Was bedeutet bei Gebrauchtwagenanzeigen: "Probefahrt mit anschließendem Werkstattbesuch erwünscht"?
Wenn ich mich für ein Auto interessiere mache ich eine Probefahrt. Vom Ergebnis dieser ist meine Kaufentscheidung abhängig. Ich kann auch selbst im eigenen Interesse das Teil von der Werkstatt meines Vertrauens checken lassen. Warum wünscht das der Verkäufer? Er kann doch selbst bevor er das Fahrzeug inseriert von seiner Werkstatt ckecken lassen und die HU machen lassen. Will der Verkäufer, der in diesen Fällen meistens ein Autohändler ist, für Probefahrten Kosten erheben? Ich habe es selbst erlebt, dass ein Gebrauchtautohändler 70 Eu für eine Probefahrt haben wollte, was er eventuell mit dem Kaufpreis verrechnet. Da fühle ich mich unter Druck gesetzt.
7 Antworten
Was bedeutet bei Gebrauchtwagenanzeigen: "Probefahrt mit anschließendem Werkstattbesuch erwünscht"?
Was erst einmal freundlich klingt und auch durchaus so gemeint sein könnte, kann auch ein ziemlicher cleverer Schachzug sein, der Dich im Falle eines Defektes im Rahmen der Sachmängelhaftung ziemlich alt aussehen lassen kann.
Ich habe es selbst erlebt, dass ein Gebrauchtautohändler 70 Eu für eine Probefahrt haben wollte, was er eventuell mit dem Kaufpreis verrechnet.
Pauschale Kosten für eine Probefahrt sind schon recht seltsam, aber auch nicht merkwürdig.
Ich käme zum Beispiel nicht im wildesten Traum auf die Idee, Probefahrern auch noch den Kraftstoff zur Verfügung zu stellen. Als Verkäufer hat man in der Regel im Falle des Nichtverkaufes nach der Probefahrt wieder Arbeit, die ja auch nicht unentgeltlich erbracht werden muss.
Da fühle ich mich unter Druck gesetzt.
Das ist Dein persönliches Problem.
"Godlikegenius", du hast den Finger genau dort, wo es auch bei mir weh tut.
Weiss ich.
Denn ich bin Gebrauchtwagenhändler. Ich verkaufe auch mit Tricks. Allerdings kann ich besser formulieren als diese merkwürdige Floskel. Kaufe mir ein Auto ab und ich ziehe Dich über den Tisch, so dass Du davon gar nichts mitbekommst und Du auch noch gute Laune hast. Versprochen!
Dann weißt du was mit dem Wagen los ist, und er auch. So gibts später keine Unstimmigkeiten. So wird es für den Käufer schwieriger, neue Mängel dem Verkäufer als schon vorhandene anzulasten. So wegen abzocke...
er will dir nur die Option geben, das du das machst, aber es muss ja nicht sein
damit will er ausdrücken, das er nichts zu verbergen hat und das Auto in einem super zustand ist
Klingt plausibel. Danke!
Ich sehe es so, dass der Anbieter es dir, bzw. einem Interessenten, freistellt, das Fahrzeug probezufahren und in einer Werkstatt auf Mängel anschauen zu lassen (ohne dass das als 'beleidigendes Misstrauen' ausgelegt wird).
Das mit dem "beleidigendem Misstrauen" überzeugt mich. :-)
Das bedeutet "Ich kenne die Mängel meines Autos ganz genau, weiß aber, dass du das sowieso nicht machst und deswegen nach dem Kauf am A(r)sch sein wirst."
Kurz und treffend in einem Satz. :-)
Der angenommen Fall: Ich bin dem "Wunsch" des Händlers nicht nachgekommen und es ist jetzt mein Bier, wenn ein Mangel übersehen wurde. Das kann im Erstfall mindestens dumme Diskussionen geben. Ist aber nicht unbedingt ein Argument, um aus der Haftung zu kommen. Die von mir erfragte Floskel findet man wortwörtlich in vielen Anzeigen verschiedener Anbieter. Das erweckt in mir den Eindruck eines juristischen Schachzuges. "Godlikegenius", du hast den Finger genau dort, wo es auch bei mir weh tut.