Was tun wenn der Vermieter nichts gegen die Feuchtigkeit macht.

8 Antworten

Hi - liest sich übelst.

Aber wie bist Du denn mit dem Vermieter und der Entfeuchteraktion verblieben? Ich vermute einmal der läuft (lief) im Moment über Deinen Stromzähler.

So jetzt ist der Eimer voll. Morgen wäre er wieder voll. In jedem Fall wird Strom verbraucht. Und - jetzt kommt das schlimme - wenn Du es nicht mit so einem Entfeuchter machst, musst es letztlich über die Heizung verdunsten und übers Fenster entsorgen. Bei Deiner eigenen Feuchteproduktion ist es Dein Thema (siehe richtiges Lüften - machst Du ja). Hast Du allerdings Baufeuchte (z.B. über die Bodenplatte, Erdreichwände) ist es Vermietersache - ergo Vermieter-Stromkosten oder Vermieter-Heizkosten.

Ich würde mir eine neue Bleibe suchen, aber bis dahin mich schadlos halten. Schränke und Klamotten sind ja keine nachwachsenden Rohstoffe.

Gruß

PS. Die ersten Tage kommt viel Wasser in den Eimer (liegt an Deinen Klamotten usw.), dann wird es aber etwas weniger. Ist es dann immer noch mehr als 2-3 Liter am Tag (ohne Dampfbügeleisennutzung, oder aufgestellter Wäschespinne, etc.) ist es für ein Schlafzimmer zu viel. Dann kommt das Wasser wo anders her. Das kann man übrigens messen - ob es durch das Mauerwerk herein kommt (Baumangel), oder von innen in das Mauwerk eindringt (Lüftungsfehler).

derBoeseRote 
Beitragsersteller
 01.02.2013, 10:39

Der lief jetzt für 12 Stunden und hat 2 liter Wasser gezogen. Der Malermeister sagt es solleten maximal 3/4 liter sein. Da ich den Raum nicht betreten habe und die Türen und Fenster zu haben kommt die Überschüssioge Feuchtigkeit irgendwo her. Er sagte mir man kann da was machen und zwar etwas einbauen was die Feuchtigkeit aus dem Raum trägt. Ich habe den Namen vergessen aber er sagt auch schon dass mein Vermieter sich da schon länger gegen wehrt.

derBoeseRote 
Beitragsersteller
 01.02.2013, 10:46
@derBoeseRote

Wie ich oben schon geschrieben habe hat der MAlermeister mir gesagt man könne da was machen. Und zwar baut man über dem Fenster etwas ein durch dass die Feuchtigkeit rauskann aber keine Kalte Luft rein. Wenn mein Vermieter nichts macht werde ich die Miete kürzen. Meine Freundin und meine Mutter arbeiten beim Anwalt und die haben ihre chefs schon drauf angesprochen. Der erste Schritt wären glaube ich 20% ich bin mri aber nicht sicher. Für mich ist das nämlich ein klares Indiz, dass ich mich sonst dumm und dämlich heize

DietmarBakel  01.02.2013, 17:36
@derBoeseRote

Hallo,

nun der Experte ist sicher ein Meister seines Faches.

Die Literzahlen (absolut im Eimer) und die relative Feuchtigkeit (am Raummessgerät) sind mit großer Vorsicht zu bewerten. Da Dein Raum (mit allem Inhalt "Meine Pullover sind nass…", Matratze, etc.) erst einmal entfeuchtet werden muss, kommt zunächst auch viel Wasser in den Eimer. Ein 12-Stunden-Test ist nicht aussagekräftig (für Dich nicht und auch für den Vermieter) - also kein klares Indiz. Ist halt viel Wasser.

Sprich mit Deinem Vermieter, er möge das Entfeuchtungsgerät permanent stehen lassen. Er soll die Unterhaltskosten übernehmen. Und Du betreibst es tagsüber in Deiner Abwesenheit (geräuchtechnisch).

Geht er nicht darauf ein - Anwalt. Der wird das Weitere wissen.

Gruß

Hallo derBoeseRote,

Räume mit erdberührten Wänden sind hinsichtlich Feuchte problematisch. Feuchteerträge ergeben sich durch u.a.

  • das Nutzer verhalten
  • bauphysikalisch bedingter Boden-/Wandfeuchte
  • Sommerkondensat

Im Sommer wird das notwendige Hinauslüften der während der vertragsgemäßen Raumnutzung entstandene Raumluftfeuchte noch erschwert ( http://www.gutefrage.net/tipp/richtiges-lueften-von-keller-und-souterrain ). Während man im Sommer in Räumen oberhalb der Erdgleiche aus klimatechnischer Sicht die Fenster eigentlich immer geöffnet lassen kann, bedeutet das in Keller/Souterrain sehr oft eine Flutung.

