Trinkgeld wird unfair verteilt was tun?

3 Antworten

Nur um mal vorsichtig zu Fragen. Kann es vielleicht sein das aufgrund deiner Probleme mit der Deutschen sprache hin und wider Fehler passieren? Wenn der Kunde manche Aussagen wiederholen muss oder hin und wider eine Bestellung nicht ganz richtig ankommt könnte ich nachvollziehen warum du weniger Trinkgeld bekommst. Es könnte auch sein das der Aufschlag beim Kollegen daher kommt das er mehr Erfahrung hat als du. Kurz es gibt viele Gründe die die Auszahlung beeinflussen könnten aus diesem Grund würde ich nicht Fragen warum der Kollege mehr bekommt sondern was du tun kannst um das Selbe Trinkgeld wie der Kollege zu bekommen. Bleibe höflich und Sachlich im normalfall lassen sich solche Probleme relativ schnell klären und haben einen logischen Grund.

LG

Shazadi11 
Beitragsersteller
 27.12.2018, 21:35

Mhhh - eigentlich nicht. Ich spreche mehrere Sprachen und im Kundenverkehr gibt es keine Schwierigkeiten, im Gegenteil läuft super. Ich habe Tourismus und Hotelerie studiert, Erfahrung in der Luxushotelerie im Restaurant. Die Chefin selbst ist Restaurantfachfrau. Da mein Deutsch noch nicht komplett fliessend ist, kann ich momentan noch nicht im Management arbeiten. Aber das ist ok. Ich bin nur eben enttäuscht von der Art und Weise der Verteilung. Ich war neben meinem Kollegen die einzige Vollzeitkraft, habe noch keinen Kranktag nix. Habe Überstunden gemacht etc. Also beim besten Willen nicht nachvollziehbar.

Hallo Shazadi11,

Mein Kollege und ich haben verglichen und ich habe trotz gleicher Arbeitszeit und Aufgaben 20-25% weniger im Umschlag.

Das Trinkgeld wird auch in der Kasse registriert oder anderweitig, muss daher auch nachvollziehbar sein, wenn die Summe dessen was du bekommen hast mit dem von dem Brief deiner Chefin übereinstimmt, dann ist das so rechtens.

Trinkgeld müssen wir abgeben, es wird bn den Chefs verteilt.

Wichtig ist in dem Zusammenhang was im Vertrag steht, denn der ist ausschlaggebend.

Unsere Chefin mobbt uns jedoch, jeder der etwas sagt, bekommt es dann zu spüren.

Das ist verboten, sie muss als Chef sogar dich als Arbeitnehmer davor schützen.

Ich bin verzweifelt, da ich monatlich auch immer Geld in meine Heimat zur Familie sende und das Grundgehalt kaum reicht, so dass ich einen weiteren Wochenendjob machen muss. Habt ihr Rat?

Du kannst nicht Geld in die Heimat schicken wenn du selbst Finanzielle Probleme hast! Das Geld schicken muss warten bis du Finanziell die Möglichkeit hast. Zudem ist der Wochenendjob, sofern der Chef nichts davon weiß, womöglich auch verboten. Zudem auch verboten wenn er deine Leistungsfähigkeit beim Hauptjob beeinflusst.

Was kann man tun, wie ansprechen ohne Nachteile zu erleiden?

Ohne Nachteile, fast nichts. Willkommen im Sklavenland Deutschland. Arbeitnehmer bedeutet hier Sklave sein. Du hast zwar Rechte doch oft genug musst sie, selbst als Deutscher, erst mit Druck durchsetzen und das kostet uns dann den Job. Zu vielen Arbeitgebern interessieren die Probleme der Arbeiter nicht, nur das was sie verdienen können. Was das Mobbing angeht könntest du theoretisch auch mit einem Anwalt dagegen vorgehen, jedoch muss es was beweisbares sein und das wird schwer.

Was du tun solltest bevor du was machst:

  • Was du machen kannst ist, als erstes einen Vergleich machen. Was hast du in einer Woche von den Gästen an Trinkgeld bekommen und wie viel hat der Chef dir ausgezahlt.
  • Siehe in den Arbeitsvertrag was dort steht. Wie ist dort das Trinkgeld geregelt und ist eine Zweitjob erlaubt.

