Steuernachzahlung durch Krankengeld?
Meine Frau bekam in 2018 für über die Hälfte des Jahres Krankengeld. Nach dem eingeben der Daten bei Elster für unsere Steuererklärung bekam ich einen Schreck! Wir müssen Nachzahlen! Meine Recherchen nach dem Grund dafür trafen immer auf den Begriff 'Progressionsvorbehalt'. Aber keine plausible Begründung, warum durch die wirklich erhebliche Einkommensminderung viele Steuern nachgezahlt werden müssen. Holt sich der Staat die Steuern zurück, die meine Frau hätte zahlen müssen, wäre sie nicht krank geworden?
4 Antworten
Das Krankengeld unterliegt dem Progressionsvorbehalt, das hat zur Folge, dass euer übriges Einkommen mit einem höheren Steuersatz besteuert wird. Wir haben in Deutschland ja einen progressiven Einkommensteuertarif, dass heißt, dass der Steuersatz mit steigendem Einkommen ebenfalls ansteigt. Bei Erhalt von Leistungen, die unter Progressionsvorbehalt stehen, wird der Steuersatz ermittelt, der zu zahlen wäre, wenn wie in dem Fall das Krankengeld normaler Arbeitslohn gewesen wäre. Daher kommt es zu der hohen Nachzahlung.
Schau mal in den Programm mal nach, wie das Ergebnis bei einer Einzelveranlagung ausschaut, eventuell kommt ihr da besser.
Der Progressionsvorbehalt erhöht den Steuersatz und daher ist es möglich, daß Deine Frau Steuern nachzahlen muß, wenn sie in den Monaten in denen sie gearbeitet hat, nicht viel steuermindernde Ausgaben geltend machen konnte.
Das Krankengeld stellt eine Lohnersatzleistung dar. Lohnersatzleistungen sind zwar in den meisten Fällen steuerfrei. Sie unterliegen aber dem Progressionsvorbehalt und erhöhen dadurch den Steuersatz auf die übrigen Einkünfte. Haben Sie in einem Jahr mehr als 410,00 € an Lohnersatzleistungen bezogen, müssen Sie deshalb eine Steuererklärung abgeben (§ 46 Abs. 2 Nr. 1 EStG).
hier wird das eigentlich ganz gut erklärt
https://www.steuerklassen.com/steuererklaerung/anlage-n/entgeltersatzleistungen/