Was passierte mit adoptierten Juden im 3. Reich
Hallo Leute, Mich würde gerne mal interessieren was damals mit den jüdischen Kindern geschah, die adoptiert wurden und in einer damals arischen Familie lebten. Was passierte wenn sie nach weißen mussten ob sie arisch sind ? Wurden dann die Unterlagen der arischen "Eltern" vorgelegt oder kam dann raus, dass das Kind jüdische leibliche Eltern hatte ?
Danke für antworten die mir weiterhelfen :) Bitte um keine dummen Kommentare
3 Antworten
Schlag mal NS-Kindereuthanasie oder NS-Fürsorgeanstalten nach. Kenne da nur Lebensborn-Projekt, aber da handelte es sich nicht um jüdische Kinder. Die Herkunft derer ist ihnen lange selbst verborgen geblieben, da auch die Familien sie anlogen. Wie das bei jüdischen Kindern ist, siehe eventuell, was ich am Anfang schrieb.
Die Familien brauchten nicht lügen, die Adoptiveltern wussten auch nicht mehr, als in den Papieren stand.
Namen waren eingedeutscht/frei erfunden, Geburtstage und Geburtsorte verändert und eine deutsche Geburtsurkunde ausgestellt. Das wurde auch nur mit Kindern gemacht, die sowieso eine "arische" Optik besaßen. Die Kleinkinder blieben erst in deutschen Heimen, bis sie auf ihre Muttersprache nicht mehr reagierten, erst dann kamen sie zu deutschen Adoptivfamilien.
Waren die Kinder nicht alt genug sich selbst erinnern zu können...wie sollte eine Familie darauf kommen, dass das Kind mit Geburtsurkunde aus z.B. Kärnten eigentlich aus einem Kinderheim in Kroatien, Polen, Rumänien, Frankreich usw. kam? Das steht an einem 2-3 jährigen Kind nicht dran und es wird sich niemals erinnern.
Und genau das war das Ziel. Weder die Kinder, noch die Adoptiveltern sollten wissen, wo das Kind eigentlich herkam. Das System sollte "arisierbare" Kinder "arisieren" und die Kinderanzahl systemtreuer Familien ab dem Mittelstand steigern, denn die würden auch systemtreu werden.
Die meisten, die irgendwie herausfanden über dieses Programm verteilt worden zu sein, fanden mangels Aktenbestands aber nie heraus, wo sie eigentlich herkamen. Manche können auch nur vermuten, dass sie Bestandteil dieses Programms waren, weil jegliche Aufzeichnungen fehlen, aber Unstimmigkeiten in ihrer Geburtsurkunde recherchiert werden konnten.
Du liegst aber richtig. Mit Kindern, bei denen eine jüdische Abstammung bekannt war, wurde so etwas nicht gemacht. Die waren grundsätzlich als "nicht arisierbar" eingestuft.
Die Nazis hatten alles ziemlich gut im Griff. Sie haben es meist erkannt und die adoptierten Kinder wurden von ihren Adoptiveltern getrennt. Es wurde alles analysiert von daher war es nicht leicht etwas zu verbergen.
Das kam wohl darauf an, ob das Kind beim Aufnehmen ins Kinderheim überhaupt Papiere hatte. Wenn das nicht der Fall war, dann bekam es im Kinderheim wohl neue.
Wenn es jedoch nachweislich von jüdischen Eltern stammte musste wurde es wohl aus der Familie genommen und deportiert, zumindest wäre dies das einzige, was mit der Rassenideologie der Nazis vereinbar wäre.
Wenn die jüdischen Eltern das Kind natürlich selbst einer anderen Familie übergeben haben, dann konnte die Identität wohl schon irgendwie verschleiert werden, es konnte ja leicht behauptet werden, man hätte das Kind allein auf der Straße gefunden o.ä.