Warum sind Tageszeitungen so groß?
Warum sind Tageszeitungen so GROSSFORMATIG, daß die Schlagzeile "Juristen vergewaltigen Unfallopfer im Gerichtssaal!" mit roter Marmelade unterstrichen ist und Angela Merkel stolz darauf, das Eigelb meiner Tischnachbarin im Gesicht zu haben ...?
Soll mit dem superdünnen, vielleicht nur großformatig bedruckbaren Schwachlastpapier englisches Toilettenfeeling beim deutschen Frühstück entstehen? Oder halten Journalisten das, was Politiker zwischen Sesselzurechtrücken und Wahlkrämpfen von sich geben beim Verteilen all der Fehlentwicklungen auf unsere Schultern, die aus dem Versagen der Justiz entstehen, für so bedeutsam, daß Zeitungen nicht gefälliger daherkommen können ...?
Danke!
5 Antworten
Tageszeitungen sind so groß wie sie sind, weil sie - und du kannst davon ausgehen, dass das marketingtechnisch regelmäßig überprüft wird - dem Verlag in dem Format zumindest mittelfristig einen größeren Gewinn bzw.einen kleineren Verlust versprechen als Zeitungen eines anderen Formats.
Ich bin ja lernbereit wenn Pat (Traktor) und Pattachon (Sajonara) ihre kämpferischen und manchmal sogar klassenkämpferischen Thesen unter die Leute bringen. Wo also liegt mein Denkfehler?
Die geläufigen Zeitungsformate sind in der Tat wenig komfortabel, besonders für den Leser auf windiger Parkbank. Aus drucktechnischen Gründen entstehen bei kleinformatigen Zeitungen höhere Kosten, die von den Lesern selten übernommen werden. Wer will sich schon jeden Tag zwecks aktueller Nachrichtenversorgung ein gebundenes Taschenbuch leisten?
Also ich würde gerne für eine Zeitung, die jetzt im A2-Format vor mir liegt, im A3-Format haben, die ich auf A4-Format falten kann und auf A2-Format aufschlagen kann, um auf 2 Seiten doe große Welt zu überblicken. Taschenbücher sind ja auch noch etwas solider verarbeitet, sodaß sie im Notfall dazu dienen, zu kurze Tischbeine auszugleichen.
Das Format der Deutschen Tageszeitungen entspricht einem Standardformat und richtet sich nach Druck- und Papierkosten und Verkaufspreis der einzelnen Zeitung.
Ein kleineres Format, wie bei den Zeitschriften, würde weitaus höhere Druck- und Papierkosten erfordern und damit auch den Zeitungspreis in die Höhe treiben. Damit ginge die Konkurrenzfähigkeit verloren und die Wirtschaftlichkeit wäre in Frage gestellt.
Danke, MarcSu, leuchtet mir ein, aber macht das tatsächlich so viel aus? Nachdem es ja auch schon einige gibt, die handliche Formate verkaufen, sind meine Kosten als Abnehmer möglicherweise höher, wenn ich öfter frische Marmelade zugeben muß und meiner Tischnachbarin ein neues Ei spendieren darf ... Kannst Du Größenordnungen angeben? Es wäre ja schon toll, wenn mehr Zeitungen auf A3 erscheinen würden, oder?
Jawoll! Weil Traktor sich beim frühstücken mit Ei und Marmelade bekleckert, werden deutsche Zeitungsverleger jetzt ihre Formate ändern. Bei dieser Logik wird sich selbst Axel Springer überwältigt im Grab herumdrehen.
Zum Glück ist Axel selig hart im Nehmen. ;-D
Es gibt aber MEHRERE Standard-Formate!
Entschudligung, aber es interessiert hier niemanden, daß hier vielleicht 5% der erhältlichen Formate vom Standardformat abweichen. Die Frage war, wie es zum weitverbreiteten GROSSFORMAT kam und warum das immernoch standard ist.
