Vermieter zu HItzeschutzmaßnahme verpflichtet (Dachgeschoss-Wohnung)?
Hallo zusammen,
folgendes Problem:
meine Wohnung (3. OG, Dachgeschoss, eigentlicher Dachboden befindet sich aber noch drüber) wird bei diesen Außentemperaturen knalleheiß, meistens bis ca. 31 Grad Celsius, aber es waren auch schon deutlich mehr.
Ich lüfte sinnvoll, also früh morgens und eben spät abends, wenn es kühler ist und öffne dabei alle verfügabaren Fenster, sodass Durchzug entsteht.
Bereits am Vormittag sind es aber um die 29 Grad, Tendenz steigend. Absoluter Höchstpunkt waren 38 Grad - kam aber nur einmal vor.
Meine Frage: ist mein Vermieter (größere Gesellschaft) dazu verpflichtet, Sonnenschutz im Sinne von Rollos, Jalousien oder Ähnlichem anzubringen? Denn selbst für eine Dachgeschosswohnung sind das wirklich extreme Temperaturen und es ist so gut wie nicht auszuhalten.
Ich selbst kann keine Rollos und dergleichen anbringen, ohne massive Kosten zu haben, da die Wohnung Schrägen hat, die über 20 (!!!) Fenster eine Spezialgröße haben und ich zudem jemanden kommen lassen müsste, speziell angefertigte Rollos/Jalousien anbringen zu lassen, da Bohren in die "Decke" (waagerechte Aussparung oberhalb der Fenster) aufgrund eines Metallträgers für mich unmöglich ist.
Als erste Hilfe habe ich Sonnenschutzfolie angebracht, die die Situation aber nur geringfügig verbessert (minus 1 Grad vielleicht) und zudem jeden Sommer neu gekauft werden müsste, da sie spätestens im Herbst, wenn die Sonne nicht mehr so regelmäßig und lange scheint, abgemacht werden müsste, damit noch genügend Licht in die Wohnung kommt.
Was tun? Muss ich das in einer Dachgeschosswohnung in Kauf nehmen oder gilt dieselbe Regel wie für alle anderen Wohnungen, dass regelmäßig höhere Temperaturen als 26 Grad nicht zumutbar sind?
Danke fürs Lesen - ich hoffe, jemand kann helfen.
PS: werde sobald wie möglich beim Vermieter vorsprechen, wollte aber schonmal hören, ob jemand hier Genaueres dazu weiß oder vielleicht schon selbst die Erfahrung gemacht hat.
5 Antworten
Wende Dich doch mal an den Mieterschutzbund, die können Dich in der Sache beraten.
Muss man da Mitglied sein, um Auskünfte zu erhalten?
60-80 € ca. kostet eine Mietgliedschaft im Deutschen Mieterbund.
Was tun? Muss ich das in einer Dachgeschosswohnung in Kauf nehmen oder gilt dieselbe Regel wie für alle anderen Wohnungen, dass regelmäßig höhere Temperaturen als 26 Grad nicht zumutbar sind?
Wer in eine Dachgeschosswohnung zieht, sollte wissn, dass es im Sommer dort sehr warm wird.
Danke, werd mich beim Mieterschutzbund direkt morgen informieren.
Dass es im Sommer bei Außentemperaturen um 30 Grad warm wird, ist auch mir völlig klar. Grad hat es draußen aber 19 Grad und drinnen 28,5, trotz Lüften. Das empfinde ich als zu extrem und deutet meiner Meinung nach darauf hin, dass sich die Wände extrem aufheizen (sie sind auch sehr warm von innen), was bei einer gut isolierten Wohnung eigentlich nicht so krass sein dürfte.
