Was tun wenn der Vermieter nichts gegen die Feuchtigkeit macht.
Guten Tag
Ich habe folgendes Problem.
Ich wohne seit 6 Monaten in einer Souterrainwohnung in ständig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
Von meinen Nachbarn habe ich beim Einzug schon erfahren, dass der Vormieter wegen der
Feuchtigkeit ausgezogen ist.
Naja ich hab mir dabei nicht viel gedacht. Jetzt scheine ich schlauer zu sein denn: In der ganzen Wohnung habe ich wenn ich von der Uni nach hause komme (so gegen 17 Uhr) eine Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer und im 3.Zimmer von 75%. Im Schlafzimmer ist sie immer bei 85%. Dann reiße ich die Fenster auf und innerhalb von 20-30 minuten ist das auch wieder gut im Wohnzimmer und im 3. Zimmer. Im Schlafzimmer war sie seitdem ich hier wohne so gut wie noch nie unter 60-65% egal wie viel ich lüfte und heize. Meine Pullover im Kleiderschrank sind nass wenn ich sie rausnehme um sie anzuziehen. Im Herbst war es am schlimmsten.Dadurch dass es nur geregnet hat ging die Feuchtigkeit nicht runter. In der Zeit habe ich meinen Vermieter ständig angerufen und er hat mir bei jedem Anruf ein schlechtes Lüft und Heizverhalten attestiert. Mittlerweile im Winter geht es, da es sehr trocken draussen ist. Ich heize regelmäßig und halte die Raumtemperaturen auch im Schlafzimmer auf ca. 20 C.
Mittlerweile haben sich aber auch Stockflecken in einer oberen Ecke im Zimmer gebildet. Ich habe sofort meinen Vermieter angerufen und er kam sofort mit einem Malermeister vorbei um sich das anzuschauen. NAchdem wir fertig mit einer langen Diskussion waren wie man richtig heizt und lüftet kam er wohl zu dem Entschluss dass ich vielleicht doch nicht so schlecht lüfte. Jetzt steht seit heute morgen um 9 ein Luftentfeuchter im Schlafzimmer um zu gucken, wie viel Feuchtigkeit durch die Wände in den Raum kommen. ( Fenster und tür zu damit auch nur die Luft im Schlafzimmer entfeuchtet wurde) Nach 12 sollte ich es aus machen, was ich so oder so hätte machen müssen, da der Wassertank voll ist. Das heisst doch das Unmengen an Feuchtigkeit durch die Wände in das Zimmer gelangen oder?
Meine Frage ist nun anch diesem ewigen Text. Wie viel Feuchtigkeit ist normal, ohne dass der Raum betreten wird? Ist es normal, dass es 1 Stunde nachdem die Heiznug an war, es wieder kaltist in der WOhnung ist? Was kann ich machen wenn der Vermieter nichts macht? Oder was muss er Überhaupt machen? Ich habe nämlich das Gefühl, dass das Haus super schlecht isoliert ist. Das heisst ich muss heizen ohne Ende. Im Schlafzimmer ist der Boden je näher man der Wand kommt schweinekalt. Und was muss er jetzt machen gegen die Stockflecken. Hohe Schimmelgefahr.
8 Antworten
Hi - liest sich übelst.
Aber wie bist Du denn mit dem Vermieter und der Entfeuchteraktion verblieben? Ich vermute einmal der läuft (lief) im Moment über Deinen Stromzähler.
So jetzt ist der Eimer voll. Morgen wäre er wieder voll. In jedem Fall wird Strom verbraucht. Und - jetzt kommt das schlimme - wenn Du es nicht mit so einem Entfeuchter machst, musst es letztlich über die Heizung verdunsten und übers Fenster entsorgen. Bei Deiner eigenen Feuchteproduktion ist es Dein Thema (siehe richtiges Lüften - machst Du ja). Hast Du allerdings Baufeuchte (z.B. über die Bodenplatte, Erdreichwände) ist es Vermietersache - ergo Vermieter-Stromkosten oder Vermieter-Heizkosten.
