Umgang mit dem Kindsvater ausserhalb seiner Umgangszeit
Hallo,
ich brauche einfach einen Rat. Ich bin seit 4 Jahren von dem Vater meiner Tochter getrennt. Sie wird demnächt 5 Jahre alt. Das jeder nicht immer richtig handelt bzw sich falsch verhält und fehler macht ist durchaus menschlich. Nun versuch ich seit längerem mit dem Papa ein stabiles Verhältnis aufzubauen, nachdem ich alle gemeinsamen Kontakte abgebrochen habe, um weitere einmischung dritter zu verhindern. Ich versuche ihn zu verstehen und viel verständnis für seine Situation aufzubringen...was mit wut im Bauch nicht immer ganz einfach ist, gebe ich zu. Für den Papa ist es verständlicherweise nicht leicht, sein Kind "nur" alle 2 Wochenenden zu sehen und zu wissen, dass ein neuer Mann im Haushalt bei uns lebt. (Seit 2 Jahren)
Der Papa sieht seine Tochter alle zwei Wochen von Donnerstag nach der Kita bis Montag in die Kita bringen. Alles nötige besprechen wir per mails oder am Telefon. Durch viele Meinungsverschiedenheiten, Vorwürfe und schnelle Meinungsänderungen seinerseits, ist das die angenehmste Lösung. Viele Fragen seinerseits, wer das Kind aus der Kita abholt und wie ich arbeite, was wir machen etc. kommen mir auf Dauer als belastend vor.
Soviel dazu. Noch vor 2 jahren pflegte ich ein gutes Verhältnis zu Freunden (Nachbarn) die zwei aufgänge neben mit wohnen. Sie waren mir eine große Stütze in der Zeit des Alleinerziehens sein. Differenzen meinerseitz beendeten diese Freundschaft.
Nun allerdings lässt der Papa die Freundschaft zu den Nachbarn seit geraumer Zeit neu aufleben. Sicher bin ich da sehr voreingenommen was diesen Umgang angeht.
Seit längerem setzt sich der Papa auf meinen Hinterhof mit den Nachbarn zusammen, wenn er keinen Umgang mit seiner Tochter hat. (Eine Neue Frau, auch eine Nachberin von mir, spielt da auch eine Rolle) Unsere Tochter sieht ihn wenn wir nach Hause gehen und möchte natürlich zu ihm Hallo sagen was ich ihr nicht verwähre.
Dennoch sitzt sie dann am Fenster und ist traurig weil ihr Papa da unten ist und sie oben in der Wohnung. Genauso verbringt er allerdings Zeit hier auf dem Hof wenn er den Umgang mit seiner Tochter hat. Allerdings meist bis weit über 21 Uhr auch unter der Woche, sprich Donnerstags. D.H. ich sehe sie nach arbeit, gehe vorbei, am besten auf zehnspitzen damit sie mich nicht sieht. Mir tut es im Herzen weh.
Ich bin für klare Grenzen und Strukturen. Um das schon so hin und her des Kindes zu vermeiden.
Ich arbeite im Einzelhandel und meine Zeit mit meiner Tochter ist schon begrenzt durch die Arbeitszeit. Dennoch hab ich nicht das Recht diese Zeit auch im vollem Umgang zu genießen, ohne das sich der Papa so präsent macht? Oder ist das sehr egoistisch von mir gedacht?
Ich stand ihm damals das geteilte Sorgerecht ein, weil ich der Meinung bin, ein Kind hat das Recht auf seinen Vater und mit ihm regelmäßig Zeit zu verbringen. Sie liebt ihn und das ist auch richtig so. Mein Lebensgefährte und ich versuchen sie in keinster Weise auszuhorchen oder sticheln gegen den Papa.
4 Antworten
Hallo Keksbeisser,
ich glaube, ich habe verstanden, was dir ein Problem ist.
Leider gibt es keine Lösung dafür, dass sich der Vater so oft im Hof aufhält. Das liegt wohl an der Beziehung (?), die er mit einer deiner Nachbarinnen führt, und nun recht häufig bei ihr ist. Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob da eine gewisse Absicht dahinter steckt. Du schreibst, dass er vor einiger Zeit einen abgebrochenen Kontakt zu anderen Nachbarn wieder aufgenommen hat. Das könnte natürlich ein Indiz für diese Vermutung sein.
Fakt ist jedenfalls, dass du daran leider nichts ändern kannst. Ich würde dir jedoch raten, dein Verhalten in dieser Angelegenheit zu ändern.
Genauso verbringt er allerdings Zeit hier auf dem Hof wenn er den Umgang mit seiner Tochter hat. Allerdings meist bis weit über 21 Uhr auch unter der Woche, sprich Donnerstags. D.H. ich sehe sie nach arbeit, gehe vorbei, am besten auf zehnspitzen damit sie mich nicht sieht. Mir tut es im Herzen weh.
Genau das solltest du nicht machen, "auf Zehenspitzen vorbei schleichen, damit deine Tochter dich nicht sieht". Wenn der Vater an seinen Wochenendzeiten bei euch im Hof ist, schleiche nicht vorbei. Gehe hin und begrüße deine Tochter. Wenn sie dann mit dir nach oben gehen will, dann ist das halt so. Einfach mal auf diesen Konflikt, der daraus entstehen könnte, einlassen. Mal schauen, was dann passiert, und wie sich der Vater verhält.
