Was bedeutet " er setzte angemessene Prioritäten " im Arbeitszeugnis?
Komische Formulierung im Arbeitszeugnis lässt mich aufhorchen. ...er setzte angemessene Prioritäten und arbeitete strukturiert. bedeutet das Mangelhaft....?
6 Antworten
Leider muss ich mich den Vorrednern anschließen, dass dieses Zeugnis eher einen sehr mäßigen Eindruck deiner Arbeitsleistung hinterlässt…
Wenn jemand dieses Zeugnis liest, der Ahnung von diesen Formulierungen hat, wird er nicht unbedingt dich für ein Einstellungsgespräch einladen… ☹️
Ich meine deine Arbeitsleistung kannst nur du einschätzen, aber wenn du davon überzeugt bist einen super Job gemacht zu haben, solltest du möglicherweise noch einen Juristen zu Rate ziehen, der kann zum einen Dein Zeugnis fachlich korrekt auslegen und zum andern Einspruch gegen bestimmte Formulierung einlegen, notfalls vor Gericht… Man muss es sich auf dem heutigen Arbeitsmarkt nicht schwerer machen als nötig!
T3Fahrer
Grob orientierend kannst du bei deinem Zeugnis ist schon mal anschauen was im Argen liegt: in einem solchen Arbeitszeugnis müssen Arbeitsleistungen immer mit der höchsten Steigerungsform beschrieben werden, also "beste Arbeitsergebnisse", "exzellente Teamfähigkeit" etc. Schwierig wird es schon bei "größter Genauigkeit", d.h. lahm .
"Angemessen" ist leider ein Ausdruck für schlecht, mangelhaft.
In Zeugnissen wird immer so formuliert, dass es toll klingt, aber wer sie richtig lesen kann, weiß, was sich dahinter verbirgt.
Wäre er wirklich gut gewesen, hätte da gestanden: "sehr gut" oder "sogar hervorragend".
ganz genau so schaut es aus. Man darf die Worte in einer Beurteilung nicht wörtlich nehmen. Es gibt sogar einen Katalog dafür
Das heißt soviel wie: Er hat permanent irgend was anderes gemacht (Handy rumspielen, Kaffee trinken...) anstatt zu arbeiten.
Das habe ich im Duden gefunden vielleicht hift das bessern http://www.duden.de/rechtschreibung/angemessenen
Ich würde dir Raten das Wort "angemessen" und die Bedeutung zu googlen. Dann hast du deine Antwort hör nicht auf manch Leute hier vertrau mir.
"er setzte angemessene Prioritäte" in einem zeugnis bedeutet in etwa: Er war zwar anwesend und hat gearbeitet aber er war nicht wirklich angetan von der Arbeit und hat dementsprechend seine Prioritäten gesetzt.
Hast Du mal entsprechenden Link?
Ich habe es versucht zu googeln doch nichts eindeutiges gefunden: In einem anderem Forum wurde es als ausreichend bezeichnet aber das war halt eben auch nur ein Forum.
Persönlich sehe ich es auch eher negativ.
Vielen Dank.
"Angemessen" ist nicht mangelhaft.
"Angemessen" ist meiner Meinung nach gut.
Einen einzelnen Satz, der zudem aus dem Zusammenhang gerissen ist, zu bewerten, macht nicht den geringsten Sinn.
Entscheidend ist immer das gesamte Zeugnis und der Kontext, der sich daraus ergibt. Deshalb muss man es für eine seriöse Bewertung komplett, im originalen Wortlaut, von der Überschrift bis zur Datierung kennen. Von Bedeutung ist außerdem nicht nur das, was da geschrieben steht, sondern auch das, was (bewusst) ausgelassen wurde. Auch vermeintliche Rechtschreib- und Grammatikfehler können wertvolle Hinweise liefern, genau so wie der Schreibstil.
Alles andere ist nicht mehr als Kaffeesatzleserei.
Ich befürchte, dass in diesem Zeugnis noch mehr Minen versteckt sind, die du nur noch nicht bemerkt hast.
Also: Willst du eine vernünftige Einschätzung, stell bitte das Zeugnis als Ganzes hier ein.
Okay, werde ich machen.Dank dir.
