Unzufrieden mit Pflegebeteiligung?

Nun, um ehrlich zu sein: die Tatsache, dass Du gern unbeaufsichtigt wärst, spricht nicht grade dafür, dass man dich mit dem Pferd alleine lassen kann. Das kommt einem so vor, als würde pst du gern auf eigene Faust Experimente machen. Ich habe Jahrzehnte Erfahrung mit Pferden, und bin immer froh, wenn die Besitzer anwesend sind. So stehe ich doch nicht so allein mit der Verantwortung, wenn irgendwas ist, wo man entscheiden muß, wie man zu reagieren hat. Und wenn das Pferd sich verletzt, hat der Besitzer selbst gesehen, dass ich nichts falsch gemacht habe. Andernfalls gibt es oft hinterher Riesenstreit.

Zudem bist du vermutlich minderjährig, und der Besitzer ist sowohl moralisch als auch versicherungstechnisch verpflichtet, Dich zu beaufsichtigen.

Also sei dankbar, dass Du nicht einfach mit eventuell auftretenden Problemen im Stich gelassen wirst. Und wenn Du das, was Du machen darfst, immer zuverlässig sehr gut machst über einen längeren Zeitraum, wirst du sicher auch größere Aufgaben bekommen können. 😊

Wenn du die Pflegebeteiligung erst seit Kurzem hast ist es völlig gerechtfertigt wenn die Besi noch dabei sein will. Schließlich will man sich als Pferdebesitzer ja auch erstmal davon überzeugen dass die PB mit dem Pferd klar kommt und man sie guten Gewissens alleine lassen kann. Meine RBs und PBs haben meine Pferde auch im ersten Monat immer und danach noch in regelmäßigen Abständen mit mir gemeinsam bewegt. Je nachdem wie gut es funktioniert hat habe ich sie dann nach und nach alleine gelassen. Man trägt ja schließlich als Pferdebesitzer immer noch die Verantwortung für das Pferd und möchte nicht riskieren dass durch irgendwelche Dummheiten oder Missverständnisse etwas passiert.

Warum du nur 5 min. Bodenarbeit machen darfst können wir dir nicht beantworten - frag doch einfach mal nach ob es da einen bestimmten Grund dafür gibt wieso das Pferd nicht mehr machen soll? Evtl. gibt es gesundheitliche Gründe etc. Das sind aber eigentlich Fragen die man bereits beim ersten Kennenlernen stellt (Was darf ich überhaupt mit dem Pferd machen / wie lange / mit welcher Ausrüstung / Worauf muss ich achten usw. usw.)

Prinzipiell sollte man als PB froh sein wenn sich der Besi die Zeit nimmt einen "einzuarbeiten" und für Anfangsfragen zur Verfügung steht. Wenn du dich als verantwortungsbewusst und sicher genug im Umgang mit dem Pferd erweist wird sie dich sicher schon bald mal alleine lassen.

Was die Probleme mit euren Abmachungen betrifft können wir dir alle nicht weiterhelfen. Wenn du mit irgendetwas unzufrieden bist dann sprich die Besi bitte direkt darauf an und schau ob ihr einen Konsens findet. Wenn nicht stimmt eben vll. einfach die Chemie zwischen euch nicht und Du musst Dich anderweitig umsehen.

Wenn du hier im Internet darüber sprichst, ändert sich ja nichts, es kann sich nur was ändern, wenn du mit der Besitzerin des Pferdes selber direkt sprichst.

Irgendwelche Argumente a la "andere dürfen aber viel mehr" würden mich als Besitzer nicht erfreuen.

Ich finde es auch gut, wenn Pferdebesitzer zu ihrer Verantwortung ihrem Tier und einer minderjährigen Pflegebeteiligung stehen und eben da sind und nicht davon ausgehen, dass schon nichts passieren wird.

Entweder du findest mit der Besitzerin des Pferdes eine Lösung oder du suchst dir eine andere Pflegebeteiligung. Eine andere Lösung gibt es nicht.

Habe selbst die RB für mein Pferd anfangs nie unbeaufsichtigt gelassen und später sogar noch die andere Pferdebesitzer im Stall darum gebeten ein Auge auf sie zu haben.

Du hast nur ein Pflegebeteiligung und auch noch erst seit kurzem... kann den Besitzer voll und ganz Verstehen, dass er dich nicht unbeaufsichtigt lässt.

Würde mir jemand sagen, dass er alleine mit meinem Pferd etwas machen möchte und nicht wünscht dass ich dabei bin, dann wäre derjenige sofort raus.

Sprich mit der Besitzerin und äußere deine Wünsche, wenn sie damit einverstanden ist okay.
Kann aber sein, dass sie nicht zufrieden ist mit dem Umgang, den du mit dem Pferd pflegst, oder sie denkt, dass das Tier mit dir alleine sonst weiß Gott was macht.

Eines meiner Pferde wird auch nur unter Aufsicht von mir von jemand anders betreut. Wenn ich das Mädl (15) allein lassen würde mit dem Pferd, wäre die "Freude" groß, denn mein Pferd merkt, dass das Mädl keine Autorität hat und würde sich benehmen wie die Axt im Walde.