Wasserdruck aus Niederdruckamatur
Moin, moin!
Wir ziehen demnächst um und mit Sorge sehe ich den Wasserdruck aus dem Waschtisch in der neuen Whg entgegen. Wir haben bisher überall Normaldruck Amaturen gehabt und dort ist ein Untertischgerät installiert. Ein Installateur (den ich mit Verlaub nicht für aussagekräftig halte) meint der Druck ist so niedrig, da ja ein Niederdruckgerät angeschlossen sei. Meine Frage in die Runde und an die Experten: Ist das wirklich der Grund? Der Wasserdruck am Winkelventil ist 1a. Da schiesst das Wasser förmlich bei einer Normaldruckamatur (habe ich ausprobiert!) raus und auch an der Toilettenspülung ist der Druck in Ordnung. Wenn aber die (neue!) Niederdruckamatur angeschlossen ist kommt bei Kaltwassereinstellung nur ein schwacher Wasserstrahl heraus. Kann das so richtig sein? Oder kann es an dem Niederdrucktischgerät liegen? Oder an der Amatur selbst. Wer kann mir fachkundig Auskunft darüber geben?
Allen Vielen Dank für das Interesse
6 Antworten
Wenn jetzt keine Druckminderer an dieser Leitung angeschlossen ist müsste Normaldruck herrschen. Bei diesen Niederdruck-Boilern ist die Armatur am Normaldruck angeschlossen. Kaltwasser wird direkt in den Hahn geleitet und Warmwasser geht zum Boiler, durch den durch und dann erst in den Hahn. Deshalb sind an so ner Armatur 3 Leitungen dran. Wärend des Aufwärmens tropft auch ständig der Wasserhahn auch wenn Du den noch so fest zudrehst. In diesen Niedrigdruck-Hähnen kommt das Wasser in der Tat nur langsam raus, muss eigentlich so sein, da der druck durch Stockungen den Boiler zerreissen könnten.
Eine Niederdruckarmatur sorgt lediglich dafür, dass der Warmwasserspeicher nicht unter Druck stehen kann, was durch freien Auslauf der Warmwasserseite erfolgt (daher tröpfelt es auch in der Erwärmphase durch die Ausdehnung des Wassers). Warmwasser am Auslauf kommt nur durch Kaltwasserzufuhr vom Mischer an den Warmwasserspeicher zustande. Die Mischbattereie selbst ist für Normaldruck (von der Versorgungsseite aus gesehen) ausgelegt. Unter Umständen ist das Eckventil für den Kaltwasseranschluss nicht voll aufgedeht oder verlegt.
eine niedruckarmatur ist NIE dicht.... und wird nur bei untertischboilern verwendet !
wenn bei euch warmes wasser aus dem eckventil kommt ( also 2 eckventile vorhanden sind )
braucht ihr eine normale armatur......
ein eckventil und untertischboiler = niederdruckarmatur !
Hallo faband!
Ich muss vielleicht die Frage noch etwas spezifizieren: Es geht mir nicht um die Frage welche Amatur verwendet wird und das dort etwas Wasser tröpfelt, das ist mir alles klar. Die Frage lautet: Warum ist bei einer Niederdruck Amatur (die natürlich drei Anschlussleitungen hat) der Wasserdruck wesentlich geringer, als wenn ich eine "Normaldruck-Amatur" habe. Und zwar explizit dann, wenn ich NUR Kaltwasser haben will? Ist das normal? Das war die eigentliche Frage!
Vielen Dank an Alle, die mir da Hinweise liefern können. Das der Niederdruck Boiler natürlich nicht unter dem vollen Wasserdruck stehen darf ist mir ja einleuchtend und das warmes Wasser nicht vollen Druck haben kann ebenfalls, aber kann mir jemand erklären, warum kaltes Wasser quasi drucklso herausläuft? (Ich meine damit NICHT das Tröpfleln als Ausdehnungserscheinung im Boiler!) ich hoffe, ich habe mich damit etwas verständlicher ausgedrückt.
Vielen Dank! vanWeyden
Hallo Zusammen!
Für alle die eine ähnliche Problematik hatten, hier die Antwort, die ich mittlerweile von einem Profi erhalten habe und mit der ich die Frage als 100% beantwortet empfinde.
Es gibt zwei Arten des Armaturenanschlusse, nämlich >
a) Druckfester Anschluss
Das/die Eckventil(e) werden direkt an die Mischbatterie (Armatur) angeschlossen. Der Druck aus den Eckventilen liegt an der Armatur an. Ist nur ein Kaltwasseranschluss vorhanden kann man einen Durchlauferhitzer (DLE) anschliessen, der das Wasser elektrisch oder per Gasflamme erwärmt.
b) Druckloser / Niederdruckanschluss
Bei meistens nur einem vorhandenen Kaltwasser-Eckventil soll ein Untertischspeicher (UTS) angeschlossen werden. Der Druck des Eckventiles darf aber nicht am UTS anliegen, da dieser sonst ggf. beschädigt werden (platzen) könnte. Um den Druck vor dem UTS abzuschiebern wird eine spezielle Armatur eingesetzt: Die Niederdruckarmatur.
Vom Eckventil wird der Schlauch zunächst an die Armatur geführt, dort wird der Druck aufgehalten. Von dort geht ein 2. Schlauch an den Eingang des UTS, und vom UTS ein dritter Schlauch an den Auslauf der Armatur. Somit hat eine Niederdruckarmatur drei Schläuche statt zweien. Öffnet man die Armatur, dann strömt das Kaltwasser durch die Armatur in den UTS nach und von dort das warme Wasser in die Armatur.
Den Wasserdruck kann man an verschiedenen Stellen messen und beeinflussen. Zunächst am Eckventil, wo man den Druck mittels mehr oder weniger Öffnung des Ventiles einstellen kann. Zum anderen besteht aber auch die Möglichkeit (und das wird gerne zum Wassersparen gemacht) in eine Armatur einen wassersparenden Perlator einzusetzen. Dieser reduziert die Durchlaufmenge des Wassers. Diese Technik ist jedoch im Niederdruckbereich nicht nutzbar, da sonst das Druckgleichgewicht zwischen in den UTS nachströmenden Kaltwasser und dem aus dem Auslauf kommenden Warmwasser nicht mehr stimmt. Faustregel: Keine Druckminderung nach dem UTS!
Fazit: Entweder ist der Perlator Ihrer Armatur verkalkt oder ein schlauer Installateur hat dort einen druckmindernden Perlator verbaut. Den auch aus einer Niederdruckarmatur strömt das Wasser mit dem Druck, mit dem das kalte Wasser in den UTS nachgedrückt wird.
Die Druckminderung auf ca 5 Liter pro Minute wird normalerweise zur Sicherheit in den Eckventilanschluss eingelegt, so kommt auch wenig Kaltwasser.