Was haltet ihr von Menschen die einfach eine Ausbildung durchziehen die nicht zu einem passt?
Zenarium:
- lustlos und motivationslos zur Arbeit
- jeden morgen Bauchschmerzen und weinen weil man wieder auf die Arbeit muss
- Der Tag gestaltet sich lang und wird immer länger und länger
- Man schaut ständig auf die Uhr
- wird ausgenutzt und schiebt viele Überstunden, natürlich unbezahlt und ohne Freizeitausgleich
- man kann abends nicht abschalten, da man bereits wieder an den nächsten Tag denkt?
Sollte jemand solch eine Ausbildung lieber abbechen, bevor er/sie sich ganz kaputt macht.
15 Antworten
Du lebst nur einmal und deine Lebenszeit ist immer das wichtigste.
Wenn du weißt, du möchtest eigentlich in einem anderen Beruf später arbeiten, was nützt dir dann deine Ausbildung?
Dein Lebenslauf kannst du auch anderweitig füllen. Geld lässt sich immer mehr verdienen. Dein Arbeitswillen strahlst du aus , wenn du etwas anderes möchtest dann folge dem Willen auch.
Lass dir nichts einreden, du wirst am Ende deines Lebens bereuen dass du deine Zeit vergeudet hast.
Ich bin eigentlich eher dafür, Dinge durchzuziehen. Man wächst an solchen Situationen auch. Später freut man sich dann, dass man es geschafft hat.
Wer sagt denn, dass es woanders besser ist. Und wenn man ständig alles abbricht... das macht sich im Lebenslauf nicht besonders gut. Personalchefs finden die Aussage "da hat es mir nicht gefallen und alle waren gemein zu mir" nicht besonders prickelnd.
Das weiß man doch nach ein paar Wochen Ausbildungszeit noch gar nicht. Dann wird es immer heißen, warum man sich denn nicht vorher gründlich über das Für und Wider dieses Berufs informiert hat.
Und wenn man schon weiter ist, dann ist es doch erst recht blöd, abzubrechen, nachdem man es schon so weit geschafft hat.
Sehe ich ähnlich.
Zudem nur die Überschrift ein kleiner Hinweis darauf sein könnte, dass der Beruf nicht zu einem passt.
Letztlich sagt sie aber nichts aus, nur, dass die Ausbildung nicht passend empfunden wird, mit einer Auflistung, was negativ ist.
Ob der ganze Beruf ungeeignet ist, geht eigentlich nicht hervor.
Ich bin auch eher dafür, etwas durchzuziehen. Aber ich sehe auch, dass manche Situationen psychisch stark belastend sein können. Das habe ich dieses Jahr an meinem Beruf gesehen und ihn eben gekündigt. Es gibt zuviele Kollegen, die das bis zur Rente durchziehen, sich kaputt machen und dann eben körperlich und geistig kaputt als frustrierte, verhärmte Menschen in Rente gehen. Das will ich nicht.
Ähnlich sehe ich es für eine Ausbildung.
Dennoch vertrete ich auch die Meinung, es mindestens zu probieren und den Versuch zu starten, in der Ausbildung etwas an der Situation zu ändern. Reden hat hier schon oft geholfen.
Und auch Ausbildungen sind an Reglements gebunden, das heißt, man kann Azubis nicht so einfach Überstunden aufbrummen und keinen Augleich (ob nun finanziell oder in der Freizeit) schaffen. Das ist verboten. Und dagegen kann man vorgehen, auch als Azubi.
Ich hatte das Problem bei meiner ungewollten Erstausbildung. Wurde zu der BaE damals ohne Grund gezwungen (war noch ein Platz frei) und mir wurde angedroht alles zu sperren was ich hatte wie Kindergeld und Taschengeld für die Maßnahme. Hatte damals leider nur Hauptschule und noch keine Mittlere Reife und dadurch meine Wunschausbildung nicht bekommen. Hatte gehofft, dass sie mich kündigen wegen der hohen Fehlzeiten wegen Krankenhaus, aber weit gefehlt. Die haben mich bis zum bitteren Schluss durchgeschleift. Sogar die IHK hat mich mit den hohen Fehlzeiten sogar zugelassen.
und was ist dein Problem? Du hast keine andere Ausbildung bekommen. Daher sollte man die einzige Möglichkeit doch wohl nutzen...
Nichts, nur erinnere ich mich immer noch daran zurück.
Anscheinend stimmt der Satz "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", den ich seit Jahrzehnten kenne, immer noch.
Ich denke, wer eine Ausbildungsstelle hat, sollte diese erst einmal mit Abschluss beenden. Von Träumen wird kein Mensch satt. Danach, aus einem gesicherten Berufseinkommen heraus, kann sich derjenige orientieren und evtl. auch so weiterbilden, dass er die nächsten Möglichkeiten anstreben kann. Natürlich hat derjenige durch seinen erlernten und ausgeübten Beruf vorher ein ausreichendes finanzielles Polster angespart, um sich solche Dinge leisten zu können.
Ja die gilt immer noch. Trotzdem wird heute viel mehr abgebrochen als früher. Die heutige Jugend scheint es wie wir früher nicht mehr so ernst zu nehmen.
Ich wurde auch so erzogen, was ich angefangen habe, auch durchzuziehen. Egal ob es passt. Ja das hatte ich auch getan. Aber wie und mit welchem Ergebnis, ist eine andere Sache.