Traktor, so beschränkt kann doch nun niemand sein. Es gibt nicht nur ein Großformat, das der Standard wäre. Deine Behauptung ist schlichtweg falsch. Es gibt ca. zehn verschiedene Großformate, die ganz und gar nicht alle ähnlich sind. Was Dir bewusst wäre, wenn Du beispielsweise mal die FAZ neben die Braunschweiger Zeitung legen würdest... Und schon deswegen ist Deine Frage letztlich hirnlos. Vielleicht solltest Du mal aus Deiner kleinbürgerllichen Routine ausbrechen und den Blick über Tellerrand und Frühstücksei hinaus wagen; und dann wirst Du erstaunt feststellen, dass es ca. 20 unterschiedliche Zeitungsformate gibt; lediglich rund die Hälfte davon gehört zu den Großformaten. Und warum sollte man das Format ändern? Den meisten Zeitungslesern geht's um Inhalte, nicht um Formate. Aber manch einer achtet eben nur auf Äußerlichkeiten...
MIt Deiner (abstoßend selbstverliebt formulierten) Frage beweist Du eigentlich nur, dass Du von der Zeitungslandschaft keine Ahnung hast und ziemlich ignorant bist. Fakt ist: Tageszeitungen gibt es in zahlreichen verschiedenen Formaten. Zu den gängigen Kleinformaten gehören u.a. das Tabloid-Format und das halbe Berliner Format. Wer schon mal 'was von "Welt Kompakt", "Hamburger Morgenpost" oder "Berliner Kurier" gehört hat, der ist sich darüber im Klaren, dass es kleinformatige Zeitungen gibt.
Und das hättest Du auch in Sekundenschnelle googeln können. Sonderlich helle scheinst Du nicht zu sein, wenn Du darauf nicht alleine gekommen bist...
DH!
Ich hatte nicht danach gefragt, ob es auch KLEINFORMATIGE Tageszeitungen gibt. Das weiß ich selbst, da muß ich nicht mal Familie Google bemühen. Ich fragte nach dem Grund für den nach wie vor weitaus größeren Teil der Tageszeitungen, die so groß sind, daß sie beim Frühstücken einen großen Teil des Tisches abdecken und z. B. das Marmeladeschälchen oder das Frühstücksei zudecken.
Mir war schon klar, daß ich hier auch ein paar Superschlaue drankriege, mir nicht zu antworten und sich zu echauffieren, die sich gegenseitig ihre Daumen zeigen aber auch nichts mehr dagegen tun können, daß sie am Wesentlichen vorbeigelesen haben, um ein paar Punkte zu kassieren.
Die wichtigsten Gründe waren Dir schon genannt worden, deswegen hatte ich sie nicht nochmal wiederholt: Druck- und Papierkosten nämlich. Je kleiner das Format, desto höher die Kosten. Dazu versucht man, auf der Titelseite überm sogenannten Bruch möglichst viele relevante Themen augenfällig anzureißen, um die Käuferschaft anzulocken. Und aus Gründen der Lesegefälligkeit sind fünf bis sieben Spalten pro Seite üblich, nur bekommt man die im von Dir offenbar bevorzugten Fix-und-Foxi-Format nun mal nicht unter. Auch wirken gewisse Optiken (so nennt der Zeitungsmacher die Bebilderung) im Großformat besser.
Und schließlich: Wenn Du zu ungeschickt bist, ohne Unfall eine Zeitung am Frühstückstisch zu lesen, dann solltest Du entweder einen Origamikurs für Anfänger belegen, in dem Du lernst, wie man Papier geschickt faltet, oder Du solltest auf Multitasking verzichten, bis Deine Koordination das Niveau eines durchschnittlichen Drittklässlers erreicht hat und keine Marmeladeunfälle mehr zu befürchten sind.
(Und wenn eine Tageszeitung bei Dir den gesamten Tisch abdeckt, dann solltest Du bedauernswerter Mensch Dich eventuell auch mal nach einem größeren Tisch umsehen... ist ja bald wieder Weihnachten.)
Da ist wieder mal ein Wichtigtuer, ein "ganz Schlauer" am Werk.
Urbanessa: DH
das stimmt nicht, es gibt mindestnes soviele kleinformate
grandiose Antwort Kollege, so kann man es auch machen, wenn ....man sich nicht auskennt, ..aber Respekt, ...