Wie weiter unten geschrieben: wenn's sich nur um die paar Tage Hitzewelle handeln würde, wärs mir egal - ich mag den Sommer und die dazugehörigen Temperaturen. Aber sobald die Sonne scheint, heizt sich die Wohnung extrem auf, das passiert auch bei für mich recht "kühlen" Außentemperaturen von 20-22 Grad. Drinnen sinds dann meist 10 Grad mehr. :/
Also,wie du schon schreibst:Den Vermieter über diese unzumutbare Situation aufklären evtl lässt er mit sich reden. Vielleicht gibt es eine gemeinsame Lösung oder eine Einigung was die Kosten angeht. [Kosten teilen] Andere Lösung: Eine mobile Klimaanlage für die ganz heißen Tage? Rechtlich wird der Vermieter wohl nicht verpflichtet sein in dieser Hinsicht für Besserung zu sorgen. Lade ihn doch mal an einem ganz heißen Tag zum kühlen Bier ein,damit er sich persönlich davon überzeugen kann. Ach ja,überzeugendes Argument ist auch eine schlechte Isolierung im Winter.
Danke für deine Antwort.
Die Kosten zu teilen, käme nicht infrage. Hab mich schonmal ein wenig umgeschaut, was Rollos/Jalousien in Spezialgrößen inklusive Einbau kosten, da fällt einem nichts mehr zu ein. ;)
Eine mobile Klimaanlage wäre noch eine Lösung, da muss ich mich mal schlau machen - also wie groß die dann sein muss usw.
Leider ist mein Vermieter eine riesige Gesellschaft, von der wird sich keiner auf ein kühles Bier in meiner Butze einlassen - schade eigentlich, dann würden die mal miterleben, wie schnell ein Getränk von eiskalt auf körperwarm hier umschlagen kann.
Das Argument mit der Isolierung hatte ich noch gar nicht bedacht, aber zugegebenermaßen ist es im Winter auch nicht übermäßig kalt, sodass ich bisher dachte, das Haus sei recht gut isoliert.
Achja: hinzu kommt noch (hatte das im Ausgangspost vergessen), dass jetzt auch noch die Miete um knapp 70€/Monat erhöht werden soll; Anpassung an den Mietspiegel eben... :/
Hm, ich kenne das, ist bei mir auch so. Die Hitze stört mich jedoch nicht, mich stört eher die schlechte Isolierung meiner Wohnung und die damit verbundenen hohen Heizkosten im Winter. Die Frage ist, was regelmäßig ist, wenn wir im Sommer an 20 Tagen mehr als 26 Grad haben, ist das aufs Jahr gerechnet ja nicht regelmäßig. Wende Dich doch mal an den Mieterschutzbund, die wissen sowas genauer.
Ja, ich meine, Du mußt Mitglied sein beim Mieterschutzbund, aber das rechnet sich früher oder später auf jeden Fall. Ich bin eher so ein wechselwarmes Tier, das die Wärme braucht, um aktiv zu sein, aber ab über 30 Grad um Mitternacht wird es bei mir auch kritisch.
An sich mag ich die Wärme ja :), aber nachts ist es trotz Lüften (Durchzug) immer noch sehr, sehr warm. Inzwischen hat sich die Wohnung auf 28,5 Grad "abgekühlt" - ich werd also wieder mit feuchten Handtüchern schlafen gehen, denke ich. Heute Abend gegen 20 Uhr warens mal wieder 37,5 Grad.
Werde morgen beim Mieterschutzbund anfragen.
Mitgleidschaft ist nicht das Ding, ist ja - aufs Jahr ausgerechnet - ziemlich günstig, wenn man bedenkt, dass man dort auch Rechtsberatung bekommt.
Kann auch nicht schaden, da Mitglied zu sein, man weiß ja nie, was mal auf einen zukommen kann im Mietverhältnis.
Im Sommer ist schon einmal, ganz überraschend, warm; es gibt jedoch schon einmal Einzelfälle, bei denen in solchen Fällen eine Mietminderung oder ein a. o. Kündigungsrecht eingeräumt wurde.