Ansparen konnte ich nichts, da ich kaum was bekam in der Ausbildung. Leider! Musste monatlich sogar ja was von meinem ersparten nehmen, um überhaupt dorthin zu kommen. Aber das war damals, erinnert mich nur immer wieder.
Dann hättest Du nach der Ausbildung weiter arbeiten müssen, um Deine Wünsche zu erfüllen. Zur Not mit einem zweiten Job.
Ich sehe aber das Problem nicht, dass Du Dich heute noch mit diesem jahrzehntealten Vorgang hier zu einer Frage aufrappelst. Warum? Es ist kein aktuelles Problem.
Ich hatte damals nichts mehr bekommen, egal wo. Hatte nach der BaE null Berufserfahrung und für den Kooperationsbetrieb war ich kostenlose Arbeitskraft. Als es nach der Ausbildung ans Bezahlen ging, gaben sie mir einen Arschtritt.
Drittens darf ich den Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben.
Als es nach der Ausbildung ans Bezahlen ging, gaben sie mir
Ja und? Dann versteife ich micht nicht darauf, was ich nicht habe und derzeit nicht erreichen kann. Dann gebe ich Gas und suche mir was machbar ist. Hauptsache ich stehe erst einmal auf eigenen Füssen. Die wenigsten Berufstätigen üben bis zum Ende des Arbeitslebens den Beruf aus, den sie mal erlernt haben.
Aber noch nach Jahrzehnten meinen verpassten Möglichkeiten hinterhertrauern, ist wohl nicht die richtige Einstellung.
Da ist doch eigenes Losgehen und Selbstverantwortung zum Ausüben irgendeiner Tätigkeit gefragt.
Drittens darf ich den Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben.
Und wieder: Ja und? Meinst du andere Menschen hätten aus gesundheitlichen Gründen keine Einschränkungen? Es sind doch wohl die wenigsten, die von Berufsanfang an auf eine Erwerbsminderungsrente zusteuern.
Welchen Beruf hast du denn erlernt und welche gesundheitlichen Gründe sprechen jetzt dagegen? Hast du leider nicht geschrieben.
Sagen wir es so:
Toll finde ich es, eine Ausbildung überhaupt durchzuziehen und zu beenden. Das zeigt, dass derjenige Durchhaltevermögen hat und an einem Abschluss interessiert ist.
Schade ist jedoch, wenn jemand eine Ausbildung macht, die ihm nicht gefällt. Ich meine, jede Ausbildung, jedes Studium, jede Weiterbildung etc. hat Tage drin, die man negativ empfindet.
Aber wenn man die ganze Ausbildung nicht wirklich mag, dann ist schon die Frage da, wie es dazu kommen konnte.
Hat man keine Ausbildung gefunden, die zu einem passt? Wurde man in den Job hineingezwungen, was es heute immer noch gibt? War es aus Not, weil man sonst ohne Job dagestanden wäre?
Letztlich verstehe ich es, wenn man bspw. im ersten Lehrjahr eine Ausbildung abbricht und eine andere beginnt.
Aber je weiter die Ausbildung fortschreitet, desto eher bin ich dafür, diese zu beenden, auch wenn sie einem nicht gefällt. Ein Abschluss ist immer noch ein Abschluss.
Und leider wird heute viel zu sehr auf die beruflichen "Leistungen" geschaut, das heißt, es können im Einstellungsgespräch unbequeme Fragen auftauchen, wenn man spät abbricht.
Wenn man jedoch jeden Tag weinen muss und Bauchschmerzen hat, sollte man vielleicht mal eruieren, woran es liegt...an der Ausbildung an sich? An den Mit-Azubis? An was liegt es?
Letztlich kann auch helfen, einfach emotional abzuschalten. Was schwierig, aber nicht unmöglich ist.
Ich hatte in meiner Ausbildung auch sehr schwarze Tage, zudem ich von den Kollegen, auch gerne mal "gefoppt" (heute würde man Mobbing dazu sagen) wurde, teilweise sehr harsch und verletzend.
Dennoch habe ich es durchgezogen und bis dieses Jahr in dem Beruf lange Jahre gearbeitet.
Aber wenn es dir wirklich nicht gefällt und du noch weitestgehend am Anfang der Ausbildung bist: Brich' ab. Es hat eigentlich keinen Sinn, sich fertig zu machen.
Auch wenn ich sage: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Ein wenig Biss muss man beweisen.
Ich bin dafür, dass Aufgaben erledigt werden. Das Leben geht nicht immer nur nach den Wünschen. Ich muss mich dem schon stellen. Nach der Ausbildung kann ich mich dann immer noch nach etwas anderem umsehen und versuchen einen anderen Beruf zu erlernen.
Suchen kann ich natürlich auch schon während der Ausbildung und diese ggf. auch abbrechen, aber nur zuhause rum sitzen oder ein Praktikum zu machen ist keine Lösung und bringt dich auch nicht weiter.
Mit einer abgeschlossen Ausbildung kannst du etwas vorweisen.
Ja und nur deswegen habe ich es auch durchgezogen gehabt, sonst hätte ich von vorneherein gesagt tschüss, ich mache mich nicht kaputt. Aber ich wurde anders erzogen. Was man anfängt zieht man auch durch.
Es geht um den Beruf der komplett nicht für einen geeignet ist.