Was ist der unterschied zwischen libertär und Autoritär?

3 Antworten

Während der autoritäre Psychiater den Entzug der Freiheit des Patienten hervorhebt und zu fördern scheint, hat der libertäre Psychiater das Ziel, die Autonomie und Selbstbestimmung des Patienten zu unterstützen und aufrechtzuerhalten.

Links bedeutet egalitär, also von der Gleichheit der Menschen ausgehend.

Rechts bedeutet elitär, also von der Ungleichheit der Menschen ausgehend.

Es wird jeweils eine gesellschafftliche Hierarchie befürwortet oder akzeptiert (rechts) bzw. abgelehnt und versucht, ihr entgegenzuwirken (links).

Als extremistisch gelten Strömungen, Ideologien und Aktivitäten in der Regel, sobald sie sich gegen die Demokratie wenden.

Egalitär bedeutet: die Gleichwertigkeit aller Menschen anerkennend.

Elitär bedeutet: die Höherwertigkeit einiger einzelner Menschen behauptend.

Autoritär bedeutet: den (zentralen) Staat, Hierarchien, Gewalt, Überwachung und Bevormundung in einer Gesellschaft für richtig zu halten.

Die autoritären Kommunisten in Rußland (z.B. Lenin, Trotzki, Stalin) wollten einen großen, zentralen Staat, der alles und alle kontrolliert, überwacht und bestraft.

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Libertär (Libertarianismus) steht für ein staatsfeindliches, freiheitliches Denken. Libertäre wollen eine freie Gesellschaft ohne staatliche Gewalt- und Zwangsstrukturen auf der Grundlage der freien Vereinbarung zwischen einzelnen. Ein Synonym wäre anarchistisch.

Libertäre Kommunisten in Rußland (z.B. Alexander Berkman, Emma Goldman, Peter Kropotkin) wollten eine dezentrale Gesellschaft ohne Tscheka, ohne Macht- und Überwachungsstrukturen - ohne Staat.

Lisa20002  19.12.2020, 13:05

Tolle antwort, allerdings muss ich noch was hinzufügen.

Und zwar Egalitär bedeutet nicht nur dass alle Menscehn gleich viel wert sind sondern schließt auch einiges andere ein.

Zum Beispiel im Bildungssystem dass jeder egal ob er dumm wie Heu ist dennoch einen hohen Bildungsabschluss erlangen können sollte und wo jemand der nicht so fleißig ist auch gleich viel Geld kriegt wie die anderen und Frauen genausoviel Geld verdienen wie Männer etc. Und wo man nicht zuletzt auch wenn man vl. wo einen Schaden verursacht nicht unbedingt dafür haften muss. Also in meinem Satz "Ist ja eh alles egal".

Libertäre haben ja genau wie Linke die Vorstellung dass alle Menschen Gleichberechtigt und gleich viel wert sind, allerdings lehnen die Libertären die Egalitarismus stark ab sondern gehen eher in die Richtung dass man für alles was man macht verantwortlich ist und alle Abmachungen einhalten muss und alle Bereiche rein ökonomisch funktionieren.

Genau und was mir auch noch taufgefallen ist, die Art der Anarchie die Libertäre wollen unterscheidet sich grundlegend von der linken Anarchie.

Exarcheia789  19.12.2020, 14:36
@Lisa20002
Und zwar Egalitär bedeutet nicht nur dass alle Menscehn gleich viel wert sind sondern schließt auch einiges andere ein.

Danke für den Kommentar! In der Tat, wenn alle Menschen gleich viel wert sind, kann man auf das Konzept des "Wertes" welches erst durch Ungleichheiten entsteht, aber auch verzichten.

Zum Beispiel im Bildungssystem dass jeder egal ob er dumm wie Heu ist dennoch einen hohen Bildungsabschluss erlangen können sollte und wo jemand der nicht so fleißig ist auch gleich viel Geld kriegt wie die anderen und Frauen genausoviel Geld verdienen wie Männer etc.

Nur weil jemand nich besonders fähig im abstrakten Denken ist, bedeutet dies ja nicht, daß er "nicht brauchbar" wäre. Diese Menschen können z.B. hervorragende Handwerker sein, oder anderes vermögen. Ich bin überzeugt, daß jeder Mensch bestimmte, individuelle Fähigkeiten besitzt, deren Gesamtheit, wenn man keinen künstlichen Wertmaßstab anlegt, die Gesellschaft enorm bereichern kann.

