Sohn (19) gammelt und bewirbt sich nicht
Unser Sohn ist knapp 19 und hat vor einem Jahr die Schule geschmissen. Er wollte sich eigentlich für eine Ausbildung bewerben, hat aber nie eine Bewerbung rausgekriegt.
Seit dem Sommer macht er nun ein FSJ. Um die Stelle hat er sich nicht aktiv beworben, er hat sie eher zufällig bekommen. Natürlich in 20 km Entfernung, so dass er ein Auto brauchte. Oma + Mama haben ihm sein Wunschauto finanziert - Fragen von Alter, Wirtschaftlichkeit, gibt's was günstigeres, etc. wurden nicht geprüft.
Sein FSJ macht er gut, er hat auch Spaß dran. Aber er kümmert sich einfach nicht um seine Bewerbungen. Das Arbeitsamt schickt ihm reichlich Vorschläge, die fliegen aber neben dem anderen Müll nur durchs Zimmer. Er hängt vor dem TV, vor dem PC und bei seiner Freundin bzw. seinen Freunden ab.
Das Zimmer vermüllt zusehends, wegen der Essensreste und mangelndem Lüften riecht es oft unangenehm.
Sprechen wir ihn auf die Situation und die drohende Arbeitslosigkeit ab Sommer an, wird er cholerisch, laut, beleidigend, droht seiner Mutter sogar mit Mord. Er habe alles im Griff, das ginge uns alles einen Scheißdreck an.
Tatsächlich wird es aber weiter bergab gehen. Für eine Ausbildungsstelle ist es eh schon fast zu spät, erst recht ohne saubere Zeugnisse.
Also haben WIR Bewerbungen geschrieben, Briefmarken, Umschläge, Mappen, etc. besorgt. ER hat es dann geschafft, immerhin 4 von 8 vorbereiteten Bewerbungen abzuschicken. Mehr passiert nicht.
Was können / sollten wir jetzt noch tun? Wie können wir ihm drohen und auch schon mal zeigen, dass wir es ernst meinen? Das Auto abmelden? Dann müsste er die 20 km zum FSJ mit dem Fahrrad fahren. Oder er schmeißt die Stelle und gibt uns die Schuld. Die Autoschlüssel am Wochenende einkassieren? Er wird sie uns nicht freiwillig geben?
Vielleicht habt ihr noch Tipps aus eurem Umfeld, wir würden uns freuen!
Noch besser wäre natürlich, wenn sich hier ein JUGENDLICHER oder JUNGER ERWACHSENER melden und uns sagen würde, wie er aus diesem Schlammassel heraus gekommen ist bzw. heraus geholt wurde.
Vielen vielen Dank!
17 Antworten
Irgendetwas muss bei Eurem 19jährigen Sohn schief gelaufen sein!
Als ich nachfolgenden Passus in Deiner Schilderung gelesen habe, habe ich einen großen Schrecken bekommen:
Sprechen wir ihn auf die Situation und die drohende Arbeitslosigkeit ab Sommer an, wird er cholerisch, laut, beleidigend, droht seiner Mutter sogar mit Mord. Er habe alles im Griff, das ginge uns alles einen Scheißdreck an.
Frage: Wie weit soll es denn noch kommen?!
Nun schreibt Ihr Bewerbungen für Euren Sohn (das ist SEINE Sache!).
Um ganz ehrlich zu sein: Derartige ungeheuerliche Frechheiten würde ich mir als Elternteil nicht gefallen lassen!
Ich vermisse Konsequenzen, die Ihr bei einem solchen Verhalten anwendet... Offenbar "bedankt" sich Euer Sohn für Eure Nachsicht und Euer Entgegenkommen (Bewerbungen schreiben, Auto zur Verfügung stellen etc.) auf die im Zitat dargelegte Weise. Mit 19 Jahren ist er volljährig und muss sein Leben selbst in die Hand nehmen und Verantwortung tragen!
Denkt mal darüber nach und handelt (damit Euer Sohn mal "wach wird!"), bevor noch - wie angekündigt - etwas Schlimmes passiert (jedes Haus hat eine Ausgangstür!).
@Dichterseele: Ich habe Gedanken wie Du! Herzlichen Dank für die ergänzende Erläuterung zu meiner Antwort.
Es sind im besagten Fall m. E. wirklich harte Konsequenzen erforderlich. Anders geht es nicht oder es ist - wie schon erwähnt - Schlimmes zu befürchten.
Rauswerfen. Wenn er merkt: von nichts kommt nichts, kommt er vl. in die Schuhe. Als Eltern muss man "rumgammeln" nicht bezahlen.
Dass er sein FSJ macht, ist eine gute Sache, macht sich auch gut im Lebenslauf. Er gammelt also nicht herum. Vielleicht wächst daraus auch ein Berufswunsch. Da solltet ihr ihn auch unterstützen. Jetzt laßt ihn mal völlig in Ruhe. Wie soll er denn mit seinem Leben zurecht kommen, wenn ständig andere an ihm herummachen. Viellecht weiß er schon längst, was er machen will, und sagt es nur nicht, weil er leid ist, sich ständig anmachen zu lassen. Wenn das FSJ vorbei ist, und er nichts anderes macht, hat er auch kein Geld mehr. Von Euch soltte er es dann auch nicht bekommen. Ich denke, er wird das schon hinkriegen. Eure Sichtweise ist eine sehr einseitige. Und in dem Alter sind Zimmer vermüllt, das ist so und normal.
Setz ihn einfach mal vor die Türe. (nur als Schock)
Ist doch alles ganz normal.
Und so bescheuert wie er noch von allen Seiten unterstützt wird kanns auch so bleiben. Er ist zu beneiden.
Genau! Ich würde ihm ein Ultimatum stellen, entweder aufräumen, sauber machen, sich um Arbeit bemühen und höflich sein, oder er fliegt postwendend raus - soll er sehen, wo er bleibt. Außerdem würde ich den Großeltern mal erzählen, wie frech der Lümmel ist und sie auffordern, sowas nicht noch zu unterstützen. Und was die Morddrohung angeht, die möge er postwendend zurücknehmen, oder ihr meldet das der Polizei...