Ich würde mir eine neue Bleibe suchen, aber bis dahin mich schadlos halten. Schränke und Klamotten sind ja keine nachwachsenden Rohstoffe.
Gruß
PS. Die ersten Tage kommt viel Wasser in den Eimer (liegt an Deinen Klamotten usw.), dann wird es aber etwas weniger. Ist es dann immer noch mehr als 2-3 Liter am Tag (ohne Dampfbügeleisennutzung, oder aufgestellter Wäschespinne, etc.) ist es für ein Schlafzimmer zu viel. Dann kommt das Wasser wo anders her. Das kann man übrigens messen - ob es durch das Mauerwerk herein kommt (Baumangel), oder von innen in das Mauwerk eindringt (Lüftungsfehler).
Wie ich oben schon geschrieben habe hat der MAlermeister mir gesagt man könne da was machen. Und zwar baut man über dem Fenster etwas ein durch dass die Feuchtigkeit rauskann aber keine Kalte Luft rein. Wenn mein Vermieter nichts macht werde ich die Miete kürzen. Meine Freundin und meine Mutter arbeiten beim Anwalt und die haben ihre chefs schon drauf angesprochen. Der erste Schritt wären glaube ich 20% ich bin mri aber nicht sicher. Für mich ist das nämlich ein klares Indiz, dass ich mich sonst dumm und dämlich heize
Hallo,
nun der Experte ist sicher ein Meister seines Faches.
Die Literzahlen (absolut im Eimer) und die relative Feuchtigkeit (am Raummessgerät) sind mit großer Vorsicht zu bewerten. Da Dein Raum (mit allem Inhalt "Meine Pullover sind nass…", Matratze, etc.) erst einmal entfeuchtet werden muss, kommt zunächst auch viel Wasser in den Eimer. Ein 12-Stunden-Test ist nicht aussagekräftig (für Dich nicht und auch für den Vermieter) - also kein klares Indiz. Ist halt viel Wasser.
Sprich mit Deinem Vermieter, er möge das Entfeuchtungsgerät permanent stehen lassen. Er soll die Unterhaltskosten übernehmen. Und Du betreibst es tagsüber in Deiner Abwesenheit (geräuchtechnisch).
Geht er nicht darauf ein - Anwalt. Der wird das Weitere wissen.
Gruß
Hallo derBoeseRote,
Räume mit erdberührten Wänden sind hinsichtlich Feuchte problematisch. Feuchteerträge ergeben sich durch u.a.
- das Nutzer verhalten
- bauphysikalisch bedingter Boden-/Wandfeuchte
- Sommerkondensat
Im Sommer wird das notwendige Hinauslüften der während der vertragsgemäßen Raumnutzung entstandene Raumluftfeuchte noch erschwert ( http://www.gutefrage.net/tipp/richtiges-lueften-von-keller-und-souterrain ). Während man im Sommer in Räumen oberhalb der Erdgleiche aus klimatechnischer Sicht die Fenster eigentlich immer geöffnet lassen kann, bedeutet das in Keller/Souterrain sehr oft eine Flutung.
Dein Lüftungsverhalten ist zumindest in der kalten Jahreszeit nicht zu bemängeln. Wenn über Wand/Boden allerdings übermäßig Feuchtigkeit in das Raumklima gelangt, kannst du noch so vorbildlich heizen und lüften; du wirst das Problem so nicht in den Griff bekommen.
Ideal wäre eine rel. Luftfeuchte von 40-60%. Das wäre bei einer Raumlufttemperatur von 20°C eine absolute Luftfeuchte von 6,9 - 10,4 g/m³. Wenn der Luftentfeuchter jetzt die Feuchte von 85% auf 50% senken soll, dann dürfte sich pro Kubikmeter Raumvolumen eine Wassermenge von 6 mL im Sammelbehälter befinden. Im Idealfall bleibt die rel. Luftfeuchte bei gleicher Temperatur dann auf 50%. Vorrausgesetzt, im Raum wird keine neue Feuchte freigesetzt.
Gruß, Yorgos.