Dein Lüftungsverhalten ist zumindest in der kalten Jahreszeit nicht zu bemängeln. Wenn über Wand/Boden allerdings übermäßig Feuchtigkeit in das Raumklima gelangt, kannst du noch so vorbildlich heizen und lüften; du wirst das Problem so nicht in den Griff bekommen.

Ideal wäre eine rel. Luftfeuchte von 40-60%. Das wäre bei einer Raumlufttemperatur von 20°C eine absolute Luftfeuchte von 6,9 - 10,4 g/m³. Wenn der Luftentfeuchter jetzt die Feuchte von 85% auf 50% senken soll, dann dürfte sich pro Kubikmeter Raumvolumen eine Wassermenge von 6 mL im Sammelbehälter befinden. Im Idealfall bleibt die rel. Luftfeuchte bei gleicher Temperatur dann auf 50%. Vorrausgesetzt, im Raum wird keine neue Feuchte freigesetzt.

Gruß, Yorgos.

derBoeseRote 
Beitragsersteller
 02.02.2013, 00:47

Danke für den ausführlichen Kommentar. Über die Rechnung habe ich noch garnicht nachgedacht,. Es war ein sehr kleiner Luftentfeuchter der die Luftfeuchte nur auf 65% senken konnte und nach 12 Stunden ware dann 2l erriecht.

Da gibts wohl nur eins- ausziehen! Was als Mieter zu tun war hast du getan. Allerdings wird der Vermieter nicht das halbe Haus für viel Geld umbauen bzw. isolieren lassen. Sieh regelmässig die Möbelrückwände nach!

derBoeseRote 
Beitragsersteller
 01.02.2013, 00:48

Ausziehen hab ich schon kommentiert unten :) Danke trotzdem und super Tipp da hab ich noch garnicht dran gedacht. Ich will garnicht wissen was hinter meinem Kleiderschrank ist. :/

Ich bin zwar kein Experte in Sachen Hausbau & Co. Aber ich würde sagen " nasse Sachen im schrank" sind abnormal.. ich denke ein klares Wort mit dem Vermieter, oder ausziehen. Ich denke eher letzteres, wenn sich der vormieter nicht durchsetzten konnte. NAsse klamotten und schimmelansätze an den Wänden sprechen für sich?

Würd ich mal so sagen... LG

derBoeseRote 
Beitragsersteller
 01.02.2013, 00:46

Ja das überlegen meine Freundin und ich auch schon aber ehrlich gesagt wollten wir nicht so schnell ausziehen, vorallem weil wir eine nagelneue Küche bekommen haben. Und im Moment sind nicht so schöne Wohnungen hier in der Nähe frei die auch noch bezahlbar sind.

Danke für die schnelle Antwort :)

Was du jetzt im Winter machen kannst:

  • Nicht 20 Minuten am Stück lüften, das kühlt die Wohnung nur aus. Beim Lüften ist nur eines wichtig: Alte (feuchte) Luft raus, frische Luft rein. Also Fenster weit auf, am besten mit Durchzug, aber nur für etwa 5 Minuten. Denn frischer als frisch kann die Luft nicht werden
  • Wenn die neue Luft genug Zeit hatte, Feuchtigkeit aufzunehmen, bringt Lüften wieder etwas. Also zwar kurz, dafür aber öfter lüften. Gerade jetzt, wo du noch Feuchtigkeit wegbekommen musst.
  • Keine Möbel vor die Außenwände! Falls der Kleiderschrank vor einer Außenwand steht, hat er dort eine Wärmebrücke (Kältebrücke passt hier besser) entstehen lassen. Die Mauer hinter dem Schrank ist kalt. Die Luft gibt dort ihre Feuchtigkeit ab (Kondensation).
  • Falls der Kleiderschrank nicht vor der Außenwand steht, hast du als unterstes Stockwerk möglicherweise das Problem, dass Kältebrücken auch bei Möbeln mit Bodenkontakt auftreten. Dann müssen alle Möbel auf Füße, Bodenmatratzen wären ein absolutes No-Go, Teppiche wären oder sind problematisch. Ach ja, da schreibst du ja: Kalte Füße....

Problematisch ist aber auch so oder so eine Kellerwohnung. Du kannst schauen, ob die Verbesserungsvorschläge wirken und wirst damit vielleicht Erfolg haben. Aber im Sommer können dann trotzdem Probleme auftreten, weil deine Wände dann etwas bodengekühlt sind, und die von draußen kommende Luft warm und feucht ist. Dann wird es schwieriger, die Feuchtigkeit loszuwerden und das Lüftungsverhalten muss für den Sommer auf die geänderten Verhältnisse umgestellt werden.

Mittelfristig plädiere auch ich für einen Wohnungswechsel, dann aber nicht wieder in den Keller! ;o)