Wie berechnet eine Elektrofirma ihre Materialmengen?
Bei uns war der Elektriker im Haus und hat viele Kabel und Dosen neu verlegt. Ich habe nicht gesehen, dass er irgend etwas aufgemessen hat. Zack, war die Rechnung da mit lauter "Kauderwelsch". Für mich also unverständlich. Auf der Rechnung auch viele laufende Meter verschiedene Kabel. Muss ich das so glauben? Schätzt der das? Oder wie läuft so was?
Was meint denn Ihr?
3 Antworten
Das ist ganz einfach:
Der Elektriker kommt mit einer ganz bestimmten Menge an Dosen, Teilen und Installationsleitungen auf die Baustelle.
Stückware die er zurück in den Betrieb bringt wird gezählt und Meterware wird gewogen.
Die Längen pro kg für die verschiedenen Leitungstypen sind bekannt.
Kleinmaterial wird pauschal verrechnet.
Und schon ist das Mengengerüst fertig.
besser hätt ichs auch nicht ausdrücken können. wobei wir, zumindest bei normalen einfamilenhäusern kommisoniert kaufen und kabelreste nicht wiegen sondern grob per windung abschätzen...
lg, anna
@Trilobit ich glaub Deine Antwort drucke ich mir aus und reiche sie wortlos an meinen nächsten "Meckerkunden" genauso schaut es aus! Die gleichen Kunden die schimpfen, dass das Aufmass nicht stimmig ist oder das gar nicht erst gemessen wurde, schimpfen, nachdem man dieses Aufmass wunschgemäß durchgeführt hat über die Zeit, die bezahlt werden muss! Und das wir und auch die meisten Kollegen eher uns besch... als den Kunden zeigt die Erfahrung: Ein Kunde bestand auch auf nachträgliches Aufmaß und zahlte drauf! Nämlich 1 Stunde fürs Aufmaß und 10m Nym 5x1,5² extra - er hat sich dann nie wieder beschwert! ;-) Im Ernst: Der Kollege weiß doch immer was er mit hatte. Im Regelfall sind das komplette Ringe Leitung und er sieht doch dann was er mit nach Hause nimmt. Die 10% Verschnitt läßt dann meist auch jeder weg. Und verdienen kann eh niemand etwas an 1-2m Leitung mehr oder weniger. Das TEURE ist doch nun mal die Zeit! Oder?
Wahrscheinlich hat er ein gutes Augenmaß und dann plus 10% Verschnitt. Zentimeterweise nachzumessen würde dauern und unterm Strich mehr kosten, weil Arbeitszeit teuer ist.
Diskrete Gegenstände wie Dosen etc. kann er natürlich aus dem Gedächtnis zählen, da muss nicht geschätzt werden.
Natürlich muss das Material bezahlt werden, aber Kabel sind vergleichsweise billig und da spart er sich das detaillierte Ausmessen halt, um schneller zum nächsten Kunden zu kommen. Ich vermute daher eher, dass er sich nach unten verschätzt, um Diskussionen wie dieser hier ;-) vorzubeugen - wenn ein Kunde mal nachmisst, stellt der fest, dass der Elektriker weniger berechnet hat als er hätte tun können, und der Kunde hält fortan die Klappe was genaue Maße betrifft.
Ist eine reine Kosten/Nutzen-Sache. Man könnte schon genau messen, würde dabei aber Zeit verbrennen und damit auch das Geld, das man in der gesparten Zeit schon beim nächsten Kunden verdienen könnte. Mit Unterschätzungen verdient der Elektriker etwa gleichviel, ist aber eher zu Hause.
Also schätzt er das doch? Und wenn er sich nun verschätzt?