Sturmgefährdete Tanne fällen?
Ich habe eine sehr große, alte Tanne mit dickem Stamm im Garten, die ich eigentlich sehr liebe. Sie ist bestimmt 60 Jahre alt, sie stand schon da, als wir vor über 40 Jahren das Grundstück kauften.
Beim letzten Sturm wurde mir angst und bange, weil sie sich sehr bog. Wenn es wirklich wahr ist, daß sich Stürme demnächst steigern und häufiger auftreten, weiß ich nicht, wie ich vorsichtshalber reagieren soll.
Ich möchte sie gerne da lassen, wo sie ist. Aber was ist, wenn sie umkippt und auf mein Dach fällt? Das ist dann hin bei der Größe des Baums. Was sagt dann die Versicherung? Daß ich es selber schuld bin? Nebenbei wäre ich ja praktisch "obdachlos".
Gibt es Gutachter, die prüfen, ob sie das weiter aushält? Was ist, wenn nein? Muss ich die Fällung dann bezahlen (Straße müsste gesperrt werden, Hubwagen her etc.) oder ist da irgendjemand so "nett", meine Umsichtigkeit zu honorieren, bevor es zu größeren Schäden kommt (Versicherung/Sturmschaden oder Stadt)?
Ich denke, die Fällung (falls nötig) kostet ein paar Tausend, und die hab ich nicht mal so eben in der Portokasse.
Kann mir jemand helfen?
Danke schön.
2 Antworten
Bei solchen Bäumen gibt es manchmal die Möglichkeit, sie nur von oben herab einzukürzen. So bleibt der Baum erhalten, hat aber wieder die nötige Stabilität. Das sollte aber auf jeden Fall ein fachkundiger Profi machen und auch vorher beurteilen, ob der Baum auch wirklich noch gesund und standfest ist. Manche Baumspezialisten brauchen dazu auch keinen Hubwagen, sondern klettern direkt am Baum nach oben und kürzen ihn ein.
Und falls er doch ganz gefällt werden muss, kann das vielleicht sogar die örtliche Feuerwehr im Rahmen einer Übung machen. Das gab es hier schon, die waren dankbar für ein Übungsobjekt und der Besitzer war dankbar für die Fällung.
Ich habe das gleiche Problem mit einer 50jährigen Fichte.
Sie ist ein Zwiesel, d. h. sie hat zwei Stämme. Und der Schwachpunkt dieses Baumes ist der Spalt zwischen den Stämmen.
Es hilft alles nichts. Der Baum muß weg. Je höher der wächst, um so mehr verlagert sich der Schwerpunkt nach oben. Und Zwiesel können auseinanderbrechen.
Eine normale Gebäudeversicherung bezahlt so einen Schaden nicht, wenn der Baum auf´s Haus fällt. Und an eventuellen Personenschaden mag man erst gar nicht denken.
Manche Gemeinden haben Baumschutzsatzungen. Da sollte man sich vor der Fällung erst einmal im Rathaus über die Rechtmäßigkeit einer Fällung erkundigen.
Etwas anderes, als daß ich eine Fällung selbst bezahlen muß, kann ich mir nicht vorstellen.