Darf mein Ex - Arbeitgeber ein Arbeitszeugnis aus dem Internet Kopieren?
Ich habe heute mein Arbeitszeugnis bekommen und musste nach kurzer Recherche festellen, dass das Zeugnis 1:1 von der Webseite "Arbeitszeugnis.de" Kopiert wurde:
*Wir erlebten ihn als motivierten Mitarbeiter, der persönliche Belange zurückstellte und sich durch ein großes Pflichtbewusstsein und seine kundenorientierte Einstellung auszeichnete. Sein Aufgabengebiet bewältigte er sicher, auch unter erschwerten Arbeitsbedingungen.
Herr Schmidt verfügte über ein umfangreiches und fundiertes Fachwissen sowie eine wertvolle Berufserfahrung. Durch regelmäßige interne und externe Weiterbildung aktualisiert er seine Kenntnisse kontinuierlich und setzte sie erfolgreich in die tägliche Praxis um.
Herr Schmidt erledigte seine Aufgaben sachgemäß und zeigte dabei die erforderliche Effizienz und Sorgfalt. Die Arbeitsmenge und das Arbeitstempo lagen über unseren Erwartungen. __ Herr Schmidt hat seine Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt.
Bei Kollegen und Vorgesetzten war er anerkannt. Auch sein Auftreten gegenüber unseren Kunden und Geschäftsfreunden war nicht zu beanstanden.
Herr Schmidt verlässt uns zum 31.12.2012. Wir danken ihm für seine guten Leistungen und wünschen Herrn Schmidt für die Zukunft beruflich und privat alles Gute. Wir wünschen Herrn Schmidt für den weiteren Berufsweg viel Erfolg.*
Darunter ein Hinweis:
Das Beispiel-Zeugnis enthält und erläutert die typischen Auffälligkeiten und Mängel von Arbeitszeugnissen im genannten Berufsbild. Bitte verwenden Sie die Formulierungen nicht für ein eigenes Zeugnis und beachten die jeweils eingeblendeten Kritikpunkte.**
(Quelle: Arbeitszeugnis.de)
Jetzt zu meiner Frage:
Darf das der Arbeitgeber? Was hält ihr davon? Mit welcher Note wäre das Zeugnis zu bewerten?
7 Antworten
Darf das der Arbeitgeber?
Grundsätzlich ja, sofern die Angaben zu
- Person
- Firma
- Beruf
- Tätigkeitsfeld/Aufgaben
- Zeitraum
stimmen und Leistung/Verhalten zutreffend beschrieben und bewertet sind.
Mit welcher Note wäre das Zeugnis zu bewerten?
So, wie es hier (als Fragment) vorliegt, lässt es sich auch nur halbwegs seriös gar nicht bewerten.
Er darf es. Und so lange du findest, dass die im Zeugnis angesprochenen Punkte zutreffen und für dich positiv genug sind, dann spricht auch nicht viel dagegen.
Ein Arbeitszeugnis muss übrigens immer wohlwollend geschrieben werden, selbst dann wenn der (ehemalige) Arbeitnehmer keine Hilfe war.
Die Beste Note erkennt man immer an doppelten Positivnennungen. Sowas wie "Herr Schmidt war immer sehr ordentlich bei seiner Tätigkeit". Hierbei die Worte "sehr" und "immer" betrachten.
Die nächste Note wäre dann nur noch eins davon; "Herr Schmidt war immer/sehr ordentlich bei seiner Tätigkeit".
Die darauffolgende Note lässt beides weg; "Herr Schmidt war ordentlich bei seiner Tätigkeit".
Ab da wird es schwieriger, weil man das "ordentlich" etwas einschränken muss.
Du hast allerdings auch das Recht auf ein Zeugnis, was deinen tatsächlichen Stand beschreibt. Du kannst den Arbeitgeber dazu auffordern, die Punkte, die dir missfallen, zu ändern. Das trifft natürlich nur zu, wenn die Änderungen auch der Wahrheit entsprechen.
Aber vielleicht könnt ihr das durchlesen und schreiben was ihr davon hält...
Ich wüsste nicht, wozu das nütze sein sollte.
Stell lieber dein komplettes Zeugnis (anonymisiert) hier ein, denn darum geht es doch und nicht um irgendein fiktives Zeugnis in einem Internetratgeber.
Wie gesagt, mein Zeugnis ist 1:1 gleich mit diesen Musterzeugnis. Der Name hat mein Arbeitgeber geändert.
mein Zeugnis ist 1:1 gleich mit diesen Musterzeugnis.
Wenn das stimmt, fehlen ja die Angaben zu
- Firma
- Beruf
- Tätigkeitsfeld/Aufgaben
- Zeitraum
Ohne die ist das Zeugnis unvollständig.
"Herr Schmidt war immer sehr ordentlich bei seiner Tätigkeit"
Wenn das nicht noch positiv ausgeweitet wird, bedeutet es lediglich "Pedant" und "Schnecke".
Solange das Arbeitszeugnis gut ausfällt muss man ja nichts zu meckern haben oder? Finde das Zeugnis sehr positiv.
Finde das Zeugnis sehr positiv.
Optimist.....
Pessimist... jeder hat wohl ein Recht auf eine eigene Meinung?
Tja, dann unterscheiden wir uns nicht nur in der Meinung, sondern auch in der Sachkenntnis.
das macht auch uns Menschen aus, dass jeder seine eigene Meinung hat und manche Sachkenntnis über etwas haben und andere wiederum nicht. wäre ja langweilig wenn jeder gleich wäre ;)
Duc:
Dein AG kann sich bedienen
eines Formularbuchs, eines Musters aus dem Internet, der Hilfe eines Fachkundigen oder seiner eigenen Formulierungskunst.
Der Inhalt des Zeugnisses muss jedoch stimmen.
Dem versierten Leser fällt jedoch auf, dass er sich eines typ. Musters bedient hat.
Ich finde es erbärmlich seitens des AG, aber es spricht rechtlich nichts dagegen.
Ich habe vergessen zu schreiben, dass das Zeugnis auf der Homepage an manchen Textpassagen markiert wurde. Die Erklärungen haben mich sehr verunsichert, ins Negative... Aber vielleicht könnt ihr das durchlesen und schreiben was ihr davon hält...
Hier der Link
http://www.arbeitszeugnis.de/Arbeitszeugnis-Muster.php?profilid=160&profilname=arbeitszeugnis-muster-monteur-monteurin