MfG PlueschTiger

Shazadi11 
Beitragsersteller
 27.12.2018, 21:59

Im Arbeitsvertrag steht nichts zum Thema Trinkgeld. Im Abgleich der Wochen hätte es immer mehr sein müssen. Mein Kollege hatte wiegesagt 25 Prozent mehr trotz gleicher Arbeitszeit/ Aufgaben, er hat keine Überstanden da er krank war. Ein anderer Kollege, er spricht auch kein fliessendes Deutsch hat sogar noch weniger erhalten als ich. Es macht einen willkürlichen Eindruck, was die Verteilung angeht. Nur wie spricht man es an? Zweitjob ist genehmigt- habe das gleich bei Einstellung gesagt und ist ok. Danke aber für die Antwort.

PlueschTiger  27.12.2018, 22:41
@Shazadi11

Wichtig ist ob über deine Trinkgelder Buch geführt wird, denn nur wenn das getan wird kannst du oder jemand anders wirklich vergleichen. Zudem hat man dann im Streitfall auch was schwarz auf weiß, als Beweis. Mit Aufzeichnungen kann man sehen:

Beispiel: 1.12-7.12.2018

  • Trinkgeld eingetragen 28€, bekommen im Brief vom Chef 12€, sprich 16€ vor enthalten.
  • Oder eingetragen 28€ und im Brief 28€, alles okay.

Existieren solche Aufzeichnungen für jeden Individuell, die Höhe des Trinkgeldes betreffend?

Wenn du nicht weißt wie viel Trinkgeld wirklich dir zugeflossen ist hast du laut der Seite Anspruch auf Auskunft. Sie Punkt: "Einstufung Toilettengeld"

https://www.ferner-alsdorf.de/arbeitsrecht__arbeitsrecht-wem-gehoert-das-trinkgeld__rechtsanwalt-alsdorf__10404/

Die Arbeitszeit ist bei Trinkgeld nicht unbedingt von Relevanz, es muss nur ein Gast kommen, der 100€ Trinkgeld gibt und schon hast du eine enorme Differenz.

Ein anderer Kollege, er spricht auch kein fliessendes Deutsch hat sogar noch weniger erhalten als ich. Es macht einen willkürlichen Eindruck, was die Verteilung angeht.

Das sieht, wenn du recht hast, nicht willkürlich aus sondern Systematisch zu eurem Nachteil.

Nur wie spricht man es an?

Das ist das schwierige, gerade bei dir umso mehr. Als Arbeitnehmer ist man in der Schwächeren Position. Das vorsichtigste wäre eine simple anfrage.

Du sprichst an das dir aufgefallen ist das du weit weniger Trinkgeld bekommst als deine Kollegen. Du fragst dich wie das kommt und ob sie einen Rat haben wie Gäste mehr Trinkgeld geben.

In der Art könntest du das ansprechen, weil die Frage nach dem Rat, gleichzeitig dem Chef signalisiert das du das Problem auch bei dir siehst und nicht ihn als verdächtigen. Was anderes Fällt mir so nicht ein.

Ich spreche mehrere Sprachen und im Kundenverkehr gibt es keine Schwierigkeiten, im Gegenteil läuft super. Ich habe Tourismus und Hotelerie studiert, Erfahrung in der Luxushotelerie im Restaurant. Die Chefin selbst ist Restaurantfachfrau.

Welchen Stundenlohn bekommst du eigendlich? Mindestlohn? Wenn du jetzt in einem Hotel arbeitest kann es gut sein das du mit der Ausbildung deutlich mehr als Mindestlohn bekommen müsstest. Das müsstest du aber vielleicht bei der Agentur für Arbeit oder anderen Experten erfragen. Es könnte durchaus ein wenig erklären, denn Chefs mögen es angeblich selten wenn die Arbeiter Klüger sind als sie selbst und da kann es natürlich sein das diese ihre Chef Position zu eurem Nachteil ausnutzen.

Da mein Deutsch noch nicht komplett fliessend ist, kann ich momentan noch nicht im Management arbeiten.

Dass ergibt für mich wenig Sinn. Wenn deine Sprachfähigkeiten gut genug sind um mit Kundenkontakt (Gästen) zu arbeiten, warum sollten deine Kenntnisse zu schlecht für das Management sein? Bei größeren Hotels ist bisweilen eh Englisch eine der Arbeitssprachen. sollte das die Meinung des Hotels sein, dann ist es aus meiner Laien Sicht eine Ausrede.

