorhanden sind, heißt ja nicht dass sie nutzbar sind. Der deutsche Staat ist so ziemlich die einzige Institution, bei der ich 100% darauf vertraue, dass die Behörden sich ganz datenschutzkonform nicht untereinander austauschen. Allein schon, weil man dort immer noch Papierformulare abheftet und niemand aus der Ferne auf ein abgeheftetes Papierformular zugreifen kann.
Dann sollte man es dabei bewenden lassen. Ob mit oder ohne Datentranfer - Es läuft doch ohnehin nicht gut, in diesem Land. Es heißt zwar, dass die Daten zur Bevölkerung und zu deren Wohn- und Arbeitssituation Grundlage vieler wichtiger Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind. Aber seit dem letzten Zensus 2011 ist mir nicht aufgefallen, dass in den letzten 10 Jahren wichtige Entscheidungen gefallen wären, die die Bevölkerung oder das Land gegenüber anderen Ländern vorangebracht hätten. Die Milliarde könnte besser verwendet werden - beispielsweise um neue Faxgeräte für die Behörden anzuschaffen ;-)
Man sieht ja, was bei einer nicht vorhandenen Wahlpflicht herauskommt - Wahlbeteiligungen zwischen "gut und böse".
Tja, dann sollten die Personen, die gewählt werden wollen sich vielleicht einfach mal bemühen, die Leute auch abzuholen!
Tun sie doch. Ich weiß nicht wie es in deinem Wahlkreis ist, aber in meinem Wahlkreis gabs zur Bundestagswahl gleich mehrere Podiumsdiskussionen und öffentliche Auftritte aller Direktkandidaten, die man als Bürger sogar per Liveübertragung im Internet anschauen und sich ein Bild von der Meinung der jeweiligen Menschen machen konnte.
Was die Parteiprogramme und das reale Abstimmungsverhalten der Parteien (das nicht selten deutlich anders ist) angeht, gibt es ebenfalls entsprechende Möglichkeiten im Internet.
Was erwartest du bitte noch? Dass jemand wie die Zeugen Jehovas an hunderttausenden Haustüren klingelt? Dann würden sich die Leute auch nur wieder über die Störung beschweren.
Sorry: Wer keine Ahnung hat, welche Kandidaten und Parteien wofür stehen, der hat mit Absicht keine Ahnung.
Bei uns gab es Monologe und Selbstbeweihräucherung von einigen Politikdarstellern... Die sich dann auch noch drüber mokiert haben, dass Leute das halt nicht so geil fanden...
Was ich erwarten würde? Bürgerorientiertes Handeln. Bürgernahes Handeln. Sicht für die Realität und reale Probleme, die Bürger auch wirklich kümmern! Integrität. Ehrlichkeit. ... Aber das sucht man bei den Politikdarstellern völlig umsonst.
Irgendwie muss der Staat an die Informationen kommen um für die Zukunft planen zu können und den gegenwärtigen Stand der Dinge zu erfahren.
An und für sich ist das ein gutes Zeichen für alle die befürchten der Staat wisse sowieso alles über jeden Bürger. Wenn dem so wäre wäre der Zensus nämlich überflüssig.
Sehe daran nichts schlimmes und für die paar Minuten Zeit die man dafür braucht um alles auszufüllen, hat man und es ist auch nichts schlimmes dabei.
Da geben die Leute weitaus mehr im Internet preis als die paar Sachen die sie da angeben müssen.
Ich höre hier zum ersten Mal das es sowas überhaupt gibt und dazu noch verpflichtend sein soll. Ich find's nicht gut und das einem unter Umständen noch ein Bußgeld reingedrückt werden kann unverschämt.
Verpflichtend wäre ja komisch, wenn es kein Bußgeld gäbe. Wie soll man denn sonst eine repräsentative Statistik erstellen?
Es reicht doch,wenn du mitmachst.
Letztlich sind doch alle Daten irgendwo schon vorhanden. Es handelt sich lediglich um Stichproben, um die vorhandenen Daten zu bestätigen.