Was macht man nach dem studium in Kriminalistik?

5 Antworten

Nein, es gibt in Deutschland kein Studium der "Kriminalistik". Hier werden verschiedenste Begriffe in einen Topf geworfen und Kriminologie mit Kriminalistik wie auch mit dem Studenabschluss der FH Bonn-Rhein-Sieg gleich gesetzt, die Unterschiede sind schon sehr groß. Allerdings gibt es einen Master in Kriminalistik an der Steinbeis Hochschule in Berlin, ob dieser allerdings den Vorstellungen der Fragestellerin entspricht, wenn er/sie überhaupt welche hat, wage ich zu bezweifeln: http://criminologia.de/2014/06/drei-gruende-nicht-kriminologie-zu-studieren/

Im Studium an den Polizeifachhochschulen wird neben anderen Fächern aber auch Kriminalistik gelehrt...

Siehe: Webseiten und ggf. Modulhandbücher (falls vorhanden), Frage Ansprechpartner an den jeweiligen Unis, FH, Berufsberater der Polizeien und/oder der Arbeitsagentur und schaue etwas weniger CSI.

Du musst aber z.B. nicht unbedingt an der FH Bonn-Rhein-Sieg studieren um so etwas zu machen. Du könntest, je nach Berufswunsch dann z.B. auch eine andere Naturwissenschaft studieren, auch Informatik oder Medizin. In Deutschland stellt man Chemiker, Biologen, Informatiker etc. manchmal auch Medizinisch-technische-Assistenten (MTA) z.B. zur Auswertung von irgendwelchen Gewebe oder Blutproben ein. Du musst dich da selber informieren und dein Unvermögen überwinden, dass ist der erste Schritt! Du brauchst da ein ziel/Idee und musst dir überlegen was du da brauchst um da hin zu kommen.. Aufgrund weniger Arbeitsstellen solltest du für alle Fälle ein Plan B, C und vielleicht sogar D bereit haben..

Willst du Polizist werden (Kommissar)? Ja, dann musst du erst mal 3 Jahre an einer Polizeifachhochschule studieren. vorher musst du aber den Einstellungstest bestehen und gesundheitlich geeignet sein. Dabei kannst du u.U. in ein Ermittlungsteam kommen, welches Kapitaldelikte untersucht o.ä. Deine Verwendung steht von Anfang an nicht wirklich fest. Du könntest aber auch versuchen in einem der Bundesländer ein Studium welches direkt zur Kriminalpolizei führt zu beginnen oder dich parallel dazu bewerben. Dies wird nur nicht in jedem Bundesland angeboten und manchmal auch nur nach Bedarf (z.B. alle paar Jahre mal). In Hessen war es z.B. lange abgeschafft, dann gab es es wieder und momentan weiß ich es nicht.. Eine weitere Möglichkeit wäre, dich auf gleiches Studium beim BKA zu bewerben.

Willst du Leichen untersuchen und ggf. als Gutachter vor Gericht auftreten und zur Aufklärung von Kapitaldelikten, Missbrauchsfällen usw. beitragen, dann musst du Medizin studieren.

Willst du im Labor irgendwelche Stoffe (Gewebe, Blut, Abrieb etc.) analysieren oder ähnliches, dann ist vielleicht Chemie oder Physik für dich geeignet.

Willst du zur Aufklärung von Internetkriminalität beitragen und ggf. sichergestellte PC untersuchen usw., dann solltest du Informatik studieren usw. usf...

Sollte dich die Arbeit mit Opfern oder Tätern interessieren, dann solltest du evtl. Psychologie, Sozialpädagogik oder Erziehungswissenschaften studieren. Wenn du Psychologie studierst, könntest du u.U. auch in einer Strafvollzugsanstalt arbeiten und ggf. gutachterliche Einschätzungen vor Gericht abgeben usw. Als Sozialpädagoge od. Erziehungswissenschaftler könntest du z.B. in einer (forensischen) Psychiatrie arbeiten, mit auffälligen Jugendlichen, in der Gerichts- od. Bewährungshilfe, Opferberatung od. Führungsaufsicht oder Justizvollzugsanstalt und zur vermeidung weiterer Straffälligkeit beitragen - kriminalpräventiv wirken).