Danke für den ausführlichen Kommentar. Über die Rechnung habe ich noch garnicht nachgedacht,. Es war ein sehr kleiner Luftentfeuchter der die Luftfeuchte nur auf 65% senken konnte und nach 12 Stunden ware dann 2l erriecht.
Da gibts wohl nur eins- ausziehen! Was als Mieter zu tun war hast du getan. Allerdings wird der Vermieter nicht das halbe Haus für viel Geld umbauen bzw. isolieren lassen. Sieh regelmässig die Möbelrückwände nach!
Ausziehen hab ich schon kommentiert unten :) Danke trotzdem und super Tipp da hab ich noch garnicht dran gedacht. Ich will garnicht wissen was hinter meinem Kleiderschrank ist. :/
Ich bin zwar kein Experte in Sachen Hausbau & Co. Aber ich würde sagen " nasse Sachen im schrank" sind abnormal.. ich denke ein klares Wort mit dem Vermieter, oder ausziehen. Ich denke eher letzteres, wenn sich der vormieter nicht durchsetzten konnte. NAsse klamotten und schimmelansätze an den Wänden sprechen für sich?
Würd ich mal so sagen... LG
Ja das überlegen meine Freundin und ich auch schon aber ehrlich gesagt wollten wir nicht so schnell ausziehen, vorallem weil wir eine nagelneue Küche bekommen haben. Und im Moment sind nicht so schöne Wohnungen hier in der Nähe frei die auch noch bezahlbar sind.
Danke für die schnelle Antwort :)
Was du jetzt im Winter machen kannst:
- Nicht 20 Minuten am Stück lüften, das kühlt die Wohnung nur aus. Beim Lüften ist nur eines wichtig: Alte (feuchte) Luft raus, frische Luft rein. Also Fenster weit auf, am besten mit Durchzug, aber nur für etwa 5 Minuten. Denn frischer als frisch kann die Luft nicht werden
- Wenn die neue Luft genug Zeit hatte, Feuchtigkeit aufzunehmen, bringt Lüften wieder etwas. Also zwar kurz, dafür aber öfter lüften. Gerade jetzt, wo du noch Feuchtigkeit wegbekommen musst.
- Keine Möbel vor die Außenwände! Falls der Kleiderschrank vor einer Außenwand steht, hat er dort eine Wärmebrücke (Kältebrücke passt hier besser) entstehen lassen. Die Mauer hinter dem Schrank ist kalt. Die Luft gibt dort ihre Feuchtigkeit ab (Kondensation).
- Falls der Kleiderschrank nicht vor der Außenwand steht, hast du als unterstes Stockwerk möglicherweise das Problem, dass Kältebrücken auch bei Möbeln mit Bodenkontakt auftreten. Dann müssen alle Möbel auf Füße, Bodenmatratzen wären ein absolutes No-Go, Teppiche wären oder sind problematisch. Ach ja, da schreibst du ja: Kalte Füße....
Problematisch ist aber auch so oder so eine Kellerwohnung. Du kannst schauen, ob die Verbesserungsvorschläge wirken und wirst damit vielleicht Erfolg haben. Aber im Sommer können dann trotzdem Probleme auftreten, weil deine Wände dann etwas bodengekühlt sind, und die von draußen kommende Luft warm und feucht ist. Dann wird es schwieriger, die Feuchtigkeit loszuwerden und das Lüftungsverhalten muss für den Sommer auf die geänderten Verhältnisse umgestellt werden.
Mittelfristig plädiere auch ich für einen Wohnungswechsel, dann aber nicht wieder in den Keller! ;o)
Der lief jetzt für 12 Stunden und hat 2 liter Wasser gezogen. Der Malermeister sagt es solleten maximal 3/4 liter sein. Da ich den Raum nicht betreten habe und die Türen und Fenster zu haben kommt die Überschüssioge Feuchtigkeit irgendwo her. Er sagte mir man kann da was machen und zwar etwas einbauen was die Feuchtigkeit aus dem Raum trägt. Ich habe den Namen vergessen aber er sagt auch schon dass mein Vermieter sich da schon länger gegen wehrt.