Seit längerem setzt sich der Papa auf meinen Hinterhof mit den Nachbarn zusammen, wenn er keinen Umgang mit seiner Tochter hat. (Eine Neue Frau, auch eine Nachberin von mir, spielt da auch eine Rolle) Unsere Tochter sieht ihn wenn wir nach Hause gehen und möchte natürlich zu ihm Hallo sagen was ich ihr nicht verwähre.
Warum setzt ihr (dein Lebensgefährte und du) euch nicht auch in den Hof? Nicht unbedingt zu den anderen dazu, aber der Hof ist doch sicher groß genug für etwas Abstand?
Vielleicht ist das der bessere Weg, sich dieser Situation zu stellen. Anstatt die Sache von oben zu beobachten und sich darüber zu ärgern. Ich vermute (auch aus eigener Erfahrung), dass du ihn nicht ständig vor Augen haben möchtest, und das dir seine häufige Anwesenheit kein angenehmes Gefühl vermittelt?
An seiner Anwesenheit kannst du leider nichts ändern, denn den Kontakt zu den diversen Nachbarn kann man ihm nicht verbieten. Versuche, ein wenig offensiver mit den Situationen umzugehen.
Alles Gute :)
Ich danke sehr für deine Sichtweise.
Mich geht seine neue Liebe nichts an und ich gönne es ihm. Der Hof ist leider recht klein und es sitzen weitere Parteien (ca.5-6) da unten, schon ein unangenehmes Gefühl.
Das positive, so haben sich die Kinder und können ausgelassen miteinander toben, keine Frage ;)
Offensiv ist nicht verkehrt, sind wir dennoch um stress zu vermeiden (vor allem im beisein meiner Tochter) immer einen Umweg gegangen sozusagen.
Nochmals, lieben Dank
Ich lebe in ähnlicher Situation allerdings mit drei Kindern. Ich finde er hat sehr viel zeit mit seiner Tochter durch die Wochenendregelung und er sollte alles außerhalb dieser Zeiten nicht durch solche "Hinterhofaktionen " überstrapazieren. Es ist wichtig und richtig dass das Kind seinen Papa hat und auch Kontakt pflegt, doch finde ich es nicht erwachsen wie der Kindsvater sich hier verhält. Ich würde auf mein Recht der Privatsphäre bestehen und versuchen an sein Verständnis zu appellieren. Manch Ihrer Schilderung wird das wohl sehr schwierig werden , aber er hat doch seine Zeit mit der kleinen und sollte auch Ihnen die noch bleibende nicht zerstören.
Ich versuche mit ihm zu reden, ruhig und auch verständnisvoll für seine Sichtweise. Allerdings ändert er rasch seine Meinung. Das ist belastend. Das macht mich traurig. Wir haben die Verantwortung für so ein kleines Menschenskind und das man sich nicht immer einig ist, ist auch vollkommen normal. Doch denke ich das in grundlegenden Dingen zugute des Kindes gemeinsam gehandelt werden sollte.....es war leider nicht die einzigste Situation, es werden wohl auch noch viele Folgen... Ich möchte Meiner kleinen Tochter doch nur ein geregeltes Leben und stabiles Umfeld geben.😔
Hallo,
ja das ist egoistisch gedacht von dir. es ist doch schön für euer Kind wenn der Papa auch mal ausserhalb der Umgangszeit verfügbar ist. genau so sollte es sein. es ist ganz furchtbar wenn ein Kind nur zu bestimmten Zeiten eine Mutter und nur zu bestimmten Zeiten einen Vater hat.
Ich rate dir das nicht so eng zu sehen, es wird sich sowieso in einigen Jahren verwachsen. Lauf nicht auf Zehenspitzen dort vorbei, geh hin und sag Hallo, zeig ihr das ihr Beide immer verfügbar seid als Eltern.
ich danke für deine Antwort.
Definitiv ist das in maße kein Problem, aber nicht in Massen....
kommt vielleicht komisch, rat von einer 15 jährigen zu bekommen. aber ich bin genau so ein kind.
meine eltern sind auch getrennt seit ich knapp 1 jahr alt bin. meine mutter und mein vater haben beide 50% sorgerecht, hört sich bei ihnen ja ähnlich an.
ich würde damit zum jugendamt gehen. wenn man etwas vereinbart, sollte das auch eingehalten werden. das kind macht es nur verwirrt, wenn es keinen klaren plan hat, bei dem sie jetzt sein kann, bei wem nicht und wer wo ist.
also schlussfolgernd: sprechen sie ihn drauf an. die geschichte mit der nachbarin lassen sie aussen vor, die spielt keine rolle. wenn er nichts einsehen will, dann ab zum jugendamt. dieses wird ihm dann sagen, dass eine klare regelung für seine tochter am besten ist.
ich hatte diese regelung früher nicht, und ich hab sehr gelitten. mein papa hat mich auch oft überrascht und wollte dass ich mitkomme, wenn nichts abgesprochen war. man verliert irgendwann den halt und überblick.
sie hören sich genau so an wie meine mutter..
ihnen auf jeden fall auch!
Meine Sichtweise, Respekt und Rücksicht aufeinander zu nehmen, habe ich mit dem Papa besprochen. Er stimmte dem zu. 24 Stunden später ist davon nichts mehr zu sehen, leider. Dieser schnelle Meinungswechsel macht mich kirre.
Ich danke dir für deine Antwort und wünsche dir für dich und deinen weg viel Kraft.