Du könntest auch den Beruf des Strafanwaltes, Strafrichters oder Staatsanwalts anstreben, wozu du ein Jurastudium benötigen würdest..

Du könntest auch Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaft oder ähnliches studieren und später in der kriminologischen Sozialforschung arbeiten. Plump ausgedrückt, Statistiken machen. Unter Umständen könnte es dazu sinnvoll sein, ist aber keine Bedingung, nach dem Bachelor irgendeinen Master im Fach Kriminologie oder ähnlichem anzuschließen. Ausreichend ist ein Master in einem der erwähnten Grundlagendisziplinen ALLEMAL! Dazu könntest du dann im Master ggf. auch deine Masterarbeit zu einem diesbezüglichen Thema verfassen oder einige kurse wählen, die mit Gewalt, Aggression, Terrorismus oder irgendetwas wo diese Grunddisziplin Schnittpunkte zu Rechtsverletzungen o.ä. hat bzw. diese hergestellt werden können etc..(ich will hier jetzt nicht ausufern!).

Zu vielen Dingen gibt es auch spezielle Studiengänge im Ausland (v.a. USA, Kanada, England, Australien), was diese dir letztlich bringen, ob du das Geld dafür aufwenden kannst u. ob du damit einen besseren und auch den Traumjob bekommst ist fraglich. Es gibt auch in Deutschland inzwischen einige Studiengänge, die größtenteils überbewertet sind und nicht wirklich zum Ziel führen, in einigen Fällen können sie ein toller Zusatz sein, sind aber auch oftmals unnötig. In vielen Fällen führen sie auch nicht zu einer höheren Stelle, obwohl dies potentiell in Aussicht steht, wobei je nach persönlichen Hintergründen die Aussichten doch sehr begrenzt sind. Es gibt aber m.E. Leute, die es unbedingt machen wollen und traurig sind z.B. den Master der Kriminologie in H. nicht machen zu können, dass sie dann das Gegenteil behaupten. Z.B. würde ich keinen Master der Kriminologie an einen Bachelor der Psychologie anfügen, denn man braucht z.B. um therapeutische Ausbildungen anzuschließen mit wenigen Ausnahmen dann einen Master oder ein Diplom der Psychologie. Es gibt aber auch oft die Möglichkeit neben dem Beruf ein solches studium zu absolvieren, da hat man wenigstens etwas festes und kann sich für potentielle Stellenangebote "nebenbei" qualifizieren..

P.S.: Wie geschrieben, solltest du dir im Klaren sein, was du genau willst und dich besser informieren.. Ein Studium der Kriminologie würde ich aus Erfahrung allerdings nicht mehr machen...

JanaMJJ 
Beitragsersteller
 08.01.2016, 16:34

ich will eig gerne bei der Kriminalpolizei arbeiten, also als polizistin, weiß aber nicht virl darüber,, also was man studieren muss ;)

Anger  09.01.2016, 16:45
@JanaMJJ

Informiere dich auf der Webseite der Polizei in dem Bundesland in dem du wohnst über den Werdegang zum Polizeibeamten bzw. zur Polizeibeamtin und suche dir die Telefonnummer des zuständigen Berufs-/Einstellungsberaters in deiner Nähe raus, rufe ihn an und vereinbare einen Gesprächstermin.

Grundsätzlich musst du dir die dafür vorgefertigten Bewerbungsunterlagen entweder von der Seite runterladen, sie bei der Landespolizei anfordern oder kannst diese auch von dem zuständigen Einstellungsberater erhalten. Dann bewirbst du dich. Dabei füllst du allgemeine Bewerbungsformulare aus und speziellere, die auch noch von deinem Hausarzt ausgefüllt werden müssen (über vorliegende chronische Erkrankungen, Zutand der Zähne und ein sehtest muss im voraus gemacht werden). Zudem musst du noch eine Erklärung abgeben, dass du keine Schulden hast oder wenn, welche und wie viele und ob du Vorstrafen hast und dass die Polizei ein Suicherheitsabgleich machen kann. Stimmen diese Formalia alle wirst du zu einem meist zwei bis dreitägigen Einstellungstest eingeladen. Dieser besteht meist aus bestimmten Fragen zum Allgemeinwissen und abstraktem Denkvermögen, wie auch einem abschließenden Diktat oder einem Aufsatz in dem du meist schreiben musst, warum du zur Polizei willst oder ähnliches. Dann gibt es noch einen Sporttest, der je nach Bundesland etwas unterschiedlich ausfällt. Abschließend gibt es noch eine medizinische Untersuchung in der du für tauglich oder nicht-tauglich befunden wirst (anders als bei der Bundeswehr geht hier nur eins von beiden!) und ein Gespräch in dem du verschiedenes gefragt wirst (warum du z.B. zur Polizei willst, was du für Vorstellungen davon hast u. ggf. werden dir bestimmte mögliche Berufszenarien aufgeführt, wozu du dann eine Antwort geben musst bzw. darstellen musst wie und warum du in dieser Situation so und so und nicht so handeln würdest.. Hast du das alles bestanden bekommst du eine Gesamtpunktzahl, die irgendwie aus den Tests errechnet wird. Dann bekommst du, je nach Punktzahl, einen Platz in einer Liste. Je nach dem wie die Menge der Bewerber in Relation zu den freien Stellenplätzen steht wirst du dann eingestellt und darfst mit der Ausbildung (mit mittlerer Reife) oder mit einem Studium (Abitur oder Fachhochschulreife) beginnen.

Da du ja ein Studium machen möchtest ängst du dann auf einer Fachhochschule deines Bundeslandes im Fachbereich Polizei mit einem Bachelor oder Diplomstudium an. Der Abschluss nannte sich immer "Verwaltungswirtin Fachbereich Polizei" oder ähnlich. Damit beschreitest du die sog. Kommisarslaufbahn. Danach bist du für ein oder zwei Jahre Polizeikommisarsanwärter (quasi "Kommissar auf Probe"). Der Studiengang enthält meist zwei lange Berufspraktika in unterschiedlichen Bereichen der Polizei. Fächer sind meist (etwas unterschiedlich, je nach Bundesland) Soziologie, Kriminologie, Kriminalistik, Politikwissenschaften, Psychologie, Polizeieinsatzlehre, Recht, Sport, Schießtraining und wohl so eine Art Verkehrslehre (weiß jetzt nicht wie das heißt). Schließlich musst du noch eine Bachelor oder Diplomarbeit schreiben. Im Sportunterricht gibt es da wohl allgemeine Dinge und auch etwas Kampfsport - ich bin mir nicht sicher, weil definitiv kein Polizist, aber meine, dass die überwiegend Ju-Jutzu unterrichten. Wenn du das alles bestanden hast wirst du auch irgendwann Beamter auf Lebenszeit..

Allerdings kann es sein, dass du aufgrund deiner geringen Körpergröße oder wegen Übergewicht nicht genommen wirst, oder aber weil ein bestimmtes gesundheitliches Problem besteht oder aber, weil deine Sehfähigkeit nicht den Bestimmungen entspricht. Sollten da deinerseits bedenken bestehen, besprichst du dies am besten Vorab mit einem Einstellungsberater der Polizei und/oder einem Dienstarzt, dann weißt du genau bescheid ob du überhaupt Polizistin werden kannst.

Auf die Einstellungstests kannst du dich etwas vorbereiten, indem du dir diesbezügliche Bücher vom Verlag Hesse/Schrader kaufst. Was im Sporttest verlangt wird findest du in den Bewerbungsunterlagen und/oder auf der jeweiligen Webseite oder du fragst noch mal den zuständigen Einstellungsberater bei der Polizei.

Wenn du Polizistin werden möchtest und das 10. Lebensalter schon überschritten hast, solltest du aber schon in der Lage gewesen sein, dir diese Informationen selber zu beschaffen. Mit wenigen Klicks findet sich das meiste online.

