Sind Menschen die zur Miete wohnen bald die neue Unterschicht in Deutschland?

7 Antworten

Wie definiert man Ober- und Unterschicht und gibt es was dazwischen?

Wenn man das rein nach Vermögen betrachtet und man Oberschicht mit "reich" im Sinne von "keine Geldsorgen ein Leben lang" definiert und man eine Mittelschicht als diejenige betrachtet, die durch eigenes Einkommen selbst für den Lebensunterhalt sorgen kann und die noch die Möglichkeit hat, auch Wohneigentum zu erwerben (jetzt oder später), dann wäre die dritte Schicht die "Unterschicht" mit all jenen, die zwar auch für ihren Lebensunterhalt sorgen können, aber vom Einkommen und Vermögen her niemals in der Lage sein werden, eine eigene Wohnimmobilie zu erwerben.

Schon beim groben Draufsehen wird man aber erkennen, dass Menschen, die zwar zur Miete wohnen, diese durch eigenes Erwerbseinkommen auch bezahlen können, aber nicht soviel verdienen, dass sie genug zur Seite legen können, nicht zwangsläufig schlecht gestellt sein müssen.

Somit wäre wohl die Einteilung in Schichten nur danach, wer Wohneigentum hat oder erwerben könnte, etwa sehr schlicht gedacht.

Ich denke, wenn man schon diese Begriffe verwendet, sollte man wirklich zunächst einmal überlegen, was damit eigentlich gemeint sein kann.

Salue

Pauschal kann man dies nicht sagen. Denn es gibt Leute, die vielleicht, dank der Eltern, ein bescheidenes Haus mit viel Schulden besitzen, aber trotzdem jeden Euro vor dem Ausgeben drehen müssen.

Es gibt aber auch Leute, die sehr reich sind und prinzipiell nur zur Miete wohnen. Da wird man "bedient", die Verwaltung und der Hausmeister sorgen für alles und man bleibt beweglich, sodass man jederzeit an einen anderen Wohnort wechseln kann.

Billig sind solche gemieteten Wohnungen dann allerdings nicht.

Das Land in Europa, in dem am wenigsten Leute in den eigenen vier Wänden wohnen, ist die Schweiz.

2/3 der Einwohner sind zur Miete. In der Schweiz unterliegen die Besitzer von Wohneigentum einer imaginären Steuerbelastung, die sich "Eigenmietwert" nennt.

Mieter werden deshalb steuerlich bevorzugt. Da ist die Motivation zum Erwerb von Wohneigentum reduziert.

Es grüsst Dich

Tellensohn

Deine Annahme ist falsch. Es gibt in Deutschland nicht nur München und Pampa. Es gibt auch sehr viel dazwischen. Da ist dann auch Eigentum dabei, welches für einen Normalverdiener bezahlbar ist. Man muss dafür aber mit Geld umgehen können und nicht in Sachen investiern, die sich nicht lohnen.

Warum soll ein Mieter Unterschicht sein??

Der Wert des Eigentums bestimmt sich nach seiner Lage und nicht nach einer Schicht...

lewei90  01.01.2018, 13:36

Und Immobilien zu besitzen bringt auch Probleme, Verantwortung, Kosten usw. mit sich, die man als Mieter nicht hat.

Dass Eigentum immer schwerer bezahlbar ist, ist kein großes Problem. Dass die Mieten unbezahlbar werden ist schlimm!

PlayadeMuro  02.01.2018, 06:01

Wenn Eigentum nicht mehr finanzierbar ist, wird logischerweise das Angebot an Mietwohnungen auf dem Markt weniger, da Kapitalanleger nicht mehr investieren, und somit steigen die Preise für Mietwohnungen exorbitant an!

lesterb42  02.01.2018, 09:11
@PlayadeMuro

Es gibt bereits Eigentümer. Und es gibt Mietverträge, bei denen die Mieten nicht erhöht werden und wenn, dann auch nur im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten.

Das Problem wird von interessierten Kreisen und Sensationsjournalisten aufgebauscht. (Gleich kommt wieder der Flaschensammler)

landregen  02.01.2018, 09:23
@PlayadeMuro

Warum? Es werden doch deswegen keine vorhandenen Wohnungen abgerissen? Und envestiert in vorhandene Bausubstanz, um sie zu erhalten, wird erst recht, wenn der Besitz teuer ist.

ein7264  01.01.2018, 13:38

Und ob es ein großes Problem ist, dass Eigentum immer schwerer bezahlbar ist - das wirkt sich nämlich auch direkt auf die Mieten aus.

lewei90  01.01.2018, 14:21
@ein7264

Nicht zwangsläufig...