Tolles Haus mit Erbpacht kaufen?

11 Antworten

Kann die Stadt theoretisch nicht kommen und sagen, dass etwas auf dem Grundstück gebaut wird und wir müssen akzeptieren oder das Haus verkaufen?

Das sind die Geheimnisse, welche dir der dazugehörige Erbbaurechtsvertrag verrät. Ebenso was du mit dem Grundstück selbst ohne Erlaubnis des Eigentümers machen darfst.

Es ist anzunehmen, dass der Vertrag dann noch ca. 40 Jahre Restlaufzeit hat. Dann ist es ein Haus, welches den Eigentümer wechselt: bleibt also zu prüfen, was hier für die Erfüllung der EnEV noch geleistet werden muss.

Hinzu kommt die Frage: was will der Eigentümer für das Haus, ist ja nicht nur mit der Pachtzahlung erledigt.

Und natürlich vererbst du auch das Haus, es ist dein Eigentum. Kommt wieder der Vertrag: was sagt dieser über den Heimfall bei Ende der Vertragslaufzeit.

Außerhalb der ErbauRecht ist es ein Grundstück wie jedes andere auch: wenn die Stadt hier eine städtebauliche Maßnahme beschließt, bist du hier drin wie jeder andere Grundstückseigentümer auch. Sollte die Stadt in dem Bereich viel Grundstückseigentum besitzen: ist das Risiko, dass exakt dieses Gebiet überplant wird vielleicht etwas größer.

34 Jahre sind nicht so üppig. Ich würde versuchen mit der Stadt eine vorzeitige Verlängerung des Vertrages zu erreichen, das kleine Haus wegreißen und etwas zeitgemäßes draufstellen.

ich habe ein Angebot für ein sehr ansprechendes, kleines Häuschen aus dem BJ 64

Uh. Objekte aus den Jahren zwischen 1960 und 1975 fallen durch eklatante Mängel in allen Belangen negativ auf. Ohne Sachverständigengutachten auf keinen Fall kaufen.

auf einem 1000m2 Grundstück vorliegen. Jedoch gehört das Grundstück der Stadt für nur 250€ jährliche Pacht.

Das soll doch ein Witz sein - € 250.--/p.a. für 1.000m²? Da sind ja Ackerflächen als Pachtland teurer.

Wenn so vieles dafür spricht (finanziell und das Haus), sollte man dann dieses Risiko eingehen?

Das alles ist nur nach intensivem Studium des Erbpachtvertrages zu beantworten - am besten durch einen Fachanwalt. Grundsätzlich ist Erbpacht so schlecht nicht - vorausgesetzt, die Restlaufzeit liegt entsprechend weit in der Zukunft. Wer nur ein Häuschen für sich sucht, entweder für einen bestimmten Lebensabschnitt oder wem es auf ein Erbe für seine Nachkommen etc. nicht ankommt, kann damit durchaus gut fahren.

lesterb42  10.08.2020, 12:35
Da sind ja Ackerflächen als Pachtland teurer.

Nein, sind sie nicht. Der Rest passt.

Soviel ich weiß, geht das Eigentum erst nach 100 Jahren
dem Eigentümer zurück, oerher hat die Stadt kein
Zugriffsrecht.
Das müsste aber im Vertrag stehen, ob da was anderes
vereinbart ist. 
 Aber sicher dürfte sein, das du es nicht weiterverkaufen kannst. 
opi ehrsam 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

ein Erbpachtrecht wird in der Regel für 50 oder 99 Jahre bestellt. Danach fallen die Gebäude (gegen Entschädigung) an den Grundstücksbesitzer.

Vermutlich sind davon bereits 56 Jahre abgelaufen. Hier sollte man üpber den Grundstückskauf reden oder eine Verlängerung der Erbpacht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung