Warum dauert es in den USA solange, bis ein Todesurteil vollstreckt wird?
Hallo,
immer wieder hört man von zum Tode verurteilten Delinquenten in den USA, die jahrelang in ihrer Zelle sitzen und auf die Vollstreckung des Todesurteils warten.
Warum wird das Urteil nicht bereits ein paar Tage oder Wochen nach dem Urteilsspruch durchgeführt?
5 Antworten
Da es in einem Rechtsstaat möglich ist gegen eine gerichtliche Entscheidung Revision einzulegen. Auch Gerichte werden von Menschen gelenkt und sind nicht unfehlbar, es gibt zahlreiche Beispiele von Personen deren Unschuld erst nach ihrem Todesurteil bekannt wurde.
Nun ist es in den USA so, dass der Angeklagte zwar Revision einlegen kann, es aber sehr schwierig ist ein Revisionsverfahren zu erhalten. Daher übernehmen die meisten Anwälte einen solchen Fall sehr ungern und es dauert oft mehrere Jahre bis ein Verurteilter jemanden findet der ihn vertritt.
MfG MasterChristian
Jeder der zu recht zum Tode verurteilt wird, meint ja, er hätte vllt. doch noch ein Recht am Leben zu bleiben und legt deswegen Revision ein.Diese Revisionsverfahren in den USA sind jedoch derart kompliziert, dass es zu teilweise jahrzehntelanger Verzögerung kommt.
Ok, das erscheint mir bisher als die sinnvollste Antwort. Danke dafür! Es kann aber doch auch sein, dass die Revision abgelehnt wird oder? Kommt es dann vor, dass solche Urteile dann auch recht bald vollstreckt werden, wenn keine Revision eingelegt wird?
Es hat schon seinen Sinn, es gab schon viele Fälle, bei denen nach 10 Jahren in der Todeszelle deren Unschuld beweisen wurde. Schnelle Todesurteile findet man nur in Diktaturen oder im US-Drohnenkrieg. In der normalen US-Zivilgesellschaft aber werden so Entscheidungen nicht leichtfertig gefällt, also in der Regel.
Ja da ist was dran. Ich sagte nicht, dass ich das befürworte. Ich halte persönlich auch nichts von der Todesstrafe. Bin froh das es bei uns diesen Mist nicht gibt.
Eine zu 100% nachgeweisene Schuld eines Angeklagten kann es nicht immer geben. Auch Geständnisse sagen desöfteren gar nichts aus, da diese aufgrund von Erpressung resultieren können.
Es gibt doch genügend Fälle, wo Todeskandidaten nach zig Jahren wieder auf freien Fuß kommen, weil z.B. per DNA Analyse ihre Unschuld bewiesen wurde. Bei der Verurteilung waren die Richter sicherlich auch von der Schuld "überzeugt"
Weil es um ein menschenleben geht ?!
Was ist denn das für eine Begründung? Um das geht es auch noch 20 Jahre später, wenn das Urteil vollstreckt wird.
Weil es Unmengen von Kosten und Zeit verschlingt. Es steckt nämlich viel Bürokratie hinter so etwas. Manche Tötungen Kosten bis zu einer Millionen.
Das versteh ich nicht ganz. Je länger ich mit der Durchführung warte, DESTO MEHR Kosten fallen doch dann erst an?
Aber wenn nicht ausreichend Beweise vorhanden sind, also das Gericht nicht zu 100% von der Schuld des Angeklagten überzeugt ist, dann darf es doch ein so hartes Urteil gar nicht erst fällen? Ich kann doch nicht hergehen, jemanden zum Tode verurteilen und mit der Vollstreckung 10 Jahre warten, weil ja theoretisch noch entlastende Beweise eintrudeln könnten...