Mein Arbeitszeugnis
Erster Absatz steht mein Name,
wann als was beigetreten.
Zweiter Absatz steht die
Vorstellung und das Kerngeschäft der Firma
Dritter Absatz: Auflistung
der Aufgaben
Dann Text:
Wir haben ihn als einen teamfähigen und verantwortungsbewussten Mitarbeiter mit guten Leistungen kennen gelernt, der die Fülle seiner Aufgaben zu unserer Zufriedenheit erledigte. Er identifizierte sich mit seinen Aufgaben und erfüllte sie selbstständig mit hohem Einsatz, Ausdauer und Konzentration.
Er setzte angemessene Prioritäten und arbeitete strukturiert. Er verfügte über gute organisatorische Fähigkeiten und zeichnete sich durch eine schnelle Auffassungsgabe und eine sehr hohe Belastbarkeit aus. Auch unter zeitlichem Druck behielt er den Überblick über seinen Aufgabenbereich.
Seine Führung und sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kunden und Kollegen waren stets einwandfrei.
Auf Grund seines immer sachlichen und freundlichen Verhaltens wurde er als Kollege und Mitarbeiter gleichermaßen geschätzt und anerkannt.
Er verlässt unser Unternehmen zum heutigen Tag. Wir danken ihm für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Berufs-und Lebensweg alles Gute und viel Erfolg.
Ort, Datum
Firma
Unterschrift des Ausstellers
- Erster Absatz steht mein Name,
wann als was beigetreten. - Zweiter Absatz steht die
Vorstellung und das Kerngeschäft der Firma - Dritter Absatz: Auflistung
der Aufgaben
Auch diese Angaben sind für die Bewertung wichtig. Wobei selbstverständlich personenbezogene Daten und der Name des Unternehmens anonymisiert sein sollten.
Fällt der Tag des Ausscheidens auf ein Monatsende?
Ist das Datum des Zeugnisses identisch mit dem letzten Tag des Arbeitsverhältnisses?
Also bei den drei Absätzen kann selbst ich keine Auffälligkeiten erkennen und möchte dass nicht öffentlich machen. Auch nicht anonymisiert. Ich hoffe das ist nicht schlimm.
Der Tag des Ausscheidens fällt auf ein Monatsende und das Datum des Zeugnisses ist identisch mit dem letzten Tag des Arbeitsverhältnisses.
Also bei den drei Absätzen kann selbst ich keine Auffälligkeiten erkennen
Das mag sein. Aber als Laie kann man sich da auch gewaltig täuschen.
möchte dass nicht öffentlich machen. Auch nicht anonymisiert
Die Entscheidung darüber liegt selbstverständlich bei dir alleine.
Ich hoffe das ist nicht schlimm
Es ist zumindest hinderlich bei der Auswertung des Zeugnisses. Das Zeugnis eines Arbeitnehmers mit hoher Position und entsprechender Verantwortung bzw. Anforderungen sieht nun mal anders aus als das einer Putzhilfe (etwas überspitzt ausgedrückt). Außerdem lässt die Art, die Reihung und die Ausformulierung der Zuständigkeiten schon einige Rückschlüsse auf die Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten des Arbeitnehmers zu. Das erleichtert die Interpretation des "Leistungsteils" und des Sozialverhaltens sehr.
Vielleicht kannst du ja wenigstens
- die Branche
- die Betriebsgröße (Konzern, mittelständisches Unternehmen, Handwerksbetrieb)
- den ausgeübten Beruf und
- die Beschäftigungsdauer
nennen.
Eines scheint sich jetzt schon abzuzeichnen: Es ist kein gutes, ja nicht einmal ein durchschnittliches Zeugnis, das dir da ausgestellt wird.
Dank dir, aber ich werde dieses Zeugnis nicht als weitere Bewerbung nutzen, denn wie du sagst: nich so geil. Aber ich bin froh niiiieee wieder dort arbeiten zu müssen oder zu wollen. Nie mehr Personaldisponent!!!! Als Gutmensch ist man da falsch aufgehoben. Dank dir für deine super Antworten.
Bist du dir da sicher...? Das kann ja doch gar nicht sein....!