Versicherung wartet nach Ermittlungsakte auf Ergebnis der Staatsanwaltschaft. Ist das üblich?
Hallo Zusammen,
ich hatte vor 3 Monaten einen Unfall mit jemanden, der Fahrerflucht begangen hat. Der Täter bzw. Auto und Kennzeichen sind bekannt, Augenzeugen vorhanden.
Sofort wurde der Unfall gemeldet. Es wurde ein Gutachten erstellt, Anwalt schreibt Briefe an die Versicherung & fordert & fordert & die Ermittlungsakte ging jetzt endlich auch an die Versicherung. In der Ermittlungsakte steht, dass das Gegnerische Auto 1 Monat später auf Schäden geprüft wurde und kein Schaden festgestellt wurde. Bei mir wurde die Stoßstange etwas reingedrückt und der Scheinwerfer macht Probleme. (Kurvenlicht ausgefallen)
Die Versicherung will aber jetzt auf das Ergebnis der Staatsanwaltschaft warten bzw. ob der Fall eingestellt wird oder Haftbefehl oder Geldstrafe.
Ist das üblich oder spielt die Versicherung auf Zeit ?
Mein Anwalt mahnt und mahnt aber mehr kommt da nicht rum. Es sind jetzt 3 Monate um & ein Ende ist nicht in Sicht.
Weiß jemand Rat ?
5 Antworten
Nach deiner Schilderung ist wahrscheinlich noch nicht klar ob dieses vermeintliche Fahrzeug tatsächlich an dem Unfall beteiligt war.
Möglich wäre doch auch, dass man das Kennzeichen verwechselt hat.
Wenn du eine Vollkasko-Versicherung hast, kannst du ja auch den Schaden über Vollkasko abrechnen lassen und wenn der Sachverhalt sich geklärt hat, erstattet die gegnerische Versicherung den Schaden an deinen Versicherer, vorausgesetzt dass der andere auch den Schaden verursacht hat.
Ich kann mich noch an einen Vorfall erinnern, der einem Bekannten vor Jahren passiert ist. Es gab damals in Kaiserslautern 2 fast gleiche Fahrzeuge der Marke Citroen - beide dunkelgrün mit fast identischem Kennzeichen.
Eines Tages stand die Polizei vor der Tür meines Bekannten und wollte ihn verhaften, weil er angeblich einen Verkehrsunfall mit Unfallflucht begangen hätte.
Nur zufälliger weise stand an dem Tag des Unfalls sein Fahrzeug in der ortsansässigen Kfz-Werkstatt mit Motorschaden.
Vielleicht ist es bei deinem Unfall genau so.
Ansonsten gibt es nur 2 Möglichkeiten.
- den Schaden über die Vollkasko abrechnen lassen.
- ein Gerichtsprozess
.... ein Anspruchsteller hat seinen Schaden ja zu beweisen und wenn beim Gegner nichts zu sehen ist, kann er es doch auch gar nicht, oder?
Binde einfach ein deine VK und gut ist.
Der Unfallgegner hat selbst zugegeben dass er am Unfallort selbst gefahren ist und die Augenzeugin hinter mir hat auch gesehen, wie er mit seinem Auto gegen meine Stoßstange geknallt ist. Die Augenzeugin und Ich wissen beide das Kennzeichen. Es steht außer Frage, dass er es nicht gewesen ist. Deswegen ist es mir ein Rätsel wieso die Versicherung so lange wartet..
.... wo sollte er denn so etwas zugegeben haben?
Und wenn nichts zu sehen ist, kann es auch nicht geknallt haben, da bin ich mit sicher!
In der Ermittlungsakte steht, dass er am Unfallort der Fahrer des Fahrzeugs war.
.... wer sagt das? Die Akte ist doch gar nicht bei dir oder deinem Anwalt und wenn nichts zu sehen ist, kann es auch keinen Unfall gegeben haben.
Was reden Sie denn da ? Die Ermittlungsakte hat selbstverständlich & logischerweise auch mein Anwalt. Wenn Sie keine Ahnung haben, bitte nicht kommentieren. Da ein Schaden an meinem Auto entstanden ist, ist es ja wohl ein Unfall.
.... seit wann gibt es denn zwei davon, denn die echte befindet sich ja bei der Versicherung.
Und wenn die wirklich erst bei euch war, kann es doch nicht monatelang dauern für eine Weitergabe (endlich bei der Vers.).
mir scheint, die versicherung hat den standpunkt, dass die täterschaft noch nicht eindeutig geklärt ist. sie wartet daher ab, was die staatsanwaltschaft ermittelt und wie diese weiter vorgeht. falls die staatsanwaltschaft keine klage wegen unfallflucht erhebt, wird sich die versicherung darauf berufen wollen und zahlungen verweigern.
kann mir vorstellen, dass die versicherung erst zahlungswillig wird wenn der verursacher wegen unfallflucht verurteilt worden ist. sollte es so ablaufen, wirst du noch viel geduld aufbringen müssen und dein anwalt noch viele briefe schreiben.
annokrat
Der Unfallgegner hat selbst zugegeben dass er am Unfallort selbst gefahren ist und die Augenzeugin hinter mir hat auch gesehen, wie er mit seinem Auto gegen meine Stoßstange geknallt ist. Die Augenzeugin und Ich wissen beide das Kennzeichen. Es steht außer Frage, dass er es nicht gewesen ist. Deswegen ist es mir ein Rätsel wieso die Versicherung so lange wartet..
"Ist das üblich oder spielt die Versicherung auf Zeit?"
Ich würde so aus den Stehgreiff sagen, dass beides zutrifft.
Nur sehe ich nicht viele Möglichkeiten, was du tun kannst, du könntest höchstens die Versicherung verklagen, denn auf die Mahnungen deines Anwalts hören sie ja nicht.
Naja das klingt ja so als ob die Haftung noch gar nicht eindeutig geklärt ist und dann gibts natürlich auch kein Geld.
Zur Not kannst du dir die Reparaturkosten ja von deiner Vollkasko vorschießen lassen.
Der Unfallgegner hat selbst zugegeben dass er am Unfallort selbst gefahren ist und die Augenzeugin hinter mir hat auch gesehen, wie er mit seinem Auto gegen meine Stoßstange geknallt ist. Die Augenzeugin und Ich wissen beide das Kennzeichen. Es steht außer Frage, dass er es nicht gewesen ist. Deswegen ist es mir ein Rätsel wieso die Versicherung so lange wartet..
Danke. Leider bestreitet die Versicherung den Unfall obwohl mein Anwalt mehrere Beweise vorlegt wie Zeugen, Lack an meinem Auto vom Gegner.