Grundsätzlich gilt:
Die Wärmeschutzmaßnahmen an einer Wohnung müssen den baurechtlichen Bestimmungen zum Zeitpunkt des Baus entsprechen.
Bei hochklassigen Neubauwohnungen sind die Chancen schon eher gegeben.
Das ist immer einzelfallabhängig.
Im Allgemeinen dürfte es schwierig sein, den Vermieter zu irgendwelchen Maßnahmen zu zwingen; Du selbst darfst übrigens, ohne Zustimmung des Vermieters, keine baulichen Veränderungen vornehmen lassen...
Danke für die Antwort.
Wie ich schon weiter unten schrieb: wenn's nur die paar Tage/2-3 Wochen während der Hitzewelle wären, würd ich keinen Aufriss machen. Es ist aber so, dass die Wohnung auch ganz gern mal 10 Grad wärmer ist als die Außentemperatur (grad sinds draußen 19 Grad, drinnen 28,5 trotz Lüften), daher gehe ich davon aus, dass hier nicht gescheit isoliert wurde.
Ich werd einfach mal in die Mietersprechstunde gehen und fragen, ob die hier noch vorhaben, zusätzlich zu dämmen. In der Parallelstraße ist das bereits vor über einem Jahr geschehen inklusive Renovierung der Treppenhäuser (gleiche Vermietergesellschaft, Häuser sind ungefähr gleiches Baujahr wie dieses hier).
Wenn ich Glück habe, ists vielleicht nur eine Frage der Zeit und bis dahin muss ich wohl die Zähne zusammenbeißen und zumindest mal die krassen Temperaturunterschiede beim Vermieter ansprechen.
Zwingen kann und werd ich keinen, das ist schon klar.
Bauliche Veränderungen würde ich eh nicht vornehmen lassen, ich dachte an Jalousien, die man ans Fenster klemmen kann, damit eben auch die Rahmen nicht beschädigt werden. Aber wie gesagt, die über 20 Fenster haben unterschiedliche Spezialmaße und sind dementsprechend furchtbar teuer - ob ich das für eine Mietwohnung investiere, muss ich mir aber 100 Mal überlegen. Da zieh ich vielleicht lieber aus.
Es ist im Normalfall so.....gemietet wie gesehen. Einen Anspruch an eine entsprechende Dämmung hat man nicht (ausser bei zu extremen Minustemperaturen).
Gilt "gemietet wie gesehen" denn auch für Mängel, die man vor Einzug nicht sehen kann? Ich meine, ich hätte da mal einige BGH-Urteile gesehen, dass versteckte Mängel von dieser Regel ausgeschlossen sind.
Das heißt nicht, dass ich meine, Anspruch auf Dämmung zu haben, deswegen ja meine Frage, ob Dachgeschosswohnungen so heiß werden "dürfen". Bei normalen Wohnungen wurden Vermieter schon vielfach dazu verpflichtet, Sonnen- bzw. Hitzeschutz nachzurüsten, aber DG-Wohnungen sind ja im Allgemeinen wärmer. Nur wie warm "im Allgemeinen wärmer" wirklich werden darf, weiß ich eben nicht.
Danke dir, werde ich machen. Muss man da Mitglied sein, um Auskünfte zu erhalten?
Also ich empfinde die Hitze als extrem, die 31 Grad sind ja ein Durchschnittswert, machmal ists eben auch mehr (bis 38 Grad). Es ist so heiß, dass man nach dem Staubsaugen oder Wischen z.B. komplett durchgeschwitzt ist, vom Putzen will ich gar nicht erst reden.
Überlege halt, ob ich mich damit abfinden kann, den kompletten Sommer hier einfach nichts machen zu können. Wenns nur die paar Tage während der Hitzewelle wären, würd ich keinen Aufriss machen, aber die Bude hier wird knalleheiß, sobald die Sonne scheint - völlig egal, obs draußen 22 oder 32 Grad sind.