Dies ist eine Kurzbeschreibung des Studiums der Polizei in Niedersachsen: http://www.polizei-studium.de/studium,35.html

P.S.: Mit einem Studium der "Kriminologie" wirst du KEINE Polizistin, für den Fall, dass du dies anstreben solltest..

Anger  09.01.2016, 16:57
@Anger

Hallo Jana, hier ist das Modulbuch der Polizei in Hessen. Wie ich gesehen habe, hat sich das Studium wohl doch etwas geändert, seit dem ich mich vor ca. 15 Jahren bei der Polizei beworben habe, aber wohl nicht grundlegend..(Soziologie, Psychologie etc. habe ich in der Schnelle nicht konkret aufgeführt gesehen, ist aber auch egal..) Hier, durchlesen musst du es schon selbst..: https://hfpv.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/HMdI_15/VFH_Internet/med/77e/77e42ace-2d93-b21f-012f-31e2389e4818,22222222-2222-2222-2222-222222222222

In Bochum wird seit Jahren/Jahrzehnten erstmals wieder ein Kriminalistik-Studium angeboten. Die meisten verwechseln Kriminologie mit Kriminalistik. Kriminologie ist vereinfacht die Lehre vom Verbrechen (insb. dem Warum) und die Kriminalistik betrachtet eher die Bearbeitung und Taktik. Kriminalistik ist deswegen auch Teil des Polizeistudiums (so wie Kriminologie auch). Wer also zur Kriminalpolizei möchte muss prüfen ob Bund/Bundesland einen Direkteinstieg zur Kripo ermöglichen oder welche Voraussetzungen vorliegen müssen. Andere Verwendungen für Kriminalisten gibt es m. W. nicht.

Ich bin mit nicht sicher, ob du dir so klar bist, was du da machen willst. Geht Kriminologie überhaupt einzeln? Wo denn? Kriminologie baut eigentlich auf. Ich kenne es nur als Masterstudium im Aufbau auf Bachelor in Psychologie, Soziologie, Rechtswissenschaften usw. Du musst also nicht nur Abi vorweisen, sondern auch ein Staatsexamen.

Wie du auf einen Sporttest kommst, erschließt sich mir nicht. Was du nach dem Studium machst, kann wohl kaum jemand wissen, genauso wenig, wann es dir gelingt, Arbeit zu finden. Die Frage, was du dort lernst, verwundert mich auch. Wenn man das machen will, muss man doch auch wissen, worum es da geht?

Hast du denn überhaupt schon ein Abitur und eine Idee für ein Studium, um dich dann für den Master zu bewerben?

Hier sind immer so viele, die den zehnten Schritt vor dem ersten machen wollen ....

Gruß S.

JanaMJJ 
Beitragsersteller
 27.12.2015, 23:56

nein ich bin in der 11....ich will mich nur über Studiengänge bei der polihei informieren

Sirius66  28.12.2015, 07:23
@JanaMJJ

Das ist aber NICHT Krimninalistik.

Sirius66  28.12.2015, 07:29
@Sirius66

Polizei ist Ländersache. Du musst in dem BL schauen, was gefordert wird und dich frist- und formgerecht bewerben.

Wenn du auf einem G8 Gymnasium bist, dürfte es schon zu spät sein. Die Bewerbungsfristen sind bereits 1 Jahr VOR dem geplanten Beginn zu Ende.

Nach dem Studium arbeitet man, was sonst? Entweder im ESD oder in der BePo.

Was du lernst, kannst du in den Modulhandbüchern der Akademien und Hochschulen nachlesen.

Gruß S.

Sirius66  28.12.2015, 07:33
@Sirius66

... und sortiere die Begriffe - KEIN Chef der Welt findet es gut, wenn seine Bewerber nicht wissen, was sie bei ihm tun wollen/können.

Gruß S.

Ich glaube du verwechselst das Kriminalistikstudium mit dem Studium (Diplom-Verwaltungswirt bzw. Bachelor of Arts) im Rahmen des gehobenen Polizeidienstes.

Was macht man nach dem studium in Kriminalistik?

Solch ein Studium gibt es in Deutschland nicht.

Du wirst auswandern und dir den richtigen Staat suchen müssen, wo dies möglich ist.