Sind 35 Euro/Std. für gelehrnten Dachdecker gerechtfertigt (bei zufriedenstellender Arbeit)?

19 Antworten

Die Frage sollte bitte präzieser gestellt werden.

Wenn das der Stundenlohn für einen Dachdecker verlangt wird, der für einen Betrieb bei einem Kunden arbeitet, ist das für den Kunden sehr preiswert.

Als selbstständiger Dachdecker muss ich für einen Gesellen 35€ / pro Stunde netto berechnen. Bei den Kosten für Sozialabgaben, BG-Bau, SoKa-Bau und und und bleibt wirklich nur ein mickriger Rest. Ich hätte es nicht gedacht, aber am eigenen Leib erfahren. Fazit: Wer sich selbstständig macht und Arbeitsplätze schafft - dem gehören die Füße geküsst.

Ja, ja, ja: Wenn das Dach dann 10 Jahre dicht ist , bekommt er 40 € von mir. Meistens ist es so, daß wenn der Dachdecker da war, regnet's rein. Warum?

Achim72 
Beitragsersteller
 09.03.2009, 18:32

nur so.

Ein Geselle verdient laut Tarif 16,51€ pro Stdunde. Dazu Kommen Lohnzusatzkosten von ca. 80,0 % das beinhaltet (nur eine Auswahl) Weihnachtsgeld, Krankheitstage, Zusätzliches Urlaubsgeld, Feiertage, Krankenkassenbeiträge, Arbeitslosenvers, Rentenvers., Unfallver, Insolvensumlage u.s.w. dann sind wir bei etwa 29,72€, dann kommen noch die Kosten im Betrieb die auf den Stundenverrechnungssatz umgelegt werden müssen: Bürokraft, Arbeitskleidung, Kleingeräte(Bohrmaschine u.s.w) Kosten für Fahrzeuge und Lager, Ausstattung (Leiter u.s.w) Versicherungsbeiträge, Werbungskosten, Briefmarke, Telefon und so weiter und so weiter....... Da kommen dann je nach Betrieb nochmal so 110 bis 150% zusammen sind das dann ca 31,37€ + 16,51€ = 47,88€ ohne MwSt. und der Geselle bekommt von den 16,51€ je nach Steuerklasse so etwa 10€ die er dann ausgeben kann.

Ihr könnt auch bei jeder Kreishandwerkerschaft oder Verbraucherzentrale anrufen die werden das so bestätigen.

Achso Wagnis und Gewinn (Was verdient die Firma an der Stunde oder der Chef) liegt etwa bei 4-6% also 2,50€ pro Std.

Angebot und Nachfrage...

Finde jemanden, der dir das bezahlt, dann ist es okay. Ob etwas gerechtfertig ist, spielt selten eine Rolle.

Für einen Angestellten sicher zu viel, für einen entsprechenden Unternehmer siehts anders aus.