"Grüne Jugend": Erbschaftssteuer von 100 Prozent?
Auf dem Bundeskongress der "Grünen Jugend" wurde eine Erbschaftssteuer von 100 Prozent gefordert. Haltet Ihr das für eine gute Idee?
39 Stimmen
22 Antworten
Ist sicherlich ein interessanter Gedanke hin zu mehr Leistungsgerechtigkeit und auch, wie MarkusJaja schon anmerkte, nicht unbedingt "sozialistisch". Allerdings gibt es da in echt nochmal eine Schlupflöcher und Ausnahmen. So sollte in meinen Augen eine gewisse Obergrenze (sagen wir 1 Mio inkl. Sachwerte) existieren, besondere Familienerbstücke, "unteilbare" Dinge wie Grundstücke und Unternehmen sollten gesondert behandelt werden. Nur so könnten Familienbetriebe weitergeführt werden. Ein heute beliebter Trick, Erbschaftssteuern zu umgehen, ist, Privatvermögen als Betriebsvermögen zu erklären. Da gibt es einfach zu viele Schlupflöcher.
Auch aus liberaler Sicht ist es unverantwortlich, wie wenige Familien auf ewig sehr viel Geld, Macht und Einfluss bündeln, anstatt jedem die Möglichkeit zu bieten, durch Arbeit, unternehmerisches Geschick und eigene Erfindungen reich zu werden.
Andererseits müssten dafür viele andere Steuern drastisch sinken. Unternehmens- und Einkommensteuern etwa.
Nein.
Das wäre tatsächlich ungerecht. Wer für die Zukunft seiner Kinder vorsorgen kann und möchte, sollte das tun können.
Trotdzem muss der steten Vermögenskonzentration auf immer weniger Taschen Einhalt geboten werden. Deshalb lieber eine ordentlich gestaffelte Vermögenssteuer mit einem fairen Freibetrag. Kein Millionär muss deshalb diesen Status verlieren.
Das zwingt entweder zu investieren oder den Reichtum zu begrenzen.
Das ist total unsinnig und populistisch. Wer erbt, soll den gesamten Wert der Erbschaft versteuern und an den Staat zahlen? Dadurch wird jeder Mensch gezwungen, auf Ersparnisse zurückzugreifen und sich sein Erbe quasi zu erkaufen -- oder es wird quasi verpfändet (weil das Erbe nicht angetreten werden kann).
Dies würde ggf. zu hohen Verschuldungen z.B. bei Familienerbstücken führen.
Nur sehr reiche Leute würden sich bei wertvollen Gütern wie Wohnungen, Häusern oder Familienbetrieben etc. die Steuer leisten können und würden es ggf. nur dann tun, wenn die Erbschaft ihnen dauerhaft mehr Gewinn bringt. Kurioserweise wird dies dann die Wohlstandsschere noch viel stärker auseinanderbringen, weil "kleine Leute" durch Erbschaft keinen Wohlstand mehr anhäufen können, sondern nur die ganz Reichen. Vor diesem Hintergrund wäre es dann gleich gerechter, wenn es überhaupt keine Erbschaft geben und alles verpfändet werden würde, was ein Sterbender besitzt. Dann müssten natürlich aber auch wertvolle Schenkungen abgeschafft werden...
Irre Vorstellungen der "Jugend" - die sind deshalb auch Jugend und noch nicht bei der eigentlichen Mutterpartei.
Zwar stimmt es, dass viel Ungerechtigkeit dadurch entsteht, dass Reiche an ihre Kinder weiter vererben - und für andere es immer schwerer wird, reich zu werden. (Wenn der Reichtum sich konzentriert. Früher im Mittelalter konnte man sich noch irgendwo ein Stück Land suchen, heut ist alles verteilt und es werden immer weniger die immer mehr haben.)
Und auch durch mehrere Erben kann das schon schwierig werden, wenn Betriebe da sind.
Aber: Gerade für Familienbetriebe (und eben auch die Arbeitsplätze dort!) ist es wichtig, dass sowas vererbt und dann erhalten werden kann.
Wer soll das verwalten, bei 100 Prozent Erbschaftssteuer? Der Staat? Oder zerschlagen? (Dann meckern die alle wieder weil Hartz IV angeblich nicht reicht, wenn mehr Arbeitslose dadurch entstehen.)
Sinnvoller: Die Einkommen gerne höher besteuern. Das was aus dem Erbe gezogen wird (früher hatte man noch Kapitalerträge, als es positive Zinsen gab) ... bei Betrieben eben Einkünfte die am Ende an den/die Inhaber gehen.
Bin dagegen da man meiner Meinung nach die Freiheit haben soll zu entscheiden wer das Geld bekommen sollte.