Eine "linksanarchistische" Gesellschaft -wie ich sie befürworte - würde viel mehr die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten eines jeden einzelnen bestmöglich unterstützen.

Diese Unterstützung könnte dadurch vonstattengehen, daß jeder für den anderen arbeitet, also für die Gemeinschaft, und alle so voneinander profitieren.

Libertäre haben ja genau wie Linke die Vorstellung dass alle Menschen Gleichberechtigt und gleich viel wert sind, allerdings lehnen die Libertären die Egalitarismus stark ab sondern gehen eher in die Richtung dass man für alles was man macht verantwortlich ist und alle Abmachungen einhalten muss und alle Bereiche rein ökonomisch funktionieren.
Genau und was mir auch noch taufgefallen ist, die Art der Anarchie die Libertäre wollen unterscheidet sich grundlegend von der linken Anarchie.

Für mich bedeutet "libertär" anarchistisch. Die heutigen rechten "Libertären" haben sich den Begriff zu eigen gemacht, obwohl sie eigenlich nur extrem liberale Kapitalisten sind. Ihr "Anarchie"-Begriff wird von traditionellen "richtigen Anarchisten", wie mir, nicht anerkannt, eben weil er antiegalitär ist, und eine Gesellschaft des sozialen Krieges mit Privateigentum, vielen abhängigen Lohnarbeitern und Reichen, die über Privatarmeen zum Schutze ihres Eigentums verfügen, die er "Anarchie" nennt - für mich ist das "Anomie" -, also eine Art verschärften Kapitalismus, herbeiseht. Mit Freiheit hätte das alles nichts mehr zu tun.

Lisa20002  19.12.2020, 23:09
@Exarcheia789

"Danke für den Kommentar! In der Tat, wenn alle Menschen gleich viel wert sind, kann man auf das Konzept des "Wertes" welches erst durch Ungleichheiten entsteht, aber auch verzichten."

Ja eh, also ich als Libertäre (bzw. nach deiner Meinung liberale Kapitalistin) bin der Meinung dass Menschen gleiche Rechte haben sollten aber es ihre Verantwortung ist was sie daraus machen.

"Nur weil jemand nich besonders fähig im abstrakten Denken ist, bedeutet dies ja nicht, daß er "nicht brauchbar" wäre. Diese Menschen können z.B. hervorragende Handwerker sein, oder anderes vermögen. Ich bin überzeugt, daß jeder Mensch bestimmte, individuelle Fähigkeiten besitzt, deren Gesamtheit, wenn man keinen künstlichen Wertmaßstab anlegt, die Gesellschaft enorm bereichern kann."

In einem kapitalistischen System muss man seine Fähigkeiten bestmöglich zu Geld machen, der eine ist ein guter Handwerker und bastelt Tische die er verkauft, der andere ist ein guter Redner und gibt Rhedorikkurse und der dritte ist ein ein guter Sänger und dritt für Geld auf.

"Eine "linksanarchistische" Gesellschaft -wie ich sie befürworte - würde viel mehr die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten eines jeden einzelnen bestmöglich unterstützen.

Diese Unterstützung könnte dadurch vonstattengehen, daß jeder für den anderen arbeitet, also für die Gemeinschaft, und alle so voneinander profitieren."

Denkst du dass die das alle freiwillig selbstlos machen würden?

Falls ja wäre es super, aber ich denke nicht.

Ich denke Menschen arbeiten großteils nur für Geld oder unter Zwang, und da ist mir "für Geld" lieber.

Am besten wäre natürlich eine Gesellschaft wo jeder mit anderen teilt, aber jemanden dazu zu zwingen die Früchte seiner Arbeit mit anderen zu teilen fände ich daneben. In unserem System haben wir so hohe Steuern die teilweise so unsinnig verwendet werden (hohe Politikergehälter, sinnlose Bauvorhaben, teilweise versickert beim Militär sauviel etc.) und dazu ein derartig umfangreiches Sozialsystem dass kaum einer bereit ist darüber hinaus noch für die Allgemeinheit unentgeldlich zu arbeiten.

Libatitär heißt unabhängig und freiheitlich, autoritär heißt viele Regeln, die die Freiheit begrenzen. Elitär heißt angehörig einer gehobenen Klasse anzugehören, das kann auch ein Verhalten sein. Egalitär heißt gleichheitlich (französisch).