Shazadi11 
Beitragsersteller
 27.12.2018, 23:14
@PlueschTiger

Danke, ich denke das hilft mir, ich checke das mal bzgl. der Buchführung. Habe ein bisschen mehr als Mindestlohn verhandelt. Grundsätzlich sind Jobs in der Gastronomie aber nicht so gut bezahlt. Das ist auch ok, ich will mich nicht beschweren zumal ich happy bin einen Job zu haben und meine Sprache weiter ausbauen kann. Bezüglich einer Managementposition sagte man mir, ich müsse fluessendes Deutsch sprechen und Schreiben, da ich ja auch Mitarbeiter coachen muss. Das macht auch Sinn. Mein Englisch ist fliessend ( bin zweisprachig aufgewachsen) aber es it nicht so leicht eine Anstellung zu finden, mit der man ohne fliessendes Deutsch in solch eine Position kommt. Die Chefin ist sehr schwierig in dem Restaurant. Gestern hat sie dem Koch zwei fertige Teller um die Ohren geworfen, weil sie wieder einmal einen Wutanfall hatte. Sie stellt in Frage, ob ein Wc Gang wirklich notwendig ist etc. Wir leiden schon ziemlich darunter. Kommt Zeit - kommt Rat. Deiner ist in jedem Fall Klasse! Vielen Dank

PlueschTiger  28.12.2018, 10:07
@Shazadi11
Bezüglich einer Managementposition sagte man mir, ich müsse fluessendes Deutsch sprechen und Schreiben, da ich ja auch Mitarbeiter coachen muss.

Was die Voraussetzungen für eine Management Position angeht, kannst du dich auch mal bei einem Berufsberater beraten lassen. Der kann dir dann die Objektive Meinung sagen, ein Chef sagt dir viel wenn der Tag lang ist.

Eine ehemalige Klassenkameradin hat Bäckerei Fachverkäuferin gelernt und sich beworben, auf eben so eine Stelle, abgelehnt wurde sie weil sie gelernte Bäckerei Fachverkäuferin war.

Zitat des Chefs: "Vielen dank das sie die geforderte Qualifikation haben, doch ich suche Quereinsteiger, ihnen muss ich Tariflohn zahlen"

Wie du siehst, Qualifikation ist mitunter nur wegen dem entsprechenden Gehalt was man bekommen kann oder muss ein Problem, nicht weil man nicht für eine Position Qualifiziert ist.

https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung

Die Chefin ist sehr schwierig in dem Restaurant. Gestern hat sie dem Koch zwei fertige Teller um die Ohren geworfen, weil sie wieder einmal einen Wutanfall hatte. Sie stellt in Frage, ob ein Wc Gang wirklich notwendig ist etc. Wir leiden schon ziemlich darunter.

Ich kenne das, ich hatte mal einen Choleriker als Chef, doch auch das ist etwas was du

  1. bei einem Berater, die es womöglich bei der Agentur für Arbeit gibt ansprechen kannst und dir vor allem
  2. gut überlegen solltest ob du dir das antun willst. Die Management Position ist denke ich wenn höchstens in Aussicht gestellt, nicht garantiert. Ich selbst glaube nicht das die Position je kommt, denn wann du bereit bist entscheiden die Chefs und zukünftige Führungskräfte behandelt man anders.

Um es kurz zu sagen, suche neben deinem jetzigen Job was besseres (Vollzeit, Garantierter Vertrag und bessere Konditionen). Im Idealfall für deinen Kollegen der auch nicht fließend Deutsch kann gleich mit.

Du kannst dir auch überlegen ob du der Gastronomie Gewerkschaft beitrittst. Die wollen einen % Anteil deines Lohnes als Beitrag, aber beraten dich auch und setzen sich für dich ein. Es ist zwar auch nicht immer garantiert das sie was machen können, kann sich aber vielleicht lohnen.

Kopf hoch und befasse dich mit deinen Rechten, das wissen wirst du wie wir alle brauchen.

In erster Linie gehört das Trinkgeld dem der es vom Gast bekommt. Nun sollte man wissen, ob Dein Kollege auch mehr Trinkgelder von seinen Gästen bekommt, als Du und dadurch die Differenz auch in der Verteilung besteht. Was der Einzelne mit seinem Trinkgeld macht, ist ihm überlasen und das Du es nach Hause schickst ist Deine private Sache und hat nichts mit der